04 – Der Monstermacher

Gordon Black 04In dem kleinen walisischen Dorf Hillbroke treibt eine brutale Bestie ihr Unwesen. Zunächst fallen ihr nur Schafe und Rinder zum Opfer. Aber als plötzlich eine junge Frau spurlos verschwindet, wird Gordon Black mit der Klärung des Falles beauftragt. Gemeinsam mit seiner Assistentin Hanako Kamara verfolgt er eine heiße Spur, die sie direkt ins Zentrum des Schreckens führt: ins Labor des Monstermachers …

TrennstrichOh Hörspieler, die Zeit steht still, wenn deren Macher es nur will.

Das Jahr 2009 erlebte in seinem Juni die VÖ-Party der ersten drei Episoden aus dem Leben des Geisterjägers „Gordon Black“ als Hörspiel. Produzent Sven Schreivogel betonte damals bereits, das man ier der Romanvorlage Hommage zollen wolle und alles im eher klassischen Gewand produziert werden würde. Dies erfüllte sich und der „Der Spiegel des Grauens“ erblickte „Die Augen des Dämonen“ auf dem „Friedhof der Hexen“, erfreute Hörspielklassikerfreunde und Heftromanleser in gleicher Weise und erweiterte die Riege der Geister-Wasauchimmers um eine hoffnungsvolle Variante.

Doch dann verstummte Gordon und lange schien es nicht klar, ob er je wieder von sich hören lassen würde… bis heute!

Zurück im alten Gewand – optisch, wie auch akustisch – bekommt es der Anwalt aus New York diesmal mit einem Monstermacher zu tun, welcher seinen Namen auch verdient.

Entwickelt sich die Geschichte nur recht langsam, so vermag Sven Schreivogel es dennoch mit der Inszenierung an sich genug Feeling aufzubauen, um sich klassisch gruseln zu lassen. Ein langes Vorspiel führt hier zu einem recht anhörlichen Höhepunkt und hinterlässt so einen recht ausgewogenen Blick auf das komplette Hörspiel.

Aktuelle Bezüge auf Hörspiele der Neuzeit darf man nicht ziehen, denn es handelt sich um einen waschechten Gruselklassiker in waschechter Hörspielklassikerverpackung. Wie auch die Schwesterserie „Nocturnas Geisterstunde“ so lebt „Gordon Black“ vom Atem des Gewesenen und der Erinnerung an die gute alte Heftromanzeit der siebziger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrtausends.

Unter den Sprechern befinden sich Namen wie Wolf Frass, Robert Missler, Tanja Dohse, Jannik Endemann, Ingrid Steeger, Patrick Bach, Horst Janson, Reent Reins, Hartmut Neugebauer, Helmut Zierl, Stephan Schwarz und einige andere bekannte Stimmen. Herausragend sind jedoch Ingrid Steeger und Horst Janson – im negativen Sinne – denn hier macht der bekannte Name noch lange keine gute Leistung und man hätte auf die beiden gut und gerne verzichten können.

Sven Schreivogel bleibt sich und seinem Stil auch nach fünf Jahren treu. Das mag man nun, oder man mag es eben nicht – ein Zwischending gibt es hier nicht wirklich. Ich persönlich mag diese klassische Art der Inszenierung, da man merkt das es aus 2015 stammt und nicht aus 1982, auch wenn es den Anschein habe soll.

Technikfreaks und Bombastfreunde werde nicht bedient, Heftromanleser und Kassettenkinder werden ihre wahre Freude daran haben.

Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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