In der Ystader Polizei geht ein Hinweis ein, dass ein herrenloser LKW-Container seit mehreren Tagen im Wald steht. Linda Wallander und ihren Kollegen offenbart sich darin ein grausamer Fund: Neun Leichen und ein kleines Kind, das wie durch ein Wunder noch am Leben ist. Ein brutaler Menschenhändlerring scheint in Ystad sein Unwesen zu treiben.
Wallander und sein Team bekommen es diesmal mit Menschenschleusern zu tun. Und wie nicht anders zu erwarten werden die Ereignisse von den Protagonisten aufgesogen wie von einem metaphorischen Schwamm.
Gerade dieser Umstand macht erneut die Tiefe und Brutalität der eigentlichen Geschichte aus. Keiner der handelnden Ermittler geht mit Leichtigkeit über die Schicksale hinweg mit denen er konfrontiert wird und so werden die Ermittlungen durch die seelischen Anforderungen an die Kriminalisten zunehmend belastet – neben dem Umstand das die privaten Sorgen und Nöte noch das ihrige zur Verwirrung beitragen.
Etwas ruhiger geht es hier dennoch zu, denn der Fall an sich ist nicht ganz so spektakulär, wenn man bei den Fällen Wallanders ohnehin von Spektakel reden kann, wie man es vielleicht gewohnt ist. Jedoch schafft es Mankell diesen Makel durch die tiefer greifende Charakterisierung der Nebencharaktere wieder auszugleichen.
Kurt, Linda und Stefan sind, wie die anderen auch, bereits so deutlich beleuchtet worden, das man sie fast in und auswendig kennt. So hatte Regisseur Sven Stricker diesmal die Möglichkeit ein wenig mehr mit den Nebenfiguren zu spielen und sie etwas vordergründiger zu beleben.
Dies geschieht in einem Hörspiel nur indem man diese Rollen mit Charakterstimmen besetzt, welche aus der Menge heraus ragen. Elga Schütz ist so eine Sprecherin, welche mit einer recht ungewöhnlichen Stimmlage gesegnet ist und diese auch in allen Nuancen effektiv einzusetzen weiß. Sie belebt die Äbtissin mit allen möglichen Spielarten, von arrogant herrisch bis hin zum fromm und gottesfürchtig, ohne jedoch die Ernsthaftigkeit der Figur aus den Augen zu verlieren. So ist sie, neben Axel Milberg, Ulrike Tscharre, Christian Stark, Andreas Fröhlich und Hannes Hellmann die tragende Kraft des Hörspiels.
Die, wie immer, vorhandene kalte und bedrückend inszenierte Stimmung verschafft dem Hörer den zusätzlichen Ohrenkitzel um über die 60 Minuten Spielzeit gerne bei und in der Geschichte zu verweilen.
Wallander ist die Referenz im Hörspielkrimisektor schlechthin, egal ob nun mit ausgreifenderem Fall oder eher mit mehr Charakter in den Figuren die sonst, in anderen Produktionen, zu oft zu Stichwortgebern verkommen…
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