Poe versucht, ein neues Leben zu beginnen. Eines Tages findet er eine Flaschenpost. Und plötzlich legen sich die Schatten der Vergangenheit auf seinen Weg.
Poe weiß nun endlich wer es ist – der Schriftsteller Edgar Allan Poe. Dr. Templeton hat ihm seine Vergangenheit offenbart und doch nicht jeden Zweifel in Poe beseitigen können. Nun ist Templeton, durch den Sturz in einen durch Ratten verseuchten Brunnen, ein seelisches und körperliches Wrack das im Asyl auf Blackwells Island eingesperrt ist. Bevor Poe ein neues Leben mit Leonie beginnen kann muss er noch ein letztes Mal mit Templeton aufeinander treffen um seinen Seelenfrieden zu finden. Danach will er sich als Edgar Allan Poe der Welt zu erkennen geben.
Der neue Leiter des Asyls erklärt ihm jedoch das man die Leute, welche sich als berühmte Persönlichkeiten ausgeben die bereits verstorben sind zumeist als wahnsinnig wegsperrt. Nun steht Poe vor der Entscheidung entweder als jemand anderer frei zu sein oder als er selbst den Rest seines Lebens im Asyl zu verbringen. Er entscheidet sich dafür mit Leonie nach England zu gehen und seine alte Identität nicht wieder anzunehmen. Sie bekommen zufällig eine schnelle Passage auf einem Segelschiff und nehmen die Gelegenheit wahr. Doch kurz nachdem das Schiff den Hafen verlassen hat wird es unter Quarantäne gestellt da ein Passagier an eine Krankheit verstorben ist.
Poe findet per Zufall eine Flaschenpost welche ihn dazu inspiriert sich im schreiben erneut zu versuchen. Seinen Fähigkeit dazu könnte ja noch in ihm vorhanden sein und er nutzt die Zeit der Quarantäne um eine Geschichte zu Papier zu bringen. Nachdem sich heraus gestellt hat das der Passagier nicht an einer Krankheit gestorben war, welche er zwar im Keim in sich trug, sondern vergiftet wurde wollen Leonie und Poe das Schiff schnellstens verlassen.
Alles wieder auf Anfang – das war mein erster Eindruck. Nachdem Poe ja nun weiß wer er ist und was er in seinem vorherigen Leben getan hat ist seine Selbstfindung ja endlich beendet. Doch ist es ihm nicht beschert dieses Leben wieder normal aufzunehmen, welches ihm von Dr. Templeton vor so langer Zeit weggenommen wurde. Würde er der Welt die Wahrheit sagen, so würde ihm niemand glauben und er würde wieder als wahnsinnig im Asyl landen. Auch verhält Leonie sich, seit dem Showdown mit Templeton, sehr merkwürdig. Es scheint Poe das sie sich verfolgt fühlt und hatte Templeton ihm nicht aus dem Brunnen heraus zugerufen das Leonie wisse wer er sei und sie sich länger kennen würden als Poe glaube. Die Jagd nach dem erbitterten Widersacher und die Findung der Vergangenheit ist zwar vorbei – doch sind die Schatten nicht verschwunden.
Die komplette Inszenierung ist gelungen wie immer. Ein paar Musikstücke, welche das Hauptthema in veränderter Form aufgreifen, sind hinzugekommen. Die Soundkulisse ist dicht und atmosphärisch wie man es bei Poe gewohnt ist und die Sprecher alle gut für ihre einzelnen Rollen ausgewählt. Besonders hat mich diesmal jemand überrascht der zwar nur einen sehr kurzen Auftritt hat, diesen aber so absolviert wie ich ihn bisher noch nicht bewusst gehört habe: Santiago Ziesmer. Seine Stimme ist ja so bekannt und eingängig das man meinen sollte ihn sofort nach den ersten paar Worten ausmachen zu können, doch diesmal spricht er mit so tiefer Stimme und so ruhig das ich genauer hinhören musste um ihn zu erkennen. Ulrich Pleitgen und Iris Berben brillieren wieder in ihren Rollen und irgendwie hat man das auch nicht anders erwartet.
Die Jagd nach der Vergangenheit und dem welcher sie ihm nahm hat Poe anscheinend gewonnen, doch die Schatten die sich über ihm zusammen zogen sind noch da und treiben weiter ihr Unwesen. Die Geschichte ist nicht ganz so dramatisch und mitreißend wie die meisten vorherigen Folgen, da man hier zuerst eine neue Richtung einschlägt und Poe sich nun einmal an ein normaleres Leben gewöhnen muss. Sie bekommt erst recht spät wieder die bisherige atmosphärische Färbung der Serie und konnte mich nicht sofort von Anfang an in ihren Bann ziehen…
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