36 – Der Teufel im Glockenturm

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Poe hat keine Hoffnung mehr, jemanden aus seiner Familie zu finden. Er beschließt, falsche Zeugen zu kaufen, die seine Identität beschwören sollen. Aber dafür braucht er Geld. Da tritt jemand mit einem teuflischen Vorschlag an ihn heran.

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Nach den letzten beiden eher ein wenig missglückten Folgen, was die Weiterentwicklung der Geschichte angeht, machte der „Teufel im Glockenturm“ zuerst sehr manierliche Anstalten sich seinen Vorgängern nicht anschließen zu wollen. Selbst wenn die Traumvision nicht ins Bild passen will und auch der dort agierende Glockenturm nichts mit der fortlaufenden Geschichte zu tun hat, ist die Konfrontation zwischen Poe und Templeton der Höhepunkt dieser Folge – sowie auch der letzten Episoden.

Doch was die Hand aufbaut tritt der Fuß am Schluss wieder in Grund und Boden. Der Handel, auf den sich Poe einlässt, könnte teuflischer nicht sein. Auch die Absicht Templetons, welcher sich damit Poe offenbart, sich selbst vom mörderischen Wahn zu heilen, wirkt langsam interessanter als Poes Jagd nach seinem vergangenen Leben, jetzt wo er seine Identität kennt.

Leider werden die Funken der Hoffnung einer geschichtlichen Erweiterung des poeschen Kosmos in Flammen erstickt und alles wird nach einem wirklich gelungenen Ausflug in die besseren Tage der Serie wieder auf Null zurück gesetzt. Flucht, zerstörte Hoffnungen und wieder einmal ohne Leonie unterwegs – Poes Leben verläuft recht gezwungen zyklisch und dies in kürzesten Intervallen.

An der Inszenierung gibt es zum sechsunddreißigsten Mal nichts zu rütteln. Geräusche und Musikstücke sitzen fest im Sattel und das akustisch kalte Feeling aus Poes Welt überfällt den Zuhörer schon nach wenigen Minuten. Nur elf Sprecher erfüllen das poesche Umfeld mit Leben und geben den Figuren die nötigen Konturen. Neben Pleitgen, Hagen und Berben sind Olaf Baden, Karin David und andere bekannte Stimmen am Werk.

Ein guter Start in die, meines Erachtens nach richtige Richtung, wenn alles nicht wieder mit einem Handstreich zu nichte gemacht werden würde um auf die Ausgangsposition zurück zu kommen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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