Wir schreiben das Jahr 1020 nach Bosparans Fall, welches auch das Jahr 27 nach Hal ist. Der finstere Dämonenmeister Borbarad sendet seine finsteren Diener aus und schickt sich an, mit seinen Verbündeten und seinen ghulischen Horden gegen das nördliche Aventurien zu ziehen. Einer dieser Verbündeten, ist der Graf Uriel von Notmark, der schon seit einiger Zeit Truppen aushebt, Söldner anheuert, die bornischen Bronnjaren in einen „Trutzbund des Nordens“ pressen will und auch vor einem Pakt mit den Goblins nicht zurückschreckt. Allerdings weiß „die alte Warzensau“ selbst noch nicht, wer sein scheußlicher Gönner in Wahrheit ist, der all diese Unternehmungen zu finanzieren weiß. Unterdessen bringt der geheimnisvolle „Herr Lamertien“ den Gemahl der sewerischen Adelsmarshallin durch Spielschulden in persönliche Abhängigkeit und befiehlt ihm, einen mit Schwanenflügeln geschmückten, Harnisch von Uriels Burg Notmark zu stehlen, auf das die Schuld beglichen sei. Ein verkanntes, mächtiges Artefakt? Wo sich soviel Bosheit und Heimlichkeit tummeln, ist das Licht bekanntlich nicht allzufern: Die Gräfin Thesia von Illmenstein, eine der „zehn gefürchtetsten Klingen Aventuriens“ und Verwandte von Arvid von Geestwindskoje träumt eine scheußliche Vision von zukünftigen Schrecken. Sie mobilisiert die ihr treu ergebenen Adligen gegen einen Feind den sie nicht kennt…
Sprecher: Axel Ludwig, Carolin Schmitten
Teil 1: 6 CD, Spielzeit: 470 Minuten / Teil 2 & 3: 6 CD, Spielzeit: 460 Minuten
Die Trilogie um das „zebrochene Rad“ gehört zum Vermächtnis des Autors Ulrich Kiesow. Nachdem der dritte Band von ihm fertig verfasst war war, verstarb der Vater des „schwarzen Auge“ an einem Herzinfarkt.
Dem letzten Werk Kiesows hafte ein wenig der Flair des tolkienschen an. Der böse Magier, welcher ein Armee aus den unterschiedlichsten Rassen und Wesen zusammen bringt um damit die friedlichen Länder unter seine Knute zu zwingen wird stets mit dem „Herrn der Ringe“ in Verbindungen gebracht, da dessen Übermacht an literarischer Gewalt kaum noch zu übertreffen ist. Doch gelingt es dem Autor seine Welt, wie auch die Figuren, so eigenständig werden zu lassen das die Parallelen nur oberflächlich sind und einer genauen Sezierung nicht stand halten würden.
Ich bespreche diese Geschichte auch nicht in ihren drei Einzelteilen, da ich ihr so nicht gerecht werden kann. Alleine schon der Umstand der Trilogie ist ist dazu prädestiniert sich in den Wirren der Geschichte verfangen zu könne, ohne das große Ganze zu überblicken. So sei nun Demjenigen geraten, welchem beim ersten Teil über zu viel Augenmerk auf die einzelnen Charaktere und zu wenig auf das Weltgeschehen geworfen wird, sich mit der Geschichte definitiv weiter zu beschäftigen.
Wie der erste Teil hier die Spieler und die groben Dinge der Weltereignisse vorspielt, so wird im zweiten Teil mehr Wert auf das große Ganze gelegt, ohne dort jedoch ein befriedigendes Ende zu liefern, welches dann der dritte Teil abliefern darf. Also alles so wie man es von einer Trilogie erwarten kann. Doch ist hier die Steigerung stets deutlich spürbar und Ulrich Kiesow zieht mit jedem Teil den Spannungsbogen ein großes Stück weiter an.
In epischem Maße zieht die Schlacht zwischen dem Hexenmeister Borbarad und den Völkern Aventuriens am Ohr des Hörers vorbei und die beiden Sprecher, weclhe sie zum Leben erwecken, leisten eine hervorragende Arbeit. DSA-Altmeister Axel Ludwig zeigt hier erneut sein Wissen um diese Welt und sein Können sich in dessen Gefilden akustisch aus zu toben. Die Schlachtengemälde, welche er mit seiner Stimme zu erzeugen weiß, jagten Schauer der Begeisterung über meine Rücken und ich fühlte mich jedes Mal mitten in die Kämpfe hinein versetzt. Doch auch die ruhigen Töne beherrscht er aus dem Effeff. Sein Kollegin Carolin Schmitten, ebenfalls mittlerweile mit einer Menge Erfahrung in Aventurien versehen, steht ihm in nichts nach. Ein Gespann das sich gesucht und gefunden zu haben scheint, wenn es um aventurische Geschichten geht.
Der Aufbau der Story ist schwer zu überwinden und die ersten sechs CD können schon einmal an den Nerven eines Hörers mit zu viel Erwartung an Action und Gemetzel zerren. Wer sich jedoch die Zeit nimmt die Charakterisierungen zu verinnerlichen um sich dann mit der Geschichte gemeinsam auf ein furioses Final in der „Nacht“ hin zu bewegen, der wird dem für mich bisher beeindruckendsten Fantasyepos des deutschen Sprachraums belohnt…
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