32 – Der Pandora-Zwischenfall

322137: Auf dem Jupitermond Kallisto haben Republiken und Union gemeinsam einen langlebigen und hochintelligenten Kunstmenschentyp entwickelt. Zwei Dutzend dieser »Astraliden« bereiten sich auf eine Expedition hinaus aus unserem Sonnensystem zu fernen Planeten vor. Als es zu Todesfällen in der Station Pandora auf Kallisto kommt, droht das Projekt zu scheitern. Mark Brandis soll nun die Leiterin der Station ablösen. Er überredet seine Frau Ruth O’Hara, Dr. Levy und seinen alten Gefährten Iwan Stroganow, ihn zu begleiten. Doch dann wird Pandora angegriffen …

TrennstrichWenn es am schönsten ist, sollte man gehen.

Und so geht den nun der Commander/Vormann Mark Brandis den letzten akustischen Gang, den es zu bewältigen gilt.

Seit 2007 – zuerst bei „Steinbach Sprechende Bücher“, welche der Serie mehr schlecht als recht auf die Füße halfen und danach beim damals wesentlich präsenteren „Folgenreich“ – erschienen 32 Episoden aus dem Leben eines Mannes, dessen Heute für uns ein realistisches Morgen sein könnte. Nikolai v. Michalewski legte seine Utopie mit den Grundzügen der Gesellschaft so realitätsnah an, das sie nicht nur für Jugendliche geeignet war, auch wenn man die Bücher in den Leihbüchereien der siebziger Jahre nur in der Kinder- und Jugendabteilung finden konnte.

Man redet nicht schlecht über Verstorbene!

Also sollte man auch nicht darauf hinweisen, das die Serie qualitativ ein paar recht große Berg- und Talfahrten hinter sich gebracht hat? Ich denke schon. Von einem fantastischen Beginn, über den Tiefpunkt namens „Aktenzeichen: Illegal“, bis hin zum dahinplätschern der letzten Folgen – alles war vertreten.

Spannende Raumschlachten wechselten sich mit politischen Ränkeschmieden, emotionalen Achterbahnen und solaren Expansionen ab. Zu keiner Zeit wurde es jedoch zu unrealistisch und der Boden der Tatsachen bleib stets in sichtbarer Nähe.

Für mein Gefühl verabschiedete sich der Commander/Vormann so wie er gestartet ist. Vermissen werde ich ihn nicht, denn man kann ja stets einen Neustart ab #1 in Erwägung ziehen und die schwächeren Folgen auslassen. Die Nebenserie um die Abenteuer des jungen Brandis können die Mutterserie nicht ersetzen, denn dort fehlt es einfach an zu vielem, was den erwachseneren Brandis ausgemacht hat.

Inszeniert ist die letzte Mission in gewohnter Form und es ist eine Wohltat das man einfach alles beendet, ohne sich in stilistischen Weinkrämpfen über das bevorstehende Ende zu ergehen. Ein wenig Abschiedsschmerz gibt es dennoch in der Produktion, welche ich im Booklet als angemessen, im Hörspiel eher störend empfand – Stichwort „Abschied der Fans als Soundfile“.

Das Ende ist relativ offen und so könnte man neue Abenteuer ersinnen, wenn man wollte, doch sollten diese Qualitativ so ausfallen wie die des Raumkadetten, wäre ich froh wenn man davon Abstand nehmen würde.

Viel gibt es nicht zu sagen über diese Produktion, außer das man sich verabschiedet wie man begonnen hat.

Das war´s dann, Lichter aus, Antriebe herunter fahren, Hangartore schließen… Auch wenn es nicht immer gleich gelungen gewesen ist: Danke für acht Jahre Hörspielserie und für 32 Episoden, welche gezeigt haben das der deutsche Hörspielmarkt zu unterhaltender Qualität fähig ist, welche sich außerhalb des Nerdtums bewegt.

Kommunikationsfequenz geschlossen…

Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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