Des Kriegers Herz
Rorgue ist ein alter Kriegsveteran, müde und desillusioniert, ein Antiheld. Er führt eine außergewöhnliche Waffe, die ihm seinen Spitznamen einbrachte. Unzählige Schlachten hat er geschlagen, jetzt steht ihm die letzte seines Lebens bevor. Er weiß, sie wird die schrecklichste und grausamste von allen sein. Doch nichts bringt ihn aus der Ruhe, selbst dann nicht, als am nächsten Morgen eine erschreckende Übermacht von Furcht erregenden Kreaturen zum Angriff übergeht. Die Hölle selbst scheint sie in unermesslicher Zahl auszuspucken Der Kampf beginnt und scheint vollkommen aussichtslos zu sein
Die eiserne Jungfrau
Vaykrad und Damyo sind zusammen aufgewachsen. Ein unzertrennliches Band bindet die Jungen in enger Freundschaft aneinander. Früh werden die Heranwachsenden zur kaiserlichen Armee des Gottkaisers und Erzmagiers Hayamar eingezogen und zu Soldaten ausgebildet. Eines Tages wird das Land von den finsteren Armeen des Magiers Maloneran bedroht. Während einer Grenzpatrouille retten die beiden Freunde eine wunderschöne Frau aus den Fängen von Malonerans bestialischen Dämonen. Beide verlieben sich in sie. Um ihrer Freundschaft willen schwören sie sich, sie nie zu berühren. Aber die eiserne Jungfrau kämpft mit magischen Kräften gegen ihren Schwur.
Sprecher: Johannes Steck
1 CD, Spielzeit: ca. 80 Minuten
Deutschstämmige Fantasy ist nur sehr selten mein Fall. Der Großteil dessen was ich kenne liest sich, oder hört sich an, wie eine uneigenständige Kopie des Werkes von Tolkien und seine Einflüsse lassen sich nur schwer in den meisten deutschsprachigen Veröffentlichungen verleugnen. Es ist sicherlich schwer komplett neue Welten mit dem nötigen Tiefgang zu erschaffen, doch ist es auch recht ermüdend stets die tolkienschen Vorbilder in der xten Variation geboten zu bekommen.
Auch in dem mir bekannten Werk des Autors Bernd Rümmelein, welches sich bisher auf die beiden Kurzgeschichten beschränkt welche dieser Lesung zu Grunde liegen, sind Einflüsse merkbar. Doch stammen sie nicht aus der Ecke von Tolkien und Co. sondern gehen ganz andere, weniger ausgetretene, Wege. Beide Geschichten muteten für mich an als ob sie auch der Phantasie eines Robert Howard (Conan) oder Michael Moorcock (Elric) entsprungen sein könnten. Trotz ein paar gefühlter Parallelen sind sie jedoch eigenständiger als manche Tolkien-Hommagen es sind und können auch gerade dadurch überzeugen.
Der desillusionierte Krieger, von dem die erste Geschichte erzählt, nimmt den Zuhörer mit in seine Gedankenwelt und Johannes Steck interpretiert seine Lesung auch so das man seiner Stimme wie der inneren Stimme von „Rorgue“ folgt. Die beiden liebeskranken Blutsbrüder der zweiten Erzählung belebt er ebenfalls mit der nötigen Inbrunst um ihren Kampf gegen fast übermächtige Kräfte unterhaltend zu gestalten.
Beide Geschichten werden von insgesamt sieben Musikstücken der Mittelalter-Musiktruppe „Corvus Corax“ begleitet. Diese Untermalung ist zwar nicht vollständig vorhanden, wird aber an den notwendigen Stellen eingesetzt. So unterstreicht die Kampfszenen genau so wie die jeweiligen Einführungen in die Geschichten zusätzlich.
Beide Geschichten werden mit Gedichten begonnen und hatte ich befürchtet das sich auch der Rest so gestalten würde, so wurde mir diese Befürchtung schnell wieder genommen. Gut geschrieben und von Johannes Steck flüssig und sehr eindringlich umgesetzt, kommt die komplette Lesung sehr kurzweilig und mit einem großen Spaß am zuhören daher. Auch wenn die Charaktere etwas tiefgründiger angelegt sind, so sind sie jedoch nicht trocken oder gar langweilig geworden. Beide Geschichten bekommen den Bogen zwischen E- und U-Unterhaltung sehr gut genommen und die Mischung aus Tiefgang und Schachtengetümmel kann sich hören lassen da beides nicht bis zum Exzess ausgereizt wird.
Kurzweilige Kurzgeschichten mit Tiefgang und trotzdem sehr hohen Unterhaltungswert…
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