31 – Teer und Federn

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Poes Träume sind alle zerstört, er selber angeklagt, verurteilt und im Irrenhaus eingesperrt. Wer hat die Beweise gefälscht, die Poe dorthin gebracht haben? Und warum? Es gibt nur einen Weg, um zu entkommen: er muss sich der Irren bedienen. Ein gefährliches Spiel beginnt.

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Die Handlungsebene schwenkt zu Poe zurück. Er sitzt immer noch im Irrenhaus, welchem er damals hat entkommen können und es scheint nicht als ob er dieses schnell wieder verlassen wird.

Selbst im einunddreißigsten Abenteuer von Poe kann man immer noch seine Seelenqualen nachvollziehen, auch wenn man selbst noch nie in solch einer Situation gewesen ist – was auch eher recht unwahrscheinlich erscheint.

Die Mono- und Dialoge sind so ergreifend inszeniert und umgesetzt, das sich der Zuhörer immer ein wenig unbehaglich fühlt, wenn er den Ereignissen im Leben Poes folgt – zumindest ergeht es mir jedes Mal so.

Das ganze Setting dieser Folge ist wieder sehr stark auf negativ ausgelegt. Die Atmosphäre des Irrenasyls und Poes verzweifelte Versuche diesem zu entkommen, bieten genug bedrückende Möglichkeiten mit diversen Ängsten und Abneigungen zu spielen. Die Dialoge in Poes Zelle des Asyls werden mit so viel hellem Klang unterlegt das alles irgendwie kalt und auch ein wenig feucht und modrig klingt. Im Gegensatz dazu sind die inneren Monologe Poes klar und deutlich und wurden mit recht warmem Klang versehen, was die innere Kraft des Charakters noch mehr heraus stellt.

Ulrich Pleitgen belebt den Autor so bedrückend kraftlos und dennoch so lebendig, das man den agierenden Charakter „Poe“ zu jeder Zeit sehr deutlich vor dem inneren Auge sehen kann. Auch ist diese Episode von sehr angenehmen und interessanten Männerstimmen dominiert und geprägt. Nicht nur Ulrich Pleitgen gibt dieser Folge Gesicht – Frank Glaubrecht und Klaus-Dieter Klebsch geben in ihren Rollen das ihrige dazu um hier Schauer der Begeisterung stimmlich über den Rücken des Zuhörers zu jagen. Iris Berbens Perfektion ist ebenfalls wieder zu hören. Der Charakter „Leonie“ läuft ihr wie fast schon nebensächlich aus der Hand.

Geräusch und Musik begleiten auch hier wieder den Reigen der Sprecher durch eine perfekte Inszenierung welche bei weitem ihres gleichen sucht. Wie immer perfekt inszeniert und mit alle versehen was ein perfektes Hörspiel ausmacht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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