Ein altes Haus in Schottland: Vor langer Zeit lebte darin ein geisteskranker Verbrecher. Er soll einen Gaukler umgebracht haben, dessen Leiche jedoch nie gefunden wurde. Als Andy und seine Familie dort einziehen, dringt nachts ein schreckliches Stöhnen und Seufzen aus dem Wandschrank, dann steigt der Schattenmann heraus. Die finstere Gestalt packt Andys Bruder Sean und entführt ihn in das Dunkle Reich. Andy ist wie erstarrt, doch er begreift, dass nur er Sean retten kann.
Sprecher: Thomas Wingrich
3 CD, Spielzeit: 182 Minuten
Schottland, Land der Geister, Gespenster und anderer übernatürlicher Ungeheuer. Und gerade da hin müssen Andy und Sean mit ihrer Familie ziehen. Ihr Vater hat dort, im schottische Gegenstück zum amerikanischen Silicon Valley, eine neue Arbeit gefunden und nun ziehen sie in ein recht verschlafenes Dörfchen in der Nähe der Arbeitsstelle. Als die beiden Brüder das Haus sehenb sind sie alles andere als glücklich. Nicht nur das man sie aus London, der pulsierenden Metropole Englands, herausgerissen und in diese Einöde verfrachtet hat – nein, die neue Behausung gleicht eher einer Bruchbude denn einem bewohnbaren Zufluchtsort. So will es auch den Eltern nicht so recht gelingen den beiden Jungs zu verdeutlichen das dies sicher in ein paar Tagen, nachdem die Handwerker alles in Stand gesetzt haben, ein gemütliches Heim sein wird in dem sie sich alle wohl fühlen sollen. Die Jungen versuchen sich dennoch in ihr Schicksal zu fügen. Bei einer Beratung der Brüder, was man in den nächsten Tagen so alles erleben würde und unternehmen könne, beginnt der Ältere der beiden – Sean – damit seinen jüngeren Bruder Andy mit Spukgeschichten aufzuziehen. Das Haus eignet sich in seinem momentanen Zustand nur zu gut als Kulisse für solche Erzählungen.
Doch auch wenn Andy das alles als Spinnerei abtut, so ist die kommende Nacht nicht das was er sich erhofft hatte. Geräusche und unheimliche Bilder auf seinem Computer versetzen ihn in Panik und doch versucht er sich alles logisch zu erklären und auf seine überreizten Nerven zu schieben. Als er seinem Bruder davon erzählt macht dieser sich lustig über ihn. Doch in der nächsten Nacht geschieht das Unfassbare, Sean begegnet dem „Schattenmann“ und ist nun auch davon überzeugt da es in diesem Haus nicht mit rechten Dingen zu geht. Die Situation spitzt sich in der Nacht darauf zu, als der „Schattenmann“ Andy holen will, Sean ihn zwar aus den Klauen des Ungeheuers befreien kann jedoch selbst ein Opfer des Monsters wird. Mutig macht sich Andy auf um seinen Bruder zu retten.
Die Hintergrundkulisse der schottischen Küste eignete sich ja von jeher gut als Handlungsort für gruselige Geschichten um allerlei übernatürliche Erscheinungen und Begebenheiten. Wenn man dann auch noch „Stoker“ mit Nachnamen heißt und in diese Gegend zieht, so sind ein paar unheimliche Abenteuer schon fast vorprogrammiert. So ergeht es auch den beiden Stoker Brüdern und sie rutschen unfreiwillig in ein Abenteuer in dem sie beweisen müssen das nicht immer nur rohe Gewalt gegen die bösen Mächte als Waffe dienen kann, sondern auch Mitgefühl und Nächstenliebe eine starke Gegenwehr darstellen können.
Ein wenig erinnerte der Grundtenor der Geschichte an die des „Gespenst von Canterville“ in dem die vermeintlich böse Bedrohung auch nur eine verdammte Seele war die auf Erlösung wartete. Damit verrate ich in keinster Weise bereits jetzt den Clou der Geschichte, denn dieser Umstand wird bereits auf der ersten CD recht schnell erklärt und der weitere Verlauf der Geschichte irgendwie auch. Also was sollte den Zuhörer motivieren jetzt noch weiter zu hören, da man schon viele Ding kennt? Es ist die Atmosphäre des Hörbuches die mich dazu brachte ganz bis zum Schluss dabei zu bleiben.
Der Erzähler des Hörbuches gehört nicht in die Kategorie der Sprecher die alle Figuren einzeln unterschiedlich betonen und durch Spiel beleben. Thomas Wingrich ist nicht in der Geschichte drin, als agierender Erzähler, sondern berichtet von ihr wie ein unbeteiligter Zuschauer und gibt dem Zuhörer gerade so die Möglichkeit sich selbst in die Geschichte einzubringen. Sicherlich variiert er die Art des Vortrags in den unterschiedlichen Szenen und arbeitet spannende Momente mehr heraus als die Ruhepausen zwischendurch, doch hat man nie das Gefühl er wäre dabei gewesen oder das die Geschichte ihn berühren würde. So bleibt der bereits erwähnte Spielraum für den Zuhörer recht groß und kann sich auch voll entfalten.
Eine gut hörbare Gruselgeschichte die den Auftakt für eine Serie von nicht zusammenhängenden Abenteuern mit unterschiedlichen Protagonisten bietet. Da es bereits so nett angefangen hat, bin ich auf die nächsten Folgen gespannt…
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