01 – Geliebte der Nacht

Midnight-Breed-01

Beim Verlassen eines Nachtclubs wird die Fotografin Gabrielle Maxwell Zeugin eines schrecklichen Verbrechens. Sechs Jugendliche töten einen Mann und saugen ihm das Blut aus. Doch die Polizei schenkt ihr keinen Glauben. Erst der gut aussehende Kommissar Lucan Thorne scheint Gabrielle ernst zu nehmen und verdreht der jungen Frau gehörig den Kopf. Gabrielle ahnt nicht, dass Thorne in Wahrheit ein Vampir ist.

Sprecher: Simon Jäger

Gekürzte Lesung, 5 CD, Spielzeit: 349 Minuten

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Unter den legionartigen Zahlen der Produktionen, welche sich um die blutsaugenden Dauerleber drehen, ist nicht immer alles Gold was glänzt – leider so auch diese Geschichte.

Zwar geht Autorin Lara Adrian, welche wohl gut mit „Black Dagger“-Erfinderin J.R. Ward befreundet sein soll aber nicht wirklich an deren relativen Einfallsreichtum heran reicht, einen ungewöhnlichen Weg um ihre Vampire zu erklären. Es handelt sich hierbei um Außerirdische (schon einmal etwas vom klassischen US-Comic „Vampirella“ gehört?) welche vor langer Zeit auf die Erde kamen. Damals richteten sie wahre Blutbäder unter der menschlichen Bevölkerung an, doch ist diese Generation mittlerweile ausgestorben. Heutzutage ernähren sich die Vampire zwar auch vom Blut der Menschen, doch nicht mehr um jeden Preis – zumindest für den Vampir.

Den gebissenen Opfern wird das Gedächtnis genommen, so das sie sich nicht mehr daran erinnern können gebissen worden zu sein. Doch ist der sexuelle Aspekt dieses Bisses so dominant das viele Menschen süchtig danach werden. So richten sich viele Menschen durch diese Sucht zu Grunde. Damit hat man dann auch die Sex-Komponente untergebracht, welche hier jedoch nicht romantisch-versüßt, sondern streckenweise sogar etwas zu vulgär ausgelebt wird.

Und dann hat es sich auch schon mit den Besonderheiten. Wenn man daran geht sich einen Kopf über die Charaktere zu machen wird man diesen nur mit Wollust schütteln können. Stereotypen wo das Ohr auch hinreicht. Angefangen vom schwulen Freund der ach so leidenden Hauptakteurin, über die Freundinnen der Hauptakteurin die sich so verhalten wie man es aus „Friends“ und Co. kennt.

Auch die Lovestory ist nicht wirklich innovativ: „Ach ich verzehre mich nach ihm/ihr, kann sie/ihn aber nicht lieben weil es ja so schwierig ist und der Autor auch etwas Leidensbereitschaft benötigt um die Handlung auf über Taschenbuchgröße zu strecken“ – vermeint man aus beiden Mündern der Liebenden zu hören.

Jedoch, richtiger Mist ist es dennoch nicht – nur eine erneut durchgekaute Variante des alten Themas – auch wenn die Herkunft der Vampire sich mal an comicartigen Vorgaben orientiert.

Dies ist auch, fast zum größten Teil, Simon Jäger zu verdanken. Zwar vermisst man hier ein wenig die Eindringlichkeit seiner sonstigen Lesungen, denn er scheint teilweise wie eine angestochene Sau durch die Geschichte zu rennen, doch ist sein Timbre angenehm genug um der Geschichte bis zum Schluss folgen zu können.

Nicht viel dabei nachdenken, einfach nur Jägers Interpretation in sich aufnehmen und hoffen das Hörbuch 2 besser werden wird…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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