01 – Entführung auf Hoher See

Eine Weltreise in 80 Tagen hat dem Abenteurer Phileas Fogg Ruhm und Anerkennung eingebracht. Doch zum Ausruhen bleibt ihm keine Zeit: als der bekannte Meeresforscher Professor Aronnax auf hoher See vermisst wird, macht sich Fogg auf die Suche. Gemeinsam mit seiner Frau Aouda und seinem treuen Freund und Diener Passepartout besteigt er die ‚Abraham Lincoln‘ – just jenes Schiff, von dem der Professor verschwand. Doch während sich an Bord die Anzeichen für ein Verbrechen verdichten, taucht plötzlich ein ehrfurchtgebietender Gegner auf: das Unterseeboot Nautilus und sein enigmatischer Kapitän Nemo. Sind sie der Schlüssel zum Verschwinden des Professors? Und welche dunklen Geheimnisse bringen sie aus der Tiefe der Meere ans Licht?

Trennstrich Jules Verne ist doch eh nur was für Opas, dachte ich als diese Folge weiland erschien, kaufte sie mir dennoch und war von den geringelten Socken von dem was ich geboten bekam.

Und holla, wer beginnt den bunten Reigen an bekannten Stimmen? Niemand anderes als Christian Brückner – für Nichtkenner und oberflächlich zusammen gefasst: die Synchronstimme von Robert DeNiro (unter anderem).

Brückner gibt den Erzähler zum Besten, welcher niemand anders als Jules Verne ist. Verne erzählt davon wer sein Hauptprotagonist, also der snobistische Phileas Fogg, und fasst in ein paar kurzen Sätzen die Geschichte von „In 80 Tagen um die Welt zusammen.

Kurz danach bekommt man den nächsten Akustikgiganten angeboten. Sascha Draeger darf sich als Snobby Fog in die Gehörwindungen fräsen und schafft dies sofort, denn Timbre und Art und Weise des Spiels sind Snobby vom feinsten.

Was dann kommt, ist ein „Wenn schon, denn schon nur Hockaräter vom feinsten“-Ohrgasmus: Annina Braunmiller-Jest (Aouda), Manfred Lehmann (Ned Land), Marius Clarén, Marius(Passepartou), K. Dieter Klebsch (Kapitän Nemo) sowie, Michael Pan, Bodo Wolf, Marie Bierstedt, Martin Sabel und eine ganze Latte an anderen bekannten Stimmen sorgt für angenehmen Sprach- und Spielfluss.

Der bunte Mischmasch aus Vernes Figuren ist ansprechend, denn Ned Land and der Seite von Phileas und Aouda zu hören ist eine nette Idee, welche sich zwar weit vom Original entfernt aber dennoch nahe genug dran bleibt um die Verne Opas feucht im Schritt werden zu lassen und die Neo-Vernalier von der ganzen Sache zu überzeugen.

Sebastian Pobot und Patrick Holtheuer regieren hier über die Geschichte von Markus Topf und Dominik Ahrens mit leichtfertiger Hand, welche zeigt das man auch neumodisch Staub von vergilbten Vorlagen pusten kann. Die Musik ist, wie erwartet, genau so umfangreich angenehm wie die Soundkulisse – auch wenn das wieder Plattitüde vom ältesten ist und von fast jedem Rezionauten gerne platt- und ausgewalzt wird.

Also: Neumodisch, dicht am Werk ohne am Werk zu kleben, angenehm für das Ohr und Hirn zu ertragen und flüssig im Abgang beim Wunsch nach einer Fortsetzung. Prädikat Hörbar!

Soundsystem-BLAU

Thomas Rippert
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