82 – Macht und Mythos

82John Sinclair ist tot, hingerichtet durch Okastras Dolch! Diesen Schluss müssen Suko und die restlichen Gefährten des Sinclair-Teams ziehen, als sie die Ereignisse der vergangenen Nacht aufarbeiten. Dann aber verschwindet Johns Leichnam, und plötzlich ist nichts mehr, wie es war…

TrennstrichDas Jahrtausend war noch jung. Die Menschheit hatte der Natur viele Geheimnisse entrissen. Wissenschaft und Technik verdrängten den Glauben an das Übernatürliche. Doch das Böse existierte, und es war schlau. Aus dem Dunkeln griff es an und holte sich seine Opfer. Geister, Dämonen, die Ausgeburten der Hölle sie alle warteten auf den Tag, an dem Satan die Herrschaft auf Erden übernehmen und die Menschheit in Unheil und Chaos stürzen würde. Doch einer war ausersehen, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen. Dämonen nannten ihn den Sohn des Lichts. Seine Freunde nannten ihn den Geisterjäger. Sein Name war: John Sinclair.

Und so heißt der Bursche heutzutage immer noch. Nachdem die Heftromanserie mittlerweile vollkommen ins Aus geschossen ist, steht die Hörspielserie nach 13 Jahren immer noch ihren Mann. Und auch wenn man auf den Eröffnungstext ein wenig wehmütig zurück blickt, erweckte er eine neue Ära des Hörspiels, so prägte er doch auch den Niedergang der Serie mit.

Seit der Übernahme durch Dennis Ehrhardt musste die Serie viel Kritik von Altfans und Unbelehrbaren einstecken, doch durch den vorliegenden Dreiteiler der Kreuz-Trilogie hat sich das neue Team endgültig frei geschwommen und beweisen das der „neue“ John auch ein guter John ist, welcher zu den Wurzeln an Unterhaltung zurück gekehrt ist.

Nach der „Angst über London“ – auch wenn die Songs eher eine Lächelnummer waren – ist dies hier ein weiterer Vertreter von „So muss das sein!“. Der Spannungsbogen wurde über die drei Folgen hinweg recht gut gestrafft gehalten, auch wenn in der zweiten Folge ab und an einmal die Luft ausging ob zu vieler Erklärungen. Auch versteht man sich auf Kürzungen und Veränderungen, denn die Originalvorlagen entbehren nicht einer gewissen, wenn auch unfreiwillig vorhandenen, Komik. Diese wurde noch in Zeiten des Tonstudio Braun ausgelebt und dienen vielen Gestrigen immer noch als „Die Vorlage“. Gottseidank wird dieser Aspekt, welcher von Oliver Döring ab und zu leider noch gepushed wurde, vollkommen aus der Serie heraus gehalten.

Neben Frank Glaubrecht – welcher auch erst nach ein paar Episoden mit dem neuen Team zu alten Höhen zurück fand, sind noch zu hören: Martin May, Alexandra Lange – die ebenfalls als Erzählerin vollkommen angekommen ist, Wolfgang Draeger, Detlef Bierstedt, Ronald Nitschke, Achim Schülke und viele andere.

So macht Sinclair Spaß. Auch wenn die Vergangenheitsliebhaber nach Tonstudio Braun schluchzen und die Actionfans sich nach Oli Döring zurück sehnen, so muss ich gestehen, dass dieser Sinclair mittlerweile vollkommen nach meinem Geschmack ist…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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