01 – Die spannendsten Fälle

01Im Milieu der Waffenschieber und der Drogenmafia. Eine Spur führt in die eigenen Reihen – schonungslos geht die Stockholmer Mordkommission dem heiklen Verdacht auf den Grund…

TrennstrichSo rau wie das Klima der skandinavischen Länder, so rau sind auch deren Polizisten – zumindest die literarischen Kollegen.

Im ersten Fall bekommt es Kommissar Beck gleich mit zwei Bösewichtern zu tun, der Eine ein Mensch welcher sich auf Überfälle an Orten spezialisiert hat an denen die Polizei machtlos zu sein scheint, der Andere ein Kindermörder. Beide Fälle scheinen irgendwie zusammen zu gehören und Beck schafft es diese Brücke auch zu finden. Im zweiten Fall wird Beck mit neun Leichen konfrontiert die ein gemeinsames Geheimnis zu verbinden scheint. Besonderes Kopfzerbrechen macht dabei jedoch der Umstand das ein Kollege der Mordkommission darunter zu finden ist und er in den eigene Reihen ermitteln muss. Fall Drei kann als Besonderheit aufweisen das sich Beck mit einem besonders kaltblütigen Killer zu beschäftigen hat, welcher während eines Kongresse ohne große Hast und Eile einen Konzernchef in den Tod befördert.

Alle drei Geschichte sind recht kalt und mit viel Abstand zur Szenerie inszeniert. Beide Regisseure, im Ersten ist es Henning Venske – welcher wohl vielen Zuhörern durch seine Arbeit in der Sesamstrasse bekannt sein dürfte – in den anderen beiden führte Ludwig Groß Regie, haben die Grundvorlage so umgesetzt wie man sich die Geschichte, selbst gelesen, sicher auch vorstellen würde.

Für Leute die eher ein Happy End und nette Ermittlungen bei Tee und Keksen in britischer Landschaft bevorzugen ist das hier definitiv nichts. Die ganzen Storys sind so angelegt wie das Leben sie vorschreibt – kalt, hart, brutal und ohne jede Spur von Gnade auf der Seite der Täter und einer ohnmächtigen Wut auf der Seite der Ermittler. Doch gerade das macht sie so fesselnd und unterhaltsam, auf teilweise auch recht morbide Art und Weise.

Den ersten Kommissar Beck zu ermitteln bedurfte es einer leider fruchtlosen Internetrecherche, da der Einleger der CDs leider keine Rollen/Sprecher-Informationen hergibt. Die Stimme ist mir zwar bekannt, doch eine Namen konnte ich aus der Liste nicht wirklich zuordnen. In Fall Zwei und Drei, welche vor Fall Eins produziert wurden, ist es Charles Wirths, der Beck seine Stimme leiht. Unter anderem sind noch bekannte Namen wie Benno Sterzenbach, Bodo Primus, Kornelia Boje, Gert Haucke, Edgar Ott, Edgar Hoppe und viele andere zu hören. Alle beleben die Figuren, radiogewohnt, teilweise steril und tragen somit dem skandinavisch unterkühltem Flair der Geschichten noch zusätzlich Rechnung.

Fünf CD voll Spannung, auch wenn sie nicht actionreich und Nerven zerfetzend, sondern eher schleichend und teilweise unangenehm realistisch ist. Spartanisch in der Ausstattung doch sehr opulent in der Wirkung…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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