Endlich ist es soweit: Der junge Mark Brandis ist in den ersten Jahrgang der neuen Astronautenschule aufgenommen worden! Er freut sich darauf, neue Freunde zu finden und Abenteuer zu erleben. Doch für die neuen Kadetten wird alles anders, als sie es sich vorgestellt hatten: statt erst einmal monatelang zu büffeln, sollen sie schon am ersten Tag in den Weltraum! Und das Abenteuer kommt schneller, als sie gedacht haben…
Ja, das Abenteuer. Es kommt schneller für den guten Teenager-Brandis, als sich dieser das noch auf dem Schiff von Horst Stark ausgemalt hat. Auch die Befürchtung einer Weltraumabenteuerserie für Jugendliche, welche fast schon scheinbar vorrangig für Kassettenkinder statt CD-Erwachsene produziert wurde – ganz im Gegensatz zur Mutterserie ohne den Raumkadett – bewahrheitet sich genau so schnell wie das Abenteuer kommt.
Die zweite Erzählung des in die Jahre kommenden Commanders wirkt wie eine Interpretation des „Fünf Freunde“-Themas und mutet in der Inszenierung für mich sogar so an. Doch statt Julien, Dick, Anne, George und den niemals alternden Hund, machen sich hier Mark Brandis alias Daniel Claus, Eliane Thomassin alias Joanna Praml, Alec Delaney alias Sebastian Kluckert, Annika Melnikova alias Friedel Morgenstern und Kim Pearby alias Leyla Rohrbeck dran ein Rätsel zu lösen, welches spätestens bei der Benutzung eines recht unwirklich daherkommenden Soundeffektes sogar ein wenig in JustusPeterBob-Richtung abdriftet.
Selbst der – in der ersten Folge ebenfalls eingesetzte – befreiende Abschlusslacher nach vollendeter Mission fehlt nicht – zusätzlich zum wiederholten Einsetzen des musikalischen Hauptthemas, eines der großen Markenzeichen selbst zeitgenössischer Europa-Produktionen.
Michael Lott gibt auch hier wieder den emotional bewegten Ton eines Märchenonkel im unterstützenden Erzählerpart zum besten.
Alles was mir diese Serie, subjektiv betrachtet, bisher anzubieten hat, steht im krassen Gegensatz zur Urserie um den Commander. Zwar ist die Umsetzung der Soundeffekte noch wie gewohnt, doch die musikalische Untermalung lässt gerade durch den zu starken Wiederholungsfaktor ziemlich zu wünschen übrig.
Auch bleibt es mir ein Rätsel, wieso man ausgerechnet ganz am Anfang von Brandis Karriere hat beginnen müssen und nicht die Jahre kurz vor dem „Bordbuch Delta VII“ als Startpunkt gewählt hat. Es hätte dort sicher auch noch eine Menge zu erzählen gegeben, was sich nicht in Form einer gefühlten Jugendserie hätte umsetzen lassen.
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