Verzweifelt suchte er in der Schwärze der Nacht nach Halt. Vergebens. Greifbar war nur noch die eigene Schuld…
Ungebremst fiel sein Körper zu Boden. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst. Dann wurde alles schwarz.
Abrupt verstummte das Atmen. Zuerst war nichts auszumachen …
Doch dann schälte sich ein überdimensionaler Schädel aus dem aufkeimenden Halbdunkel. Unwirklich. Unheimlich. Verstörend.
Zurückblieb nur der Geruch von verbranntem Fleisch und der Geschmack von Blut auf der Zunge.
Frage: Was soll man von einem Hörspiel halten, wenn man von der ersten bis zur letzten Minute vollkommen im Unklaren gelassen wird was Setting, handelnde Personen, Motivationen, Zeitrahmen und alle anderen Dinge betrifft?
Lukes Antwort: Einfach hören, genießen und nicht viel drüber nachdenken!
Die elfte Episode der vom neuen Maritim reaktivierten Serie „Danger“ kommt mit einer Story daher, welche zwar verworren ist und sich am Ende trotzdem irgendwie beendet und auflöst, doch bleibt völlig unklar was Autor Dennis Hendricks mit dem ganzen Geschehen aussagen wollte.
Es wird gemordet, mental durch irgendwelche Wesenheiten beeinflusst und wenn man schon genug Erfahrungen mir Dystopien, Apokalypsen und Weltendzeiten in den verschiedensten Spielarten hinter sich hat, kann man vielleicht vermuten auf was es hinaus laufen könnte.
Doch ist Hendricks nicht so nett, einem den Gefallen zu tun und es so einfach zu machen!
Sobald man denkt „Jaha, du hast dein End of Days gesehen!“ geht es in einer anderen Richtung weiter. Nach einem „Uiiiii, jetzt ist aber hier mal „Omen“ was?“ ist auch dies nicht der rote Faden sondern eher ein „Red Herring“.
Was braucht also eine gute, wenn auch mächtig verwirrende, Story um dem nicht so ragnarökaffinen Hörspielhörer bei Ohren zu halten? Gute Sprecher!
Mit Douglas Welbat, Luisa Wietzorek, Arianne Borbach, Markus Pfeiffer, Constantin von Westphalen, Detlef Tams, Rüdiger Schulzki, Friedrich Georg Beckhaus und Uve Teschner (das ist dann auch schon der komplette Cast) werden diese geboten.
Douglas Welbat als Erzähler erinnerte mich erst an den narkoleptischen Gabriel Burns Erzähler, vom Tempo und Timbre her, doch ist seine Betonung nicht ganz so schleppend und pausierend wie die des Erzählers aus Vancouver.
Luisa Wietzorek soll eine junge Frau darstellen, erschien mir aber teilweise zu piepsig und ich konnte sie als werdende kindliche Kindmutter nicht zu jeder Zeit ernst nehmen.
Musik gut, Schnitt gut, Inszenierung gut…
Was bleibt, ist ein Hörspiel, welches verwirrt, nicht immer Sinn ergibt, aber genau aus dem Grund reine Unterhaltung ist, welche keine Hirnblutungen im Nachklapp erzeugt, sondern einfach nur ein „Das waren coole XYZ Minuten, welche just for Fun waren!“.
Experiment gelungen, Patient lebt… nach einem üblen „Labyrinth“, zu dem ich mich nicht auslassen möchte.
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