Der Zauber von „Tintenherz“ lässt Meggie nicht los. Gemeinsam mit Farid liest sie sich selbst in die Tintenwelt, denn sie will endlich den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schwarzen Prinzen und seinen Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich den Dichter Fenoglio, der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger vor dem grausamen Basta warnen, denn Fenoglio hat sein Ende schon geschrieben …
Sprecher: Rainer Strecker
Ungekürzte Lesung, 18 CD, Spielzeit: 1320 Minuten
Im letzten Teil der Trilogie geht es um das Ganze. Da in der Tintenwelt die Gesetze des geschriebenen Wortes herrschen ist derjenige der Herrscher welcher das Ende schreiben kann. Doch wer wird es sein? Fenoglio, Orpheus oder ganz jemand anderer?
Während Mo versucht das Gleichgewicht der Kräfte wieder zu sichern, versucht Resa zusammen mit Meggie in ihre eigene Welt zurück zu kehren. Doch obwohl Eleonore dort auf sie warten soll, überkommt sie die Ungeduld und sie bringt nicht nur sich unnötig in zusätzliche Gefahr.
Auch wenn ich es nach dem zweiten Teil kaum vermutete, so legt Cornelia Funke hier an geschriebener Intensität noch einmal richtig beachtlich zu. Viele der verschiedenen Völker und Wesen bekommen mehr Platz um sich ausbreiten zu können und so wird die „Schablone“ der Tintenwelt noch zusätzlich vertieft. Auch werden viele Begebenheiten und Handlungen der vorangegangenen Bände erneut aufgegriffen und deren Bedeutung erschließt sich teilweise auch erst jetzt.
Langsam, doch mit zunehmender Geschwindigkeit, nähert sich nun alles dem großen Finale an. Und auch wenn es mir nur recht selten passiert, doch hier musste ich einfach mitfiebern. Auch wenn das Ende nicht vollkommen aus der Luft gegriffen ist und man somit vieles schon erahnen kann, denn Funke ist nicht wirklich dafür bekannt zehn Minuten vor Ende nochmals alles herum zu reißen und gegen zu steuern, so macht es doch Spaß die sehr lange Geschichte mit allen liebgewonnenen Charaktere gemeinsam in den letzten Hafen zu steuern.
Wenn er mir im ersten Teil teilweise etwas zu deplaziert wirkte, sich im zweiten Teil komplett zu plazieren wusste, so kann Rainer Strecker hier so viel bewegen wie man sich nur von einem Vorleser erwünschen kann. Personen und Atmosphäre trafen genau den Nerv, welchen es zum schwingen zu bringen galt, um dieses Final richtig genießen zu können. Er jongliert mit Untertönen und Zwischennuancen recht gekonnt hin und her, ohne jedoch dabei sein stimmliche Identität zu weit zu verlieren. Wer den langen Weg der kompletten Tintenweltgeschichte mit ihm geht und sich von ihm durch alles führen lässt, wird am Ende mit einer hörtechnischen Erfahrung belohnt die sich bei weitem loben lassen darf.
Und zum letzten Mal zeigt das Booklet die einzelnen CD mit Spielzeitangaben und ausführlicher Benennung der einzelnen Tracks. Das Glossar ist jedoch mittlerweile auf ein beachtliches Namens- und Ortsverzeichnis heran gewachsen, welches die wichtigsten Figuren und Handlungsorte erklärend zusammen fasst. Hätte ich nicht alle drei teile hintereinander weg gehört, so wäre dies sicher einer der wichtigsten Anlaufpunkte während der Lesung geworden.
Und um zum Schluss erneut eine Phrase zu dreschen: Wenn es am schönsten ist sollte man gehen…
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