In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor, die eine wertvolle Bibliothek besitzt. Dort macht Meggie eine überraschende Entdeckung. Und schon bald begreift sie, dass ihr Vater in großer Gefahr schwebt …
Sprecher: Rainer Strecker
Ungekürzte Lesung, 16 CD, Spielzeit: 1080 Minuten
Es wurde viel über „Tintenherz“ erzählt. So viel das es sogar mittlerweile verfilmt wurde. Und es gibt eine Menge Dinge die wirklich auf die Geschichte zutreffen.
Die Figuren der Geschichte sind (fast) allesamt liebenswert und begleiten den Zuhörer durch die Geschichte, als wären es teilweise alte Bekannte und gute Freunde. So genau schildert Cornelia Funke die Protagonisten der Erzählung und so lebendig lässt die Hörbuchinszenierung sie streckenweise werden.
Zuerst fängt alles recht ruhig an und man denkt sich das diese Geschichte gerne etwas mehr Fahrt gewinnen könnte. Doch kurz nachdem mir dieser Gedanke kam, ging es auch schon los.
Besonders gefiel mir das sich eigentlich für jede Zuhörergruppe irgendeine Identifikationsfigur dar- und anbietet. Für die älteren Zuhörer ist es „Mo“ der sich zur Identifikation aufdrängt, die jüngeren Mädchen werden durch „Meggie“ angesprochen, die jüngeren Jungen durch „Farid“. Leichtherzigere Personen mit Tiefgang finden sich im Gaukler „Staubfinger“ wieder und so lässt sich die Liste recht lang weiter führen. Und auch der unvermeidlich charismatische Bösewicht ist zur Stelle, falls man sich lieber mit so jemandem auf eine Stufe stellen mag.
Um nicht zu viel von der Story zu verraten, so sei nur erwähnt das man dies alles auch als eine Verbeugung vor dem Medium „Buch“ ansehen kann. Bücher haben Magie, sie beinhalten Magie, sie produzieren Magie und sie atmen sie sogar aus – auch wenn sie noch so schlecht geschrieben sein mögen. Auf dieser Tatsache basiert die ganze Idee von „Tintenherz“.
Rainer Strecker gibt sich alle Mühe die Figuren der Lesung so unterschiedlich wie möglich zu interpretieren. Doch gelingt ihm dies bei gewissen Personen/Individuen nur bedingt. Seine recht markante Stimme ist nicht so unendlich wandelbar das er ohne logischerweise vorhandene Holpersteine in jede beliebige Rolle schlüpfen könnte. Sein raues Grundtimbre dominiert zu jeder Zeit und er hat es wesentlich schwerer als jemand dessen Stimmlage eher „glatter“ und somit biegbarer ist. Doch belebt er die Lesung mit so viel Eigenarten und Spielfreude das man über diverse Kleinigkeiten hinweg gehoben wird und sie auch nur bemerkt wenn man sich die Mühe gibt darauf zu achten.
Die diversen Buchkapitel werden durch kurze Musikstücke getrennt: Diese wirkten jedoch für mich zumeist sehr künstlich, da sie aus Synthieklängen bestehen und nicht immer so recht ins Bild der Lesungsinszenierung passen wollen.
Da Booklet bietet nicht viel mehr als eine detaillierte Auflistung aller Tracks mit Namen, Spieldauer der jeweiligen CD und ein paar netten Illustrationen. Diese Illustrationen sind auch auf den unterschiedlich farbig gestalteten CD wieder zu finden. Dies macht die Aufmachung etwas abwechslungsreicher.
Im Laufe der Geschichte wird immer klarer das hier größeres in der Vorbereitung ist und so ist das Ende nicht wirklich als eines anzusehen. Auch nach diesem recht ausführlichen Ausflug in diese Welten ist mir nach mehr zumute…
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