01 – Im Banne der Untoten

Malcolm Max-01Im Oktober anno Domini 1888 führt Malcolm Max eine Mission in die Karpaten, wo grauenvolle Vampire ein abgeschiedenes Dorf tyrannisieren. Vor Ort muss er zudem feststellen, dass dieser Landstrich noch von anderen, weit erbarmungsloseren Schrecken geknechtet wird. Allein auf sich gestellt tritt er in einem ungleichen Kampf seinen übermächtigen Gegnern entgegen.

TrennstrichDie Story ist nicht neu oder gar sonderlich innovativ gestaltet. Man bekommt hier den klassischen Grusel geboten – ohne Schnörkel und Verdrehungen – und genau das hatte ich auch erwartet und erhofft. Die Gegner sind altbekannt und ihre Aktionen vorausschaubar. So kommt man schnell in die Welt des neuen Dämonenjägers hinein, da man sie eigentlich schon kennt. Die Feinheiten wie Organisationen oder Waffen sind auch überzeugend und übersichtlich gestaltet und so kann man schnell zum wichtigsten kommen – der Jagd nach dem Bösen. Da der Erzähler fehlt wird viel der Aktionen über die Dialoge der Protagonisten transportiert. Das mag viele Hörer sicher stören, doch ist es nicht so dominant ausgefallen und erfüllt den Mittel zum Zweck recht gut.

Grusel ist zumeist eine sichere Bank was die Verkäufe angeht und hier geht man auch mit den Sprechern auf Nummer sicher. Robert Missler kann man mit Fug und Recht als einen der zur Zeit meist beschäftigtsten Hörspiel- und Synchronsprecher bezeichnen. Hier bekommt er erneut eine Hauptrolle verpasst welche er auch sehr gut belebt und interpretiert. Man erkennt sofort das es Missler ist und das ist sicher auch ein Umstand der Neuhörer, welche sich erst über den Comic der CD genähert und sonst nichts mit Hörspielen am Hut haben, einen hohen Wiedererkennungswert beschert der sicher dafür Sorge trägt das man auch das nächste Abenteuer hören möchte.

Auch die restlichen Sprecher geben ihr bestes. Tanja Dohse, ebenfalls sehr häufig in vielen Hörspiel- und Synchronproduktionen zu hören, überzeugt als Vampirin. Auch Konrad Halver kann den alten Vampirfürsten so ausleben das es passt. Seine Stimme ist ja außerordentlich gut für Overacting geeignet und das kommt der Interpretation eines klassischen Vampirs sehr zugute. Auch mit Marion von Stengel setzt man eine bekannte Stimme ein welche ihr Handwerk versteht.

Die Musikstücke stammen aus der Konserve und viele davon sind bereits aus ähnlichen Produktionen bekannt. Sie erzeugen genau das Feeling das ich erwartet hatte und die Wiedererkennung empfand ich in diesem Fall sogar als positiv. Die Geräusche sind vielseitig und werden gut eingesetzt. Atmosphäre findet man hier genug, sei es nun Gewölbehall oder Regenprasseln – alles wird geboten das Grusel erzeugen kann.

Die Hörspiel-CD ist eine Beilage zum „Gespenster-Geschichten“-Magazin Nummer 1655 und an jedem Kiosk und Zeitschriftenhandel erhältlich.

Die CD selbst in in einem Pappschuber untergebracht welcher auf dem Magazin befestigt ist. Der Pappschuber lässt sich mit ein wenig Feingefühl einfach von der Vorderseite des Comicheftes lösen. Auch ist die Öffnung des Schubers nicht oben angebracht sondern an der rechten Seite. Zusätzlich wurde die Öffnung mit einer Klappe versehen und so kann man die CD, nach dem hören, wieder sicher verstauen und sie ist vor Staub geschützt. Nett hätte ich es gefunden wenn man auf der Rückseite des Covers noch die detaillierten Infos zu den Sprechern und ihren einzelnen Rollen, sowie dem Produktionsteam, untergebracht hätte, statt das Coverbild nochmals zu wiederholen. Auch wäre die Angabe einer Spielzeit nicht verkehrt gewesen.

Der Comic selber weckt Erinnerung an damalige Zeiten. Da ich keine Namen der Zeichner oder Autoren finden konnte, gehe ich mal davon aus das es sich hierbei um Arbeiten aus den italienischen oder spanischen Schnellzeicherkollektiven handelt. Künstlerisch sicher nicht besonders innovativ aber qualitativ nicht schlecht und für die Umsetzung solcher Geschichten auch gut geeignet. Im Mittelteil gibt einen reichlich bebilderten Magazinpart mit Infos über gruseliges aus alle medialen Sparten – zum neuen Hellboy-Film, einem Fantasygame, Büchern usw.

Eine Weiterführung, was den Comic angeht, die sich sehen, und hier sogar auch hören, lassen kann. Ohne Schnörkel und unnötigen Firlefanz wird hier Grusel pur geboten. Ich fühlte mich fünfzig Minuten lang sehr gut unterhalten, im klassischen Stil…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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