Army Officer. Fugitive. Sorcerer.
Across the country and in every nation, people are waking up with magical talents. Untrained and panicked, they summon storms, raise the dead, and set everything they touch ablaze.
Army officer Oscar Britton sees the worst of it. A lieutenant attached to the military’s Supernatural Operations Corps, his mission is to bring order to a world gone mad. Then he abruptly manifests a rare and prohibited magical power, transforming him overnight from government agent to public enemy number one.
The SOC knows how to handle this kind of situation: hunt him down–and take him out. Driven into an underground shadow world, Britton is about to learn that magic has changed all the rules he’s ever known, and that his life isn’t the only thing he’s fighting for.
Eine dunkle und sehr bedrohliche Stimme spricht mich an und verspricht mir das „Graphic Audio. A Movie In Your Mind!“ sein wird. Ich denke das ich gespannt bin was mich nun erwarten wird…
…nein, eigentlich nicht!
Ich kenne ein paar Sachen von Graphic Audio und weiß also recht genau, was mich erwartet.
Es gibt unterschiedliche Produktionen des amerikanischen Audio-Giganten. Zum einen sind da die Mammutproduktionen, welche sich über sechs und mehr Stunden hin erstrecken und es gibt die – für GA-Verhältnisse – kurzen Produktionen von knapp über zwei Stunden. Zu letzteren gehört zum Beispiel „Cemetery Girl“ und dieses Friedhofs-Mädchen zeichnet sich dadurch aus, das sie auf zu viel Erzählanteil verzichtet und mehr Wert auf die Aktion/Interaktion der Figuren legt.
Normalerweise sind die Produktionen von GA für deutsche Verhältnisse eher als inszenierte Lesung anzusehen, auch wenn man ihnen mit der Bezeichnung nicht wirklich gerecht wird. Keine deutsche Produktion, welche der von GA ähnlich wäre, kann mit so vielen Sprechern, einer so ausladenden Länge und einer so hollywoodreifen Klangkulisse aufwarten.
Einer der neueren Klangstreiche von GA ist die Serie „Shadow Ops“. Wie immer wird hier die fast kompletten Buchvorlage verarbeitet und so hat es der Autor selbst in der Hand gehabt, ob es nun eine mehr hörbuchlastige Sache werden wird, oder ob die Interaktionen der Figuren selbst die Oberhand in der Inszenierung hat.
Zu meiner freudigen Überraschung, setzt der Autor, namens Myke Cole – welcher die Buchserie bisher auf drei Teile angelegt hat – auf Interaktion, statt sich auf den erzählenden Teil zu verlassen. Somit wird der Erzähler also nur dann bemüht, wenn die Dialoge nicht ausreichen, um Schauplatz und agierende Figuren zu beschreiben.
In einer Welt, in der Menschen plötzlich magische Kräfte entwickeln, ist es nötig diese zu regulieren, kontrollieren und zu katalogisieren. Sollten sich diese Individuen als Bedrohung herausstellen, ist es notwendig sie zu rekrutieren und wenn dies nicht möglich sein sollte schonungslos zu eliminieren.
Dies ist die Story von „Shadow Ops #1 – Control Point“ relativ straff zusammengefasst.
Der Army-Soldat Oscar Britton wird Zeuge einer Jagd auf mehrere magisch begabte Individuen und muss miterleben wie die Regierung, und hier gerade die militärische Spezialeinheit SOC (Supernatural Operations Corps), mit diesen Menschen umgeht. Ein Leben ist nicht viel Wert, wenn es nicht in die Schablonen der Macht passt und so zweifelt Oscar an dem was er tun soll, was natürlich zu einem recht katastrophalen Ausgang dieser Mission führt. Zu allem Überfluss entwickelt Oscar kurz nach dieser Mission selbst magische Kräfte und findet sich auf der anderen Seite des Regenbogens wieder, da er Kräfte besitzt, welche von vorne herein als „auszulöschen“ katalogisiert wurden.
Doch sind die Grundelemente der Geschichte nicht nur Krach und Bumm im Superhelden-Universum. Vielmehr verlagert sich Myke Cole auf einer Art „Coming of Age“-Geschichte, in der es mehr darum geht, Oscars emotionale und soziale Wandlung mitzuerleben und zu betrachten wie leicht es sein könnte sich selbst als Gott zu wähnen und auch als solcher unter den normalen Sterblichen zu agieren. Ebenfalls erlebt man mit, wie Oscar mit seiner „verbotenen“ Magie zurecht kommen muss und nach seiner missglückten Flucht vor der Obrigkeit nur die Wahl zwischen einer Todesspritze oder der bedingungslosen Mitarbeit in der SOC hat. Oscars Magie ist die der Portalerschaffung, also dem Bewegen zwischen den Dimensionen.
Mit all dem bisher erwähnten habe ich nur die minimale Oberfläche der Geschichte an sich angekratzt, denn Shadow Ops 1 hat eine Spielzeit von 420 Minuten und wartet mit sattem Sound, einem recht ansehnlich hohem Erzähltempo, einem straff gespannten Spannungsbogen sowie einem großen Cast auf. Dieser besteht aus: Ken Jackson, Jefferson Russell, Thomas Keegan, Nora Achrati, Susan Lynskey, Dylan Lynch, James Lewis, Eric Messner, Jonathan Church, Tim Getman, Lily Beacon, Matthew McGee, Steve Wannal, Drew Kopas, Andy Brownstein, Tim Carlin, Richard Rohan, Joel David Santner, David Coyne, Kenyatta Rogers, Joe Brack, Dawn Ursula, Doug V. Brown, Nick De Pinto, Colleen Delany, Barbara Pinolini, Jeff Allin, Tara Giordano, David Harris, Christopher Graybill, Nanette Savard, Michael John Casey, Chris Walker, Myke Cole, Terence Aselford, Rose Supan, Scott McCormick, David Jourdan, Yasmin Tuazon, Michael Glenn und James Konicek.
Dies ist jedoch ein reines Calling Names, denn diese Schauspieler sind für deutsche Ohren stimmlich und namentlich unbekannt. Wenn man sich mit GA ein wenig näher beschäftigt, bemerkt man jedoch schnell, das es sich hierbei um die „üblichen Verdächtigen“ handelt, denn verschiedene Namen tauchen immer wieder auf und es ist ja nicht so, als würde man im deutschen Hörspielbereich solch eine Machart nicht kennen und anwenden.
Was bietet diese Produktion also einem deutschen Hörer der gerne auch einmal über den Tellerrand des eigenen Landes hinaus hören möchte, oder es bereits tut?
Zuerst einmal ein unschlagbares Preis/Leistungs-Verhältnis, denn für $13.99 bekommt man 7 Stunden Bombastaction als Download geboten, welche sich in der Qualität mit einer „John Sinclair“-Inszenierung von Oliver Döring vergleichen lässt, denn hier sind Explosionen und Gigantomanie im Effekt- und Musikbereich gewollt und auch passend inszeniert.
Zweitens, eine Geschichte, die man in deutschen Hörspielen so nicht geboten bekommt und sonst auch nur im Kino finden kann – Vergleiche mit Avengers sind nicht von der Hand zu weisen, wenn auch eher den „Secret Avengers“.
Drittens, die Möglichkeit einmal zu erleben, was über dem großen Teich hinweg – in den US of A – machbar ist, wie sich andere „Kulturen“ mit dem Medium auseinandersetzen und das „wir“ nicht die einzigen Planetenbevölkerer sind die gerne audiale Welten zwecks Einschlafhilfe oder ähnlichem besuchen.
Wer sich also gerne mit hochklassigem Hörzeug in anderer Sprache als die des eigenen Landes beschäftigt, der kommt an GA ohnehin nicht vorbei. Wer sich gerne mit Horror, Superheroes und Supernatural-Stuff beschäftigt, der sollte einen Stop bei Shadow Ops einlegen, welche mittlerweile bereits in die zweite Runde gegangen sind und deren letzte Aktion diesen Monat veröffentlicht wird.
So, in final, i gotta say: Graphic Audio, it´s a freaking bombastic and awesome entertaining Movie in your Mind… if you have one! 😉
PS.: Nichts für zartbesaitete Gemüter, denn es geht recht ruppig zur Sache!
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