Eigentlich wollte sich Special Agent Aloysius Pendergast nach der mörderischen Jagd auf seinen Bruder Diogenes etwas Ruhe in einem abgelegenen tibetischen Kloster gönnen. Doch als er dort erfährt, dass man den Mönchen ein geheimnisvolles Artefakt gestohlen hat, muss er sich sofort auf die Suche danach machen – denn das Agozyen hat die Macht, die Menschheit zu vernichten …
Sprecher: Detlef Bierstedt
Bearbeitete Fassung, 6 CD, Spielzeit: 442 Minuten
Jemand sehr kluges schrieb einmal das die meisten der Thriller, welche heutzutage in Amerika geschrieben werden, schon von vorn herein so ausgelegt sind das sie sich als optimale Drehbuchvorlage eignen. Die Bücher von Douglas Preston und Lincoln Child machen da auch keine Ausnahme. Schon von Anfang an hat man das Gefühl durch einen Hollywood-Blockbuster geführt zu werden und man kann sich sogar selbst die Hauptdarsteller so ungefähr mit den im Moment aktuellen Schauspielern besetzen.
So gerät dann auch das Kopfkino zum neusten Abenteuer von Aloysius Pendergast recht bildhaft und ausführlich. Aloysius Pendergast versucht sich von den Strapazen seines letzten Abenteuers (Maniac – Fluch der Vergangenheit) zu erholen. Doch holt ihn selbst in einem Kloster in Tibet sein Leben unerwarteterweise wieder ein. Eine Reliquie wurde aus einem fest verschlossenen Verlies im Kloster gestohlen und diese Reliquie ist nicht nur ein toter Gegenstand der Verehrung. In den falschen Händen kann dieser Gegenstand zu einer tödlichen Waffe werden welche die ganze Menschheit vernichten könnte. Die Mönche bitten Aloysius Pendergast sich der Suche nach dem Artefakt anzunehmen und es wieder an seinen Bestimmungsort zurück zu bringen. Pendergast willigt ein und hat auch schon einen Verdacht.
Die Abgeschlossenheit des Schauplatzes der Haupthandlung, an Bord eines Schiffes, garantiert jede Menge Spannung, welche auch zum Großteil geboten wird. Pendergast agiert hier nicht als übermenschlicher Superermittler, sondern wird ab und zu auch schon mal zur Nebenfigur welche eher das Hauptgeschehen beobachtet als wirklich aktiv zu agieren. Anfangs wirkt alles noch etwas blass und die Charaktere kommen fadenscheinig herüber, insbesondere sein Gegenspieler, doch nach und nach vertiefen sich die Figuren und man bekommt ein recht plastisches Bild von ihnen. Die Schauplätze sind so genau geschildert das man nicht viel Probleme damit hat sich die Szenen leicht vor das innere Auge zu rufen – Drehbuchvorlage eben. Die Szenenwechsel sind abwechslungsreich und so wird das Tempo mal angezogen und auch mal locker gelassen – alles jedoch recht ausgewogen.
Detlef Bierstedt liest die Geschichte mit nicht all zu viel Glorie vor. Sauber betont und mit einem sehr eingängigen Sprachfluss zwar, aber dennoch ohne Spiel oder gar großer Begeisterung. Eine nette Arbeit, die hier abgeliefert wird und eher als Durchschnitt bezeichnet werden kann.
Nette Unterhaltung für zwischendurch die sicher ein wenig mehr Tiefgang in der Interpretation hätte vertragen können…
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