In der Arktis wird ein mysteriöses Artefakt gefunden – und verschwindet spurlos. Eine erschossene Frau spaziert kurze Zeit später aus der Gerichtsmedizin. Privatdetektiv Ferdinand Balzac, einem skrupellosen Organdieb auf der Spur, wird mit der Suche nach dem Artefakt beauftragt. Hängen die Fälle zusammen? Gemeinsam mit seiner Assistentin Melanie begibt sich der Privatdetektiv an die Grenze des Vorstellbaren, um sich und seine Freunde zu retten.
„Schatten auf dem Nebel…“ welche sich auch in der zweiten Folge der gespielten Memoiren des gealterten Privatdetektivs Ferdinand Balzac nicht heben wollen.
Zuerst muss ich einmal klarstellen, dass ich mich sicher geärgert hätte, hätte ich mir diese CD gekauft. Zum zweiten muss ich gestehen sie auf der HÖRMICH am Stand von SilberZunge Audio gewonnen zu haben. Zum dritten möchte ich noch anmerken, dass es mir nicht darum geht, hier eine Produktion zu zerreißen, der man zwar anmerkt das eine Menge Enthusiasmus und Herzblut in sie eingeflossen ist, welche jedoch beide nicht ausreichen um das Ganze in die Sparte „Ist sein Geld wert!“ zu heben.
Habe ich beim „neunten Kind“ bereits erwähnt, dass mir die Produktion von qualitativem Maßstab her, wie eine der besseren Produktionen des Hörspielprojektes anmutet, so gilt dies für den zweiten Fall.
Hätten wir noch das Jahr 2000 – 2005, so würde ich den guten Ferdinand auf CD zum Kauf als gute Idee empfinden, heutzutage gibt es aber mittlerweile ansprechendere Produktionen, welche man kostenlos per Download erstehen kann.
Sicherlich träumt jeder Produzent davon mit seinem Ding den großen Wurf zu landen und beim Publikum so zu punkten, das man sich eine große Fanbase als Käuferschicht aufbauen kann. An solchen Träumen ist nichts Verwerfliches, doch gibt es mittlerweile Produktionen mit Profisprechern, welche genau das nicht mehr bewerkstelligen können und deren Hersteller sich mit Mühe und Not von einer Folge zu nächsten hangeln oder vom Sponsoren mit großem Labelnamen leben müssen.
Ferdinand Balzac krankt nicht an einer schlechten Story oder einer stümperhaften Umsetzung/Inszenierung. Balzac krankt an den Sprechern, welche teilweise nicht aus der Hobbymäßigkeit heraus zu kommen scheinen.
Hierbei fiel mir ganz besonders negativ Dagi Lilo van Thiel auf. Sie klingt nicht nur vollkommen lustlos in ihrer Rolle – was vielleicht auch Absicht sein kann – sondern man hat das Gefühl sie komme zum ersten Mal mit ihrem Text in Berührung während sie diesen mehr einliest statt ihn zu spielen.
Dem Rest des Cast möchte ich ebenfalls keine herausragenden Leistungen attestieren, sieht man mal von Dirk Hardegen und Marc Schülert ab. Alles klingt hier nicht so wirklich relaxed wie im „neunten Kind“ noch, sondern wirkt im Spiel gelangweilt und nicht wirklich bei der Sache.
Zum Vorgänger keinerlei Steigerung, was sicher auch daran liegen mag, dass die beiden Folgen back-to-back eingesprochen wurden. Langsam sollte man aber zumindest versuchen ein wenig am Sprecherpool zu arbeiten und sich mehr Sprecher zulegen, die zumindest hörbaren Spaß an der Arbeit haben.
Als kostenlosen Download wäre die Serie schon fast Marktführer, aber als Bezahlhörspiel schrammt sie am unteren Rand der Scala entlang. Daran ändert auch die Sadako/Kayako-Lady auf dem Cover nichts.
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