06 – Der wunde Punkt

Wallander-06Alles spricht für einen Unfall: Ein Pferdezüchter wird zu Tode getrampelt in seinem Stall gefunden. Doch das Konto des Opfers ist geplündert und kurz vor seinem Tod hatte er Kontakt mit einer ominösen Frau, die er über eine Annonce kennen gelernt hat. Da die Verdächtige unauffindbar ist, gibt Wallander als Lockvogel selbst eine Kontaktanzeige auf, um den Mörder zu fassen.

TrennstrichAls Wallander und sein Team auf eine Pferdehof gerufen werden, bietet sich ihnen ein grausiges Bild. Der Besitzer des Hofes wurde in einer Stallbox von einem Pferd zu Tode getrampelt, wie s scheint. Doch Kurt Wallander ist sich nicht so sicher, denn der Schädel des Toten könnte auch genau so gut von einem Menschen eingeschlagen worden sein.

Zwei Verdächtige kristallisiere sich recht schnall heraus. Zum einen ist da der beste Freud des Opfers, welcher etwas zu auffällig versucht sich ins rechte Licht zu rücken und seine Unschuld zu beteuern. Zum anderen verdächtigen die Ermittler die Schmiedin Marina, welche in das Opfer verliebt gewesen ist und außerdem schuldet ihr das Opfer noch Geld. Auch hat Marina Kontakte zur rechtsradikalen Szene und auch ein paar sexuelle Vorlieben des Opfers sind nicht so gewohnt wie gedacht. Der Fall erweist sich verzwickter als zu Beginn vermutet.

Ganz so spannend und atemlos packend wie in der vorigen Folge geht es hier nicht mehr zu. Doch tut dies der Wirkung der Serie keine Abbruch. Die Stimmung ist nach wie vor gewohnt düster und fast schon depressiv. Hier geht es es erneut eher um die zwischenmenschlichen Zusammenhänge der Umwelt von Wallander und Co. als das ein Psychopath gejagt werden muss.

Die roten Fäden werden weiter bei behalten und auch weiter entwickelt. Wallander erlebt einen zweiten Frühling und dadurch verbessern sich seine Kontakte zur Außenwelt auch nicht wirklich in rosarotem Tempo. Doch wäre Wallander nicht Wallander wen er nicht alles zu einem unschönen Ende bringen würde.

„Realismus geht vor!“ – das ist auch weiter die Maxime der Serie und diese wird auch zum sechsten Mal sehr eindrucksvoll inszeniert. Die Sprecher gehen in ihren Rollen vollständig auf und jede Charakter ist lebendig und auch vom Hörer nachvollziehbar.

Axel Milberg tobt den „Wallander“ aus. Ulrike C. Tscharre erfreut das Ohr als zweiter Erzähler und in der Rolle der „Linda Wallander“, sowie Andreas Fröhlich herrlich unbeteiligt und stets sehr ruhig den ersten Erzähler zum besten gibt. Christian Stark, Eberhard Haar, Tanja Dohse, Anne Moll und viele andere runden das Sprecherbild perfekt ab.

Düster, ruhig, bedrückend und nicht wirklich ein Welt in der man selbst leben möchte – perfekt inszeniert und eine reine Reise ins Kopfkinoland…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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