07 – Nachts, wenn alles schläft…

Gaensehaut-07

Zwar wollte Billy aufregende Sommerferien verbringen, doch Camp Blankenstein ist selbst für seine Nerven zu viel: Unheimliche Tiere streichen im Wald umher und plötzlich verschwinden sogar einige seiner Freunde. Wo sind sie hin? Was lauert da nachts in der Dunkelheit?

Sprecher: Erik Voß

Inszenierte Lesung, 1 CD, Spielzeit: 75 Minuten

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Amerikanische Sommercamps bieten viele Möglichkeiten um in gruselige Geschehnisse zu geraten. Nächtliche Lagerfeuer an denen Gruselgeschichten erzählt werden, Kanufahrten auf reißenden Bergflüssen, nächtliche Waldwanderungen und die freie Natur, die so viel Möglichkeiten für Unmögliches bietet.

Und in genau so ein Camp verschlägt es Billy während sein Sommerferien. Zuerst erscheint alles relativ normal, doch dann ereignen sich einige Dinge die nicht in die Normen der Realität einzuordnen sind. Die Betreuer verhalten sich alle sehr seltsam und als ein Zimmernachbar von einer Schlange gebissen wird ist noch nicht einmal eine Krankenschwester vor Ort um den Jungen zu versorgen. Auch ist der Junge nach kurzer Zeit spurlos verschwunden und keiner kann sich an ihn erinnern. Damit nicht genug, gibt es auch noch eine Hütte auf dem Campgelände die nicht betreten werden darf, aus der aber nachts seltsame Schreie ertönen, wilde Tiere streifen durch das Camp und fallen die Kinder an – keiner scheint sich jedoch an den Vorkommnissen zu stören. Was geht in diesem Camp vor?

Erste kommt es anders, zweiten als man denkt. Das könnte die knappe Zusammenfassung für diese Geschichte sein. Die Ereignisse, welchen Billy ausgesetzt ist, sind einfach zu abstrus und machen auch nicht im geringsten Sinn und man überlegt sich wie das wohl enden wird. Wenn man die Restspielzeit im Auge behält und 3 Minuten vor Ende der CD immer noch alles offen ist und sich keinerlei relevantes (im Bezug auf Grusel) Ende absehen lässt, wird man nochmals so richtig „gepackt“ und die Geschichte bekommt eine Wendung die absolut nicht abzusehen war. Es werden zwar im Vorfeld ein paar Hinweise auf das Ende gegeben, aber so weit kombiniert man doch nicht um so etwas abzusehen. Hier wird „durchhalten bis zum Schluss“ mehr als belohnt mit einem wahrhaft universellen Ende!

Erik Voß ist der erzählende Teenager stimmlich gut abzunehmen und er liefert ein zufriedenstellende Leistung ab. Die Geschichte besteht zu 95% aus erzählter Rede und so hat er auch nicht sehr viele Möglichkeiten zum Spiel. Doch schafft er es die benötigte Spannung aufzubauen und auch bis zum Ende durch zu tragen. Unterstützt wird er durch eine Vielzahl von Hintergrundgeräuschen und einer netten Auswahl an kurzen musikalischen Versatzstücken die der ganzen Lesung noch mehr Tiefe verleihen.

Alleine schon das wirklich ungewöhnliche Ende ist des hinhören wert…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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