Ein Banküberfall gerät außer Kontrolle. Ein geistig verwirrter Mann fordert die Überweisung eines hohen Geldbetrages auf ein bestimmtes Konto. Zuerst nimmt ihn niemand ernst, doch dann droht er, die Bank mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Kurt Wallander, Linda und Stefan Lindman stehen vor einem Rätsel.
Dies ist die erste der zwei neuen Wallander-Vertonungen. Leider habe ich sie in der falschen Reihenfolge gehört und deshalb auch ein paar Aha-Momente erlebt. Wie, zum Beispiel, die Geschichte wie Linda mit Stefan zusammenzieht. Man sollte doch auf die Reihenfolge achten. Zwar machen die Hauptgeschichten dies nicht zwingend notwendig, doch die Nebenhandlungsstränge sind fortlaufend. Also bitte nicht verwundert sein, wenn ich folgend von „wieder“, „erneut“ oder ähnlichem rede.
Wo Wallander ist, da ist auch schlechte Laune – so hat man das Gefühl. Axel Milberg spielt den fast manisch mürrischen Polizisten so, als habe er den Charakter inhaliert. Manchmal scheint es nicht nur reines Spiel zu sein das da zu hören ist, sondern Herr Milberg selbst, der da agiert. Doch gehe ich einfach einmal davon aus, das die Rolle so interessant für ihn war das er alles Können und seine ganze Spielfreude hinein gelegt hat – so überzeugend kommt er rüber.
Die beiden Erzähler geben wieder ein fabelhaftes Duo ab. Andreas Fröhlichs Part gerät wieder zur „inneren Stimme“ die den Zuhörer begleitet und die Handlungsorte erklärt. Ulrike C. Tscharres Rolle hingegen gerät immer mehr zur eigentlichen Hauptfigur, da sie Beweggründe und Handlungen ihres Vaters noch zusätzlich kommentiert und ergründet. Auch die restlichen Sprecher schaffen es eine realistische Atmosphäre zu erzeugen in dem sie nicht stur geradeaus sprechen, sondern so wie man es auch aus normalen, nicht vorgetragenen, Unterhaltungen gewohnt ist.
Glasklar, so könnte man die Produktion bezeichnen. Die Szenenübergänge sind fließend und manchmal ist der Schnitt so geschickt angebracht das man überhaupt nicht bemerkt das die Handlungsebene gewechselt hat, man aber trotzdem problemlos der weiteren Geschichte folgen kann. Die Geräusche sind messerscharf eingeschnitten und die Musik ist so intensiv, obwohl man sich ihrer beim hören teilweise gar nicht bewusst ist, das der Realitätseindruck noch zusätzlich verstärkt wird.
Düster und drückend ist auch hier die Grundstimmung, denn das Tagesgeschäft der Polizisten ist kein fröhliches. Da bringt die Produktion zu 100% stimmig herüber. Oder zumindest würde ich mir die Arbeit bei der Polizei, insbesondere bei einer Einheit die für Gewaltverbrechen zuständig ist, vorstellen. Ein paar sarkastische Momente sind vorhanden, doch mag man nicht so recht ins schmunzeln geraten, da die Geschehnisse alles andere als erheiternd sind.
Krimiunterhaltung wie sie intensiver kaum sein kann. Perfekt und ohne Schnörkel schonungslos inszeniert…
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