Auf der Jagd nach seinen verbliebene dämonischen Brüdern verschlägt es Dorian Hunter nach Borneo, wo der angesehene Geschäftsmann Harry Richardson kürzlich in einem grausigen Amoklauf mehrere Menschen getötet hat. Dorian glaubt nicht daran, dass es sich um sinnlose Bluttaten handelt. Er vermutet eine gezielte Aktion der Schwarzen Familie und beginnt im Umfeld der Richardsons zu ermitteln. Doch da gibt es bereits den nächsten Amoklauf.
Bisher habe ich mich immer wieder gefragt welche Form der Inszenierung man bei der neusten Folge diese Serie wohl verwenden würde um sich den lästigen Dauererzähler zu sparen. Diesmal hat man sich für die Mischung aus erlebtem, aktuellen Geschehen und der neuerlichen Berichterstattung Hunters, hier gegenüber Coco Zamis, entschieden. Wenn ich eine Folge der Serie bisher immer mit dem Weltbild des neusten Personalzugangs in der hunterschen Welt betrachtet habe, entweder gut oder schlecht, so gelang mir dies hier nicht wirklich.
Man begegnet Anfangs sofort einem sehr wirr erscheinenden Dorian Hunter, welcher zwar ankündigt sich nun aller Dinge selbst anzunehmen und aggressiver vorzugehen, doch kurz darauf verflüchtigt sich diese Wirkung vollständig. Für den Rest der Folge bleibt der gute Dorian sehr blass und wird vom bereits erwähnten Neuzugang komplett in die Ecke der Randerscheinungen gespielt. Dies mag sicher daran liegen das mir der pragmatisch lebende und extrem abgeklärte „Marvin Cohen“ mehr als sympathisch war. So entwickelt sich Cohen auch ganz von selbst zur dominanten Figur dieser Folge und bestimmt somit zumindest ein wenig den leider ansonsten nicht vorhandenen Reiz der siebten Episode.
Die Geschichte läuft zähflüssig wie Sirup vor sich hin und alles ist eigentlich recht belanglos. Da ich die Romanvorlage nicht (mehr) kenne, kann ich mir somit auch kein Urteil über die Umarbeitung der Geschichte erlauben. Sollte sie jedoch ausschließlich genommen worden sein um „Marvin Cohen“ einführend vorzustellen – so unterhaltsam dies auch gewesen ist – und einen weiteren Bruder von Hunter auf die Bildfläche zu werfen, so hätte man dies eventuell zusammen mit den „Freaks“ auf längerer Spielzeit erledigen können. Beide Folgen machen auf mich einen eher unzusammenhängenden Eindruck, auch wenn die Geschichte kontinuierlich fortgesetzt wird.
Ein rülpsender und vor sich hin stöhnender Gerlach Fiedler, welcher ja eh zumeist nur schwer zu verstehen ist, wirkte als Killer nicht wirklich bedrohlich. So konnte ich auch nicht die sonst so dichte und unangenehme Stimmung der Geschichten erkennen, denn dafür wurde alles zu lose angerissen. Soweit zum „schlecht“, doch da ist immer noch das „gut“…
Auch wenn die Geschichte recht unbefriedigend ist, so ist die Inszenierung jedoch nach wie vor perfekt. Neben Thomas Schmuckert´s diesmal recht farblosen „Hunter“ sind noch mehr ungewöhnliche akustische Darbietungen zu bestaunen. Nicht nur das Hörspielregisseur Frank Gustavus mit von der Partie ist und als „Marvin Cohen“ eine außergewöhnlich gute Leistung abliefert, auch der „Bruder“ in dieser Folge ist mehr als gut besetzt. Das Böse hinter einer recht jung wirkenden, eher quäkigen, Stimme zu verstecken, gefiel mir sehr gut und Sven Plate füllt die Rolle mit Bravour aus. Er nervt in jedem Auftritt und scheuert die Hörgänge durch fast schon stakatoartiges Gekrächze blank – ein Bösewicht der nicht nur durch negative Taten unangenehm ist.
Und um das Calling Names nicht auszulassen: Eva Michaelis, Konrad Halver, Brigitte Grothum und Claudia Urbschat-Mingues sind nur ein paar Namen aus der recht üppigen Sprecherliste. Sie alle bewegen sich in der gekonnt gegen den Strich gebürsteten Inszenierung, welche erneut durch punktgenau Soundeffekte und einen teilweise enervierenden Musikscore unterhalten kann.
Nach den „Freaks“ hatte ich mir wieder eine etwas glattere Folge gewünscht, doch scheint auch diese Episode wichtig für den Fortgang der Story zu sein. Short to the point: Story flopp, Inszenierung top…
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