08 – Kinder des Bösen

Dorian Hunter-08Im Internat „Kollegium Isacaaron“ nahe London stirbt der Schüler Joey einen qualvollen Tod – unter den Augen der Direktorin und des Lehrkörpers. Die Sekretärin, die Joeys Eltern alarmiert hat, ist bald darauf spurlos verschwunden. Dorian Hunter und Coco Zamis ermitteln – und stoßen auf eine Mauer des Schweigens…

TrennstrichZum ersten Mal konnte ich bei einer Folge dieser Serie keine neue Art der Inszenierung entdecken sondern wurde nur mit einem, wenn auch wieder perfekt gelungenem, Hörspiel beschallt. Doch ist es kein Nachteil wenn sich diesmal die Geschichte normal vor dem Ohr entfaltet denn die Story an sich hat es in sich.

Viele der Andeutungen, welche bisher unzusammenhängend in der Luft schwebten, bekommen hier so langsam ein wenig mehr Zusammenhang. Die Geschichte des Baron Nicolas de Conde wird weiter ausgesponnen und die Bezüge zu Hunter verstärkt. Das Leben im Internat, welches bisher auch nur wie eine unpassende Schablone angerissen wurde, macht nun auch so langsam Sinn und die Rolle der Irene Reuchlin wird immer klarer. Auch Olivaro greift immer weiter in das Geschehen ein und seine Rolle nimmt ebenfalls Gesicht an.

Coco Zamis hat hier wieder einen größeren Part, was ich sehr erfreulich fand da sie in den letzten Folgen eher zur Stichwortgeberin verblasst war. Und einen Neuzugang im Hunter-Team gibt es zu vermelden: Miss Pickford, Hunters ehemalige Haushälterin, welche jetzt erneut für Ordnung in der Unordnung sorgen soll. Allerdings ohne Dorians Zutun, denn die beiden Streithähne sind wie Feuer und Wasser und nicht fähig auch nur in der kleinsten Angelegenheit einen Konsens zu finden.Die Streitgespräche der Beiden lockern die düstere Atmosphäre der Serie etwas auf, ohne jedoch zu lustig zu wirken da sie eher aggressiv und ohne gegenseitigen Respekt, ja fast schon mit Verachtung gegeneinander, geführt werden.

Die Story schreitet hier mit großen Schritten voran und die vermuteten Füllfolgen scheinen nicht wirklich welche gewesen zu sein, da sie nur ein Grundwissen vermittelt haben, welches nun abgefragt wird.

Thomas Schmuckert hat diesmal die Aufgabe nervig und mit triefendem Spott zu agieren. Dies gelingt ihm perfekt und man spürt den gereizten Unterton fast förmlich aus dem Kopfhörer kriechen, wenn er mit Dingen konfrontiert wird die er lieber verhindert hätte. So zeigt sich erneut das Hunter auch nur ein Mensch ist, wenn er seine miese Laune an Leuten abreagiert mit denen er beruflich zu tun hat. Regina Lemnitz ist wieder so „nervig“ wie sie es so schön beherrscht und auch der herrische Unterton darf bei ihr nicht fehlen. Ansonsten geben sich noch Andreas Mannkopff, Stefan Krause, Katja Brügger, David Nathan, Frank Gustavus und viele Andere jede Menge Mühe ihre Rollen lebendig werden zu lassen – was auch gelingt. Warum sich Andreas Fröhlich hier wieder als „Tom Broke“ in die Besetzungsliste hat einschreiben lassen ist mit ein Rätsel dessen Lösung sicher noch auf sich warten lassen wird. Eine so markante Stimme verschleiern zu wollen ist doch eher ein unglückliches Unterfangen, denn niemand hört sich „so ähnlich“ an wie Fröhlich.

Die Inszenierung ist wie immer, auch wenn man sich langsam an die Corestücke der Musiken gewöhnt. Die Story schreitet voran und der Gruselaspekt wird stets neu und unterhaltend ausgeleuchtet. Die Charaktere entwickeln sich sehr straight weiter und ein gewisser Schuss an Realismus ist ebenfalls nach wie vor vorhanden.

Auch in der achten Folge beweist Dorian Hunter das er mit Fug und Recht die Referenz unter den Gruselhörspielen, mit Abstechern in jedes andere Mysterygenre, darstellt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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