24 – Ausgespäht und ausgetrickst

Offenbarung-23-24Kann das sein – eine Leuchtreklame irgendwo an einer Hauswand, die plötzlich mit einem »redet«? Dem Berliner Studenten Georg Brand passiert genau das. Und es scheint, dass der tote Hacker Tron über diese Werbetafel mit ihm in Kontakt zu treten versucht. Oder wer treibt da sein makabres Spiel – und nutzt dafür die Informationstechnologie einer ganzen Stadt?

TrennstrichElektronische Botschaften hetzten Georg „T-Rex“ Brandt, Tatjana „Nolo“ Junk und Nat Mickler durch Franfurt. Über Werbetafeln, digitale Anzeigen von Parkautomaten und ähnlichem locken sie ihn in den Flughafen. Man beobachtet sie, denn alle benötigten Ampeln stehen auf grün und ihr Weh scheint vor langer Zeit vorausbestimmt worden zu sein. Eine Botschaft von „Tron“? Lebt „Tron“ noch, oder hat er dies alles Jahre im voraus geplant? Doch wie hätte er die ganzen Ereignisse voraus ahnen können die erst nach seinem Tod begannen?

Die Geschichte läuft weiter in ungeahnte Richtungen. Am Anfang bekommt man die letzten Momente im Leben von Boris „Tron“ F. mit, welcher Ian G. bittet seinem Vermächtnis zu folgen, bevor er sich mit einem Mann auf den Weg macht der die Stimme von „Nat Mickler“, also Helmut Krauss hat. Auf stimmliche Ähnlichkeiten wird viel Wert gelegt und so kommt es, das im weiteren Verlauf des Hörspiels eine Person auftaucht welche die Stimme von Boris „Tron“ F., also der neue Sprecher Jaron Löwenberg, hat, aber nicht namentlich angesprochen wird. Ist das Tron? Lebt Tron noch und alles ist nur ein großes Spiel in dem T-Rex benutzt wird um die ganzen Verschwörungen aufzudecken und so nur sich zu gefährden? Auch erfährt man ein wenig mehr über Nolo welche ja schon lange nicht mehr das ist was sie zu sein scheint – wie eigentlich keiner in dieser Serie.

Man scheint Storytechnisch wieder ein neue Richtung gefunden zu haben und diese auch konsequent umsetzen zu wollen. Die stimmliche Neubesetzung von Tron empfinde ich noch als nicht wirklich gut gelungen, aber man gewöhnt sich ja bekanntlicherweise an vieles. Jaron Löwenbergs Stimme klingt für mich nur recht entfernt wie die von Benjamin Völz und es fehlt ihm auch etwas die Lebendigkeit die Völz Interpretation so ausmacht. Doch habe ich gute Hoffnung das sich auch dies geben wird und man ihn bald als den Tron ansieht. Oder vielleicht ist es ja gar nicht Tron? Wer kann das bei O23, außer den Schreibern selbst, schon sagen!

Die Inszenierung ist wie gewohnt so realitätsnah wie es eben geht. Die Hintergrundgeräusche passen und man sieht den Flughafen, so wie die restlichen Handlungsorte, an sich vorbei rasen wenn man in die Geschichte mit eintaucht. Die Sprecher leben ihre Rollen mittlerweile vor und ich empfinde es immer angenehmer, das man Helmut Krauss aus der passiven Ecke des Sprechers heraus genommen hat um ihn aktiv ins Geschehen zu werfen. Der Wutausbruch, welchen T-Rex am Flughafen hat, ist mittlerweile doch eher etwas nervend, weil er sich ja doch nach 2 Minuten wieder im Griff hat und alles wieder so ist wie vorher auch – wie nach dem Mordversuch, dem Selbstmordversuch usw. usw.. So etwas wirkt nach 24 Folgen doch recht unglaubwürdig da solche Gefühlsregungen bei T-Rex eh nie lange anhalten.

Keine Hochspannung, aber gute Unterhaltung welche die nervenden Aspekte voriger Folgen fast komplett ausblendet und eher den letzten beiden Teilen folgt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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