Das Land Aris wird von einer Horde Dämonen bedroht, die aus einem Portal zur Unterwelt hervorströmen. Nun wird der Paladin Targon von seinem Orden ausgesandt, die drei Teile eines verlorenen Artefakts zu suchen – die unvorstellbar mächtige Hand Gottes, das einzige Mittel, um dem Vormarsch der Kreaturen der Dunkelheit Einhalt zu gebieten. Doch Targon ahnt weder, dass er auf seiner Reise nicht allein ist, noch weiß er um die finsteren Pläne des Elfenhexers Kaskaras, der alles daran setzt, die Mission des Paladins zum Scheitern zu bringen. Wird Targon den Untergang seiner Heimat abwenden können? Und wird es ihm gelingen, das Herz der Elfenprinzessin Naeria zu gewinnen? Die Antworten auf diese Fragen kennt allein der geheimnisvolle Erzähler einer Legende um Verrat, Heldenmut und die wahre Liebe?
Rollenspiele gibt es wie Sand am Meer und Fantasy-Rollenspiele machen da keine Ausnahme. Doch bei diesem Fantasy-Rollenspiel gibt es eine kleine Besonderheit, die Umsetzung der Welt und Geschichte in einem Hörspiel. Ich gehe einmal davon aus das dem so ist, da ich das PC-Spiel nicht kenne.
Der Zuhörer wird in das Land Aris verfrachtet und darf dort die Abenteuer des Helden „Targon“ mit erleben. Er begleiten den mutigen Paladin auf der Suche nach den drei Teilen der „Hand Gottes“ und steht ihm zur Seite im Kampf gegen so mache dämonische Kreatur die seinen Weg kreuzt – und es hinterher sicher auch bitter bereut.
Die Welt von Aris ist so einfach gestrickt wie seine Bewohner es sind und das ist sehr erfrischend. Es gibt dort keine düster, dräuend getriebenen Antihelden deren Motive zumeist zweifelhaft daher kommen. Alles ist in Aris klar geregelt – gut ist gut und böse ist böse. Es mag sicher ein wenig seltsam anmuten, doch ich finde das dies die ganze Sache ein wenig aus den anderen momentanen Hörspielproduktionen im Bereich der Fantasy heraus hebt. Man braucht nicht 6 Folgen um den Helden und seine Motivation auch nur im geringsten verstehen zu können. Nach circa 10 Minuten ist alles klar.
Die Unsetzung ist Bombast pur. Der musikalische Soundtrack fegt über die Szenen hinweg und erschüttert noch zusätzlich die Kampfszenen durch seine Intensität. Die Geräuschkulisse ist auf den Punkt genau und hat Hollwoodqualität. Hektisches Schlachtengetümmel wechselt sich mit ruhigen Waldszenen und nett intonierten Dorfepisoden ab.
Die Sprecher erschaffen die Charaktere so deutlich vor dem inneren Auge das es nicht lange dauert bis das man auch eine bildhafte Vorstellung der Protagonisten vor sich sieht. Martin Sabel begleitet den Zuhörer als gekonnt sarkastischer Erzähler durch die Geschichte und gibt auch den Bösewicht zum besten, was ab und a ein wenig für Verwirrung sorgt, welche aber beabsichtigt zu sein scheint. Ich kann mir nicht denken das man bei solche einer Produktion nur einen Sprecher einsparen wollte – der Sinn des ganzen wird sich sicher in einem der hoffentlich folgenden Teile erschließen. Christine Pappert, eine meiner Lieblingssprecherinnen, wurde die Rolle der Elfenprinzessin gegeben und könnte nicht besser besetzt worden sein. Ihre weiche, schmeichelnde Stimme passt perfekt zu der zerbrechlichen Gestalt der Prinzessin.
Doch wo Licht ist, ist auch stets ein Schatten – wenn auch nur ein kleiner, wie in diesem Fall. Johannes Nehlsen, in der Rolle des Elfen „Malenviel“, fiel mir leider zu sehr aus der extrem hohen Qualität der Sprecher heraus. Er stakst durch seine Rolle und lässt den Elfen eher steif und spröde erscheinen und nicht grazil und edel. Aber eine Schwalbe macht ja bekanntlich noch keinen Sommer und somit macht dieser eine sprechertechnische Ausrutscher dem Hörspiel auch nicht sonderlich zu schaffen.
Nach den dem recht unbefriedigenden Ende der CD, man lässt den Zuhörer recht unsanft in der Luft hängen mit eine Cliffhanger der sich gewaschen hat, hoffe ich doch das schnell Nachschub in dieser Serie folgen wird.
Für Rollenspieler und Fantasyfans ein Muss. Für Freunde des guten Hörspiels das mit richtig guten Sprechern, einer netten und übersichtlichen Geschichte und mit viel Spaß aufwarten kann sicher eine Hörempfehlung bei der man nicht viel falsch machen kann.
Auf eine baldige Rückkehr nach Aris und noch eine paar Folgen in dieser Qualität mehr…
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