Was ist das dunkle Geheimnis des Frozen King? Kann Sarah Freeman ihren Freund Tom retten? Es geht spannend weiter – mit der zweiten Staffel von Darkside Park. Sechs verschiedene Menschen, sechs verschiedene Schicksale und ein Geheimnis, das alles miteinander verbindet…
Sprecher: David Nathan, Simon Jäger, Martin Kessler, Luise Lunow, Nana Spier, Jürgen Kluckert
6 CD, Spielzeit: über 360 Minuten
Bei einer komplexen Handlung, wie de Darkside Park sie liefert, ist es sicher angeraten die VÖ-Abstände nicht zu groß werden zu lassen. So veröffentlichte das Label Psychothriller GmbH denn auch die zweite Staffel zeitgleich mit der erweiterten Neuauflage der ersten Staffel. Das bringt dem Hörer zwar keine wirklichen Antworten, doch sind so die ganzen Querverbindungen wesentlich dominanter zu bemerken und fügen sich so zusammen das man sich sicher sein kann eine Auflösung eines Gesamtbildes am Ende der dritten Staffel zu bekommen.
Wie bereits in der ersten Staffel, so ist es auch hier angeraten die CDs nach der Reihenfolge zu hören und nicht nach eigenem Gutdünken, denn die vorgegebene Reihenfolge macht Sinn – auch wenn Geschichten dabei auf mehrere CDs verteilt werden, welche nicht hintereinander folgen.
CD 1 bringt etwas bekanntes, das jedoch eher von einem anderen Label her bekannt ist. David Nathan liest die Story „Die verbotene Lichtung“ und man hat zwischendurch das Gefühl hier eher in die Lesung eine Geschichte von Lovecraft geraten zu sein, denn das man sich im Darkside Park befindet. Hier kommen David Nathan die bisherigen Erfahrungen mit der schweren Materie des Urmeisters des Grusel zu Gute und er schöpft akustisch erneut aus dem vollem. Auch wenn sich die Lichtung eine wenig außerhalb der bisherigen Handlungsstränge bewegt, alleine auch schon vom Schauplatz her, so ist sie doch eine interessante Ergänzung zum Bild von Porterville.
Danach taucht im Reigen der Autoren der Name Raimon Weber auf. Wer sich nicht mehr an ihn erinnert, der wird sicher nach dem hören der Story wissen was er bisher gemacht hat: Gabriel Burns. Doch hier ist der Vorteil vorhanden das es sich nicht um eine Endlosserie handelt, sondern das hier auch in absehbarer zeit Butter bei die Fische gegeben wird. So wird man dann auch mit einer guten und nicht wirklich vorhersehbaren Geschichte belohnt, welche einen Interpreten zugeteilt bekommen hat der sein Handwerk in der Mystery versteht wie kaum ein Zweiter: Simon Jäger. Wer seine Leistungen kennt wird hier altbekanntes, auf gewohnt hohem Niveau, erleben, wer sich jedoch noch nicht mit den Hörbüchern des Herrn Jäger befasst hat, der sollte sich auf etwas gefasst machen. Intensiv wie gewohnt geht er an die Charaktere heran und jeder lebt von der ersten Sekunde an sein eigenes Leben.
Das „kalte Licht“ scheint aus der Feder von Simon Rost. Die Geschichte eines Miniganoven in Porterville wird von Martin Kessler gesprochen. Zwar werden ihm hier nicht so eiskalte Möglichkeiten, wie z.B. in „Closer“, geboten, doch macht er aus der Geschichte eine intensive Reise in ein Leben in Porterville das nicht so verläuft wie man es sich anfangs denken mag.
Die ungewöhlichste Leistung brachte für mich Luise Lunow. In der Geschichte von John Beckman, „Lauter nette Damen“, setzt eigentlich schon der Titel voraus das ein Interpret ihre Kalibers benötigt wird, doch befürchtet man auch eine Art von Mysterykaffeekränzen, was jedoch nicht geboten wird. Die Ladys wissen was sie tun, denn Alter bringt Erfahrung und Wissen mit sich. Und gerade dieser Umstand macht diese CD zur interessantesten der Sammlung. Wer gut genug hinhört und sich auf die Erzählweise Beckmanns einläßt bekommt viel Informationen geboten und ein wenig Licht in das Dunkel von Porterville. Und, dies kann ich mir nicht verkneifen, John Beckmann zeigt das er mehr kann als eine öde Lady auf Krimipfade schicken, den das hier ist in Klassen seinem bisherigen Werk voraus – die Weiterentwicklung ist mehr als deutlich spürbar. Lusie Lunow setzt dem noch eins drauf indem sie alles noch so absurde mit großer Gelassenheit wie das normalste Tagesgeschehen vorträgt und somit der ganzen Sache eine Skurrilität verleiht die nicht wirklich witzig ist.
CD 10 bringt dann alte Bekannte zu Tage und beendet eine Geschichte aus der ersten Staffel. Nana Spier kehrt zum „Gesang der Ratten“ zurück und verfolgt den begonnenen Weg stetig weiter – was nur logisch ist. Ihre Leistung ist ebenfalls wieder perfekt, denn sie versucht nicht nur die Charaktere vorzuleben, sondern bekommt diese wieder recht schnell in den Griff. Hier bekommt man die wenigsten Überraschungen geboten, denn in diesem Teil des Parks war man ja bereits.
Die letzte CD wird nochmals von John Beckmann schreiberisch bestritten. Auch hier ist die Story unterhaltsam und wieder bekommt er den Oldiepart der Spüre an die Seite gestellt. Diesmal handelt es sich um Jürgen Kluckert und dieser schafft es perfekt die Geschichte um den Bibliothekar der zu viel weiß in spannende Tonwellen zu verpacken.
Gute Autoren, auch wenn ich es nicht von jedem – besonders Beckmann – erwartet hatte, perfekte Sprecher die nicht nur aus bekannten Namen bestehen und eine Geschichte die ihren großen Schrecken immer mehr entfaltet. Dies sind die Zutaten aus denn die zweite Staffel besteht. Man ist fasziniert wie sich die keine Bruchstücke miteinander verbinden und jeder noch so kleine Hinweis wird irgendwie wieder aufgegriffen. Dieser positive Aspekt obliegt der Kontrolle von Oberparker Ivar Leon Menger und dieser leistet einen perfekten Job.
Kein kurzes Vergnügen für zwischendurch, sondern eine gute durchdachte Sache für viele Stunden mysteriöser Spannung…
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