Mac Osborne war einer der effektivsten und bestbezahlten Killer der Welt. Das besondere an ihm war die Tatsache, dass sein Alter-Ego seine Arbeit erledigte: Jack Ó Lantern. In seiner Zweitidentität war Osborne eine Art Ein-Mann-Armee.Ein gewaltiges Waffenarsenal stand dem Iren zur Verfügung. Nun war Mac Osborne dem Ruf seines Freundes nach Shellville gefolgt, um am Halloween-Abend ein „Ärgernis“ ein für allemal aus der Welt zu schaffen: Faith Van Helsing!
Nun ist es amtlich. Nicht nur das mir die Neuausrichtung der Serie noch mehr wie ein Ruck in die Ecke der Good Old US-Superheroes erschien, jetzt sind sie auch wirklich vorhanden. Wenn Generäle wie „General Ross“ (Hulk) sich in der Geschichte tummeln (Folge 20) und nun Superschurken auftauchen welche mit Nachnamen Osborne heißen, ist die Windrichtung mehr als klar.
Und wenn dieser Mr. Osborne auch noch einen Raketenschlitten, auf dem er stehend fliegen kann, benutzt um sich zu bewegen und sich nach einer Figur zu Halloween benennt, dann sind diese Anleihen für jeden Comicfan wie ein Feuerwerk an Information dessen was der Autor gerne als Lektüre bevorzugt. Auch der Name „Jack O´Lantern“ ist in Supervillainkreisen nicht neu und wurde bereits von Marvel, in genau dem Zusammenhang, verarbeitet.
Also ist dieser Schurke eine Mischung des Aussehens von „Steven Levins“ (Jack O´ Lantern) und der Identität von „Norman Osborne“ (Green Goblin). Auch ist „The Cat“ irgendwie eine alte Bekannte, auch wenn sie mit mehr, sagen wir einmal, femininer Ausstattung gesegnet ist, auf der Zeichnung im Innencover direkt hinter der CD, als ihr Comicpendant.
Und nun? Ist Simeon Hrissomallis, der ja nun mal der geistige Vater all dieser Figuren ist, ein Dieb von Ideen? Nein, ist er nicht! Es gibt gerade im Comicbereich von jedem existierenden Charakter mehrere „Kopien“, nennen wir sie lieber einmal „Hommage“ denn das klingt nicht ganz so hart, und so finde ich es legitim wenn man sich dieser Vorbilder bedient. Immerhin sind es ja keine Identfälschungen sondern Charaktere mit eigenem Twist und eigener Geschichte. Und auch im Hörspielbereich wird ja ebenfalls kopiert was das Zeug hält und somit ist dies auch nicht neu. Dennoch möchte ich noch nebenbei erwähnen das mir die beiden Charaktere, aus der Gedankenfeder von Simeon Hrissomallis, ausnehmend gut gefallen haben und man ihnen anmerkt das er mit viel Versand für gerade diese Materie und viel Liebe zum Detail ans Werk geht.
Nun zum akustischen Teil. Wie gewohnt rappelt und klappert und explodiert es an allen Ecken und Enden. Die Protagonisten haben nicht wirklich Zeit sich von der letzten Schlacht gegen die Goldene Dämmerung erholen zu können und werden sofort wieder mit neuen Gegnern bombardiert. Spannung und Action sind von Anfang an vorhanden und die ruhigen Momente benötigt man wirklich zu sammeln, denn „akustische Gefangene“ werden nicht gemacht. So wird die SHintergrundstory denn hier auch permanent weiter voran getrieben, die losen Enden Stück für Stück miteinander verbunden und das ganze Bild weiter zusammen gefügt.
Was soll man über die Inszenierung noch an Worten verlieren, außer das R&B weiter an der Kompatibilität der Geräuschkulisse mit der Musik und den Sprechern arbeitet. Die Überdröhnausrutscher der ersten Staffel sind schon längst Geschichte und die Abmischung ist wirklich als perfekt zu bezeichnen. Alles fliegt einem um die ihren, doch geschieht dies so, das man auch sämtliche Ebenen – Musik, Sound und Sprecher – gleichmäßig hören kann und sich nichts in den Vordergrund spielt. Die alles wird mittlerweile von Wolfgang Strauss fast schlafwandlerisch zusammen geschraubt – oder zumindest macht es den Eindruck. Und gerade da liegt die Kunst, denn es ist nicht einfach so etwas zu mastern und es wie einen Spaziergang aussehen zu lassen, Was Strauss wirklich beherrscht.
Auch an Sprechern wurde wieder genau das ausgewählt was wie wie Samt in die Ohren geht. Alleine schon Anna Carlsson als „Cathleen „The Cat“ Nova“ ist Rückenschauer pur. Wenn jemand akustisch „schnurren“ kann und auch irgendwie agil wirkt, dann ist sie es. Axel Lutter, als „Osborbne / Jack O´Lantern“ ist die Miesigkeit in Person. Man hat von solchen Gegnern schon im voraus, wenn man ein Comicleser ist, ein gewisses Bild, welcher vom Timbre Lutters und seiner Art den Charakter zu interpretieren bis auf den I-Punkt getroffen wird.
Nun wäre das alles nicht ohne die Regie welche ein genaue Vorstellung von dem hat was der Sprecher aus dem vorgezeichneten Charakter machen soll. Und auch hier kommt Simeon Hrissomallis seine Comicerfahrung zu Gute.
Schnelle Action mit viel Liebe fürs Detail und mit hohem Unterhaltungswert. Mal wieder eine Steigerung zur Vorgängerfolge…
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