Johann Torn hat sich seinen großen Traum erfüllt und ist in die geheime Bruderschaft der Arwinger aufgenommmen worden. Aber der Ernst des Piratendaseins holt ihn ein, als er Farbe bekennen muss…
Halbzeit bei den Arwingern. Johann Torn, auch Schleicher genannt, wird weiterhin verhört, doch als der Stadtrat die Hinrichtung nun endlich vollziehen will, wechselt der Richter scheinbar die Seiten. Er weißt den Kerkermeister an, Johann auf sein Gut außerhalb der Stadt zu bringen. Dort wird Johann vom Kerkermeister gepflegt und erzählt diesem weiterhin sein Lebensgeschichte.
Und nicht nur der gute Johann gibt noch mehr von seinem bisherigen Leben und dem Inhalt seiner Seele preis, auch der Kerkermeister offenbart so mach unerwartetes Ding. Auch seine Bemerkung zu Johann, „Du bist wohl der Unschuldigste, den ich jemals gefoltert habe – die Hexenprozesse mit eingeschlossen!“, lässt hinter dem scheinbar kaltblütigen Folterer viel mehr vermuten, als man bisher erahnen konnte.
Johann verliert hier seine Unschuld, im Bezug auf Gewalt und töten eines Menschen, welchem die Geschichte auch umfangreich Rechnung trägt. So werden die Seelenqualen Johanns stets auf der Oberfläche der Inszenierung mit getragen und nicht ins barmherzigere Hinterstübchen verbannt, auch wenn sie nicht wirklich actionreich sind. Doch lernt man so den Henkerssohn noch besser kennen und kann sich noch mehr in die Geschichte fallen lassen. So mag man dann am Ende der Folge fast rufen: „Oh, Johann, mit einem holden Schicksal soll dir diese Geschichte enden!“ – womit ich jedoch nicht wirklich rechne und was auch nicht wirklich passen würde… oder?
Wie immer ist Martin Sabel stimmlich ganz weit vorne und dies nicht nur weil er den Löwenanteil des Hörspiels für sich hat und auch trägt. Ebenfalls schlagen hier erneut Ulrich „Kerkermeister“ Bähnk, Stephan „Leif Nielsen“ Schad, Broder „Olaf Krummhals Zimmermann und der ganze Rest der Truppe zu Buche. Kein Sprecher ist am falschen Platz, die Büttel der Pfeffersäcke schön weich gestimmt, die Mädchen angenehm und die Arwinger angenehm freundlich. Musik und Sounds sind wieder wie aus dem Ei gepellt und müssen nicht befürchten hier über die Planke geschickt zu werden.
Zwar ist die oberflächliche Gewalt und Brutalität der letzten Folge nicht mehr vorhanden, doch reicht es aus die Seelenqualen von Johann mit zu erleben, denn das Töten sollte er zwar lernen, doch ausüben mag es trotzdem nicht. Dreimal in Folge ein glatter Schuss gegen den Mast und wieder einen Silberling mehr in der Hall of Fame deutscher Hörspielwelten versenkt…
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