38 – Das gesprenkelte Band

Sherlock-Holmes-Maritim-38

Am Ende ihrer Kräfte wendet sich Helen Stoner an Sherlock Holmes. Die Stieftochter des Menschenfeindes Dr. Grimesby Roylott fürchtet, vor Angst den Verstand zu verlieren. Nicht nur, dass auf dem ruinenhaften Landsitz bereits ihre Zwillingsschwester starb und sie seitdem allein mit dem Despoten Roylott dort lebt – jetzt deuten die gleichen Vorzeichen darauf hin, dass nun ihr Leben in Gefahr ist. Denn auch sie hörte in der vergangenen Nacht jenes unheimliche Geräusch, von dem ihre Schwester berichtete, kurz vor ihrem Tod. Ein leises, unheimliches Pfeifen.

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Wieder einmal werden Holmes und sein Wegbegleiter Watson von einer schönen jungen Dame um ihre Hilfe gebeten. Die „Damsel in distress“ bittet die beiden Herren auf dem Gutssitz ihres Stiefvaters nach dem rechten zu sehen und die beiden Hobbykriminologen willigen gern ein.

Ob nun „gefleckt“ oder „getupft“, das Band bleibt das gleiche. Und auch das Feeling, welches sich durch das selbige verbreiten sollte. Diese Inszenierung des Doyle-Stoffes kommt mit genug Mystik und sogar ein wenig Grusel daher, um die Geschichte eindringlich im Ohr des Zuhörers zu platzieren. Auch wenn de Bedrohung ein weltliche ist, so schafft man es doch trotzdem eine wenig übernatürlichen Zauber mit einzumischen.

Dies alles kommt mit einer kleine Menge Sprecher aus und so sind nicht nur Christian Rode (Holmes) und Peter Groeger (Watson) in längeren Sprechpassgen gefragt. Auch Arianne Borbach darf sich m ersten Teil des Hörspiels ausgiebig zu Wort melden und viel vom erkärenden Text vortragen. Kurzauftritte gibt es noch von Andreas von der Meeden, Sascha Draeger, Dagmar Dempe und Gerhard Aktun. Eberhard Prüter fällt akustisch ein wenig aus dem Rollenbild heraus, welches ich von „Dr. Grimesby Roylott“ hatte. Seine doch recht quäkige Stimmlage passte nicht so ganz zu einem Mann der körperlich in der Lage ist einen kräftigen Hufschmied in sein Schranken zu weisen.

Die Schauplätze der Geschichte sind sehr begrenzt und muten zwischendurch wie ein Kammerspiel an. Doch durch ein fast vollständig vorhandene Geräuschkulisse und viel Musikuntermalung gerät trotzdem alles nicht in zu trockene Hörgefilde.

Mit der notwendigen Ruhe und Sorgfalt inszeniert und auch so hörbar – in Ruhe, mit Ruhe. Eben ein echter Holmes, viel Geschichte, wenig Beiwerk…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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