Die unten erwähnte Diskussion ist unter www.hoerspiel-freunde.de zu finden, wer sich selbst ein Bild machen möchte! Die dort geschriebenen Kommentare gehören den jeweiligen Verfassern. Falls jemand etwas dagegen hat, hier erwähnt zu werden – und ich bin mir zu 99% sicher das dies passieren wird – der melde sich bei mir bitte per Mail. Vielen Dank!
Vor fünfeinhalb Jahren unterhielt ich mich mit Simeon Hrissomallis über den damaligen Stand der deutschen Hörspielbranche. Wie immer gab Simeon offen und ehrlich Antwort auf alle Fragen und seine damaligen Vermutungen sind komplett Realität geworden.
Jetzt, wo der Markt in die Knie gegangen ist und nur noch die überlebt haben, welche ohne großen Wasserkopf und mit Qualität über die Runden gekommen sind, möchte ich mich mit Simeon erneut über Gedeih und Verderb des deutschen Hörspiels unterhalten – denn das Schiff sinkt weiter, auch wenn Rosabrillenträger den Output immer noch als „tollig maaaag“ ansehen.
Und los geht’s…
Luke Danes: Hallo Simeon. In einer Zeit, in der HörBÜCHER wieder die Regale der Medienmärkte und Buchhandlungen dominieren, scheint es das deutsche Hörspiel schwerer zu haben als jemals zuvor. Auch die Internetszene in den Diskussionsforen hat sich komplett auf ein Minimum an Hardcorenerds zusammengeschrumpft. Man redet nicht mehr viel, denn eigentlich gibt es auch nicht mehr viel zu sagen… eigentlich.
Die R&B Company existiert nach wie vor und lässt ihre beiden Flaggschiffe – Faith VanHelsing und Larry Brent – relativ regelmäßig weiter vom Stapel laufen. Der Zauberstern ist gesunken und hat Butler Parker, Morbius und Clive Barker mit sich genommen.
Wie waren die Jahre 2009 bis 2014 für dich und die R&B?
Simeon Hrissomallis: Hallo Luke. Schön das du dir Zeit nimmst mich zu interviewen. Das freut mich sehr.
Zu deiner Frage: Nachdem 2009 ein sehr schweres Jahr mit einem Todesfall in unserer Familie, unser zweites Kind Johny starb kurz nach seiner Geburt und ich wurde durch einen schweren Bandscheibenvorfall außer Gefecht gesetzt, wurde 2010 minimal besser.
Meine Psyche und mein Körper mussten wieder auf Vordermann gebracht werden und langsam ging der R & B Company das Geld aus. Es fehlte der Nachschub. Ganz einfach. Ich betreibe keine Hobby, sondern hartes Business. Und in diesem Business (wie natürlich auch in anderen) heißt es : Friss oder stirb!
Wenn du am Boden liegst, gibt es einige die ein Funken Mitleid mit dir haben, aber die meisten Lachen niederträchtig ins Fäustchen rein und freuen sich wie Rumpelstilzchen wenn bei der Konkurrenz das Licht ausgeht. Also es wird auf den Liegenden noch kräftig eingetreten…
Zum Glück haben wir die Kurve noch bekommen und konnten im Oktober 2011 mit FAITH weitermachen. Allerdings hatten die 1,5 Jahre Zwangspause die Serie fast ruiniert. Ich kam mir wie verflucht vor, nach all den Schicksalsschlägen war nun mein Lebenswerk kurz vor der Einstellung. AUS! SCLUSS! VORBEI! Die Folgen 23 und 24 erschienen und am VÖ-Tag konnten nichtmal 1000 Expl. ausgeliefert werden… DAS ENDE…???
Es sah eine Zeitlang so aus, aber wie ein Wunder erholten sich die Zahlen. Zwar langsam, aber stetig und FAITH hat heute fast ihr altes Niveau erreicht. Es war schwer, sehr schwer…
2010 kamen dann die VÖs von BUTLER PARKER und Dr. Morbius. Beide Serien liebte ich, aber die Zahlen waren einfach desaströs. Wir schafften nicht mal 800 Expl. umzusetzen. Mit den Clive Barker Mysteries von Braintone, genau das gleiche Spiel. Wir konnten keine dieser Serien etablieren. Es hätte auch eine andere Serie starten sollen. Im Gruselbereich. Zauberstern Records verkaufte dann die Aufnahme an ROMANTRUHE. Die drei komplett aufgenommenen Dialogbücher erschienen dann in der Serie „GEISTER-SCHOCKER“. Hier auch ein herzliches Dankenschön an Joachim Otto, dem Mastermind von Romantruhe, der dies möglich machte und mir immer fair und freundschaftlich entgegentrat.
Nach den Flops brauchte der Markt keine weitere Grusel-Serie. In meinen Augen langten der GEISTER-SCHOCKER“ und „DREAMLAN-GRUSEL“. Man braucht sich ja nicht unbedingt in dem ohnehin sehr engen Markt auch noch gegenseitig zerfleischen.
2011 war dann ein richtig gutes Jahr. Wir gaben richtig Gas mit FAITH und stabilisierten die Serie. Die zweite Staffel wurde abgeschlossen und 2012 ging es dann weiter mit Folge 32.
Im Mai dann starteten wir die neue LARRY BRENT – Serie – mit großem Erfolg und sind mittlerweile schon bei Folge 17, die am 28. November erscheint. Zur gleichen Zeit wie Faith Folge 46.
Wenn ich das hier schreibe, wird mir erst bewusst wie weit man doch gekommen ist, mit einem Medium das langsam aber sicher ausstirbt…
Ach ja, aber das wichtigste Ereignis geschah im September 2011 als unsere kleine Melissa, dass Licht der Welt erblickte…
Tja, und Melissa ist gleichzeitig auch ein Zeichen…möge man es einen Schicksalswink nennen, der in Zukunft die Serie FAITH für immer verändern wird. Ich weiß, dass ist jetzt sehr kryptisch, aber wir wollen ja auch ein spannendes Interview, oder? 😉
Wie auch immer, die kleine Melissa macht mir in doppelter Hinsicht sehr viel Freude…. Und jetzt bin ich mal gespannt auf deine nächste Frage, Luke…(lacht)
Luke Danes: Bringen wir es hochdeutsch auf den Punkt: Ach Du Scheisse!
Zum Glück ist es Euch gelungen die Kurve noch einmal zu bekommen und R&B am Leben zu erhalten. Wenn ich das so lese, frage ich mich – auch gerade weil es im Moment ja irgendwie durch alle Köpfe geistert – ist Euch nie die Idee gekommen, der ganzen Sache mit einem Crowdfunding auf die Beine zu helfen?
Immerhin hat sich das Crowdfunding – oder erbetteln von finanzieller Unterstützung durch E-Mails im Mitleid heischenden Jammerton mit seltsamen Eliteauswucherungen – mittlerweile als eine Art Seuche für Hörspielmacher entwickelt, welche lieber den „einfachen Weg“ gehen und nicht so hart dran arbeiten wollen wie ihr bei R&B.
Simeon Hrissomallis: Crowdfunding haben wir ja in gewisser Weise dann gemacht, indem wir zum Onkel Banker gegangen sind und um Geld gebeten haben. Das nennt sich übrigens Kredit und ja, man bekommt einen Kredit wenn man vorweisen kann, dass man in Zukunft gewinnbringend arbeiten wird. Das nennt sich dann Bussinnes-Plan.
Das haben wir gemacht und es hat geklappt. Zum Glück.
Im Ernst: Crowdfunding würde für die R & B Company nur in Frage kommen um eine Serie dann abzuschließen, aber eigentlich möchte ich persönlich, also als Simeon Hrissomallis, dass nicht in Anspruch nehmen. Mann macht sich zu sehr abhängig und angreifbar.
Ich sehe im Netz oft unbekannte Labels die für ein Projekt dann 15.000 oder 20.000 Euro brauchen und dann denke ich mir: Simeon, du alter Esel, wat haste da nur falsch gemacht? Wieso kostet bei dir eine Produktion mit unbekannten Sprechern, keine 20.000€?
Da weisse Bescheid, det ist ein neues Geschäftsmodell und heißt: Ich zieh den Leuten das Geld aus der Tasche und tu mich noch belustigen! Da weisse dann auch Bescheid…nach Horst Schlämmer oder so…;-)
Allerdings gab es auch Projekte die sehr seriös sind, z.B. Mit Marco Göllner und Goldagengarden. Das war eine gute Sache.
Aber es ist ja immer so, wo es viel Licht gibt, gibt es auch viel Schatten…
Als ich mich selbständig in der Hörspielbranche machte, habe ich meine Lebensversicherungen gekündigt (zum Glück!), Erspartes zusammengekratzt und ca. 50.000€ investiert! Besser wären 100.000€ gewesen. Ich weiß, dass viele „potentielle Hörspielmacher“ das nicht lesen und hören wollen, aber du braucht einfach einen guten finanziellen Background um die ersten fünf Jahre in dieser Branche bestehen zu können.
Abgesehen davon, hatte mein Partner Wolfgang Strauss schon Jahre davor sein eigenes Studio „Audio Engineering W.S.“ Das gibt es schon seit 1990 und er bearbeitet auch Fremdaufträge. Für uns war das Hörspiel nichts Neues oder ein Hobby dem man nachgeht. Ich brauche das Hörspiel produzieren nicht als Hobby, da habe ich genügend andere Hobbys. Hörspiel Produktionen sind für mich mein tägliches Geschäft. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele „Hörspielmacher“ sich durch das Hörspiel produzieren selber profilieren oder verwirklichen möchten, aber es nicht wirklich um Geld verdienen geht, sondern sein Ego darzustellen. Das tut der Branche nicht gut.
Ich bewundere alle Kollegen, die ALLES riskieren um mit dem Hörspiel zu bestehen und alles dafür geben, aber die „Täuscher & Blender“ in der Branche braucht niemand.
Hörspiel ist heute ein hartes Geschäft. Eigentlich ein Nischenprodukt. Ich würde niemanden empfehlen heute noch hauptberuflich in die Branche einzusteigen, es sei denn er macht alles selber und hat einen finanziellen Background von 100.000€. Allerdings könnte man das Geld dann auch sinnvoller einsetzen.
Ich wiederhole mich hier nochmals gerne: Hörspiele professionell produzieren ist nix für Amateure und für Menschen die damit ihre Minderwertigkeitskomplexe kompensieren möchten. Das mag zwar hart klingen, ist aber nun mal so…
Luke Danes: Bankkrediting, die neue Form des Hardcore-Crowdfunding. Aber es ist schon richtig: Du haben keine Geld, Du können nixx produzieren Hörspiele.
Und wie schön das Du es ansprichst – das Thema „Nischenprodukt“.
Nach dem Kollaps des großräumig akzeptierten Hörspielmarktes, hat sich ja das Medium Hörspiel wieder in die Tiefen zurück gezogen, welche es vor dem Jahr 2000 bevölkert hat. Sicher hat es ein paar Mitgerissene gegeben, doch zum großen Teil ist alles wieder wie gehabt.
Da das Hörspiel ja keine auf Deutschland begrenzte Ware ist, schauen wir doch mal über die Teiche. In den USA erlebt das Audio Drama gerade ein recht beachtlich Renaissance und in Großbritannien pumpt die BBC Produktionen unter das Volk, welche vom Actionfaktor problemlos mit einer R&B-Produktion mithalten können.
Das deutsche Radiohörspiel verläuft jedoch weiter in komatös verkopften Lerninszenierungen, ohne sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen.
Wieso sind wir Deutschen nicht in der Lage uns unterhalten zu lassen – einfach einmal so, ohne wenn und aber?
Simeon Hrissomallis: Weil wir ein Stock im Arsch haben.
Wir versuchen hier in Deutschland immer verkrampft auf seriös, wichtig und intellektuell zu tun. Schrecklich… Wirklich schrecklich… Die Amis sind da viel lockerer und ihr Verständnis von Unterhaltung ist ganz einfach, da wird nicht großartig unterschieden und ein langweiliges Machwerk als intellektuelle Offenbarung zelebriert, die eh keinen interessiert…
Unterhaltung ist Unterhaltung. Punkt. Wenn sie handwerklich gut gemacht ist, interessiert mich doch nicht ob es Groschen-Kino, Popcorn-Kino, Dokumentationen oder Arthaus ist. Hauptsache gute Unterhaltung. Das gleiche gilt für unsere Hörspiele. Unser bestreben ist es vernünftige Unterhaltung zu bieten. Wir sind weder auf Preise und Auszeichnungen aus, noch versuchen wir verkrampft ein perfektes Hörspiel zu inszenieren. Es geht uns nicht darum das beste Hörspiel aller Zeiten abzuliefern, dass überlassen wir gerne anderen. Wir versuchen gutes Entertainment zu produzieren. Das ist unser Ziel und wir haben sehr viel Freude dabei.
Und um den Kreis zu schließen:
Die deutschen Radiostationen ob privat oder öffentlich hätten doch einen unfassbar großer Pool an guten kommerziellen Hörspielen, die sie ihrer Hörerschaft anbieten könnten. Man stelle sich mal folgende Abendunterhaltung im Radio vor:
20:15 FAITH VAN HELSING
21:15 MINDNAPPING
22:15 LADY BEDFORT
23:15 MARK BRANDIS
00:15 DORIAN HUNTER
u.s.w.
Wäre das nicht interessant?
Sie machen es nicht, weil es nicht ihrem Niveau entspricht. Die Wahrheit ist anders: Die haben einen Stock im Arsch und ihr Niveau ist eher Nivea, da flutscht es besser…
Ganz ehrlich diese Arroganz, Kurzsichtigkeit und Ignoranz ist einfach nur erbärmlich. Ich meine liegen vor dem Radio lauter komatöse Patienten, die nicht unterhalten werden wollen?
ARD und ZDF sind auch öffentliche Sender, oder nicht? Und? Läuft da etwa auch kein „Popcorn-Kino“? Also, bitte… Dem Medium Hörspiel hätte es bestimmt gut getan, wenn die Radiosender nicht so engstirnig wären. Da wurde eine große Chance verpasst…leider…
Luke Danes: Auch eine Sache, welche uns die Amerikaner und Briten usw. vor machen: Kommerzielle Hörspiele im Radio. Da kaufen die Radiostationen die Senderechte von z.B. Fred Greenhalghs Dystopie „The Cleansed“ an oder die BBC bringt Bafflegabs „The Scaryfiers“. Und die Möglichkeiten in diesen Ländern sind noch begrenzter als hierzulande.
Es könnte sich vieles ändern, wenn die Außenwahrnehmung in der Bevölkerung die keine Hörspiele hört eine andere wäre. Doch was könnte als Aushängeschild und Medienbotschafter dienen? Die halbtote Hörspiel-Gemeinschaft mit ihren glattgebügelten Krawattenträgern, welche mehr das Hörbuch propagieren? Die Internetgemeinschaft etwa, das genaue Gegenteil der HSP-Gemeinschaft?
Gerade findet aktuell im Forum der „Hörspiel-Freunde“ eine Diskussion statt, in der sich das Label Hörplanet mit einem anonymen User einen Schlagabtausch unterhalb der Gürtellinie liefert und das Team des Forums nichts unternimmt – bis auf ein paar lauwarme „Dudududu, gleisch hau isch disch mim Wattebausch!“ – da es scheinbar auch zwischen dem Team des Forums und dem Hörplanet diverse Diskrepanzen gibt. Ich empfinde das Verhalten aller drei Parteien (Hörplanet, Usertroll und Forenleitung) unter aller Sau und peinlich wie kaum etwas.
Ist es da verwunderlich, das im Ottonormalbereich das Hörspiel als Nischenprodukt von Trollen für Trolle angesehen wird? Ist es dir peinlich ein Hörspielproduzent zu sein, wenn Du solche Dinge mitbekommst?
Simeon Hrissomallis: Die Briten und Amerikaner sehen das Hörspiel wohl mehr als Entertainment und nicht als Kunst. Ist auch richtig so. Deswegen ist man auch bereit Produktionen aufzukaufen und als pure Unterhaltung zu senden. Ich meine Fernsehsender machen ja das Gleiche mit Filmen. Wieso als das Radio nicht? Aber das hatten wir ja schon in der vorigen Frage. Wir sind hier in Deutschland einfach zu konservativ und zu Arrogant um neue Wege zu gehen. Ich bin mir sicher, dass Hörspiel, also das kommerzielle Hörspiel würde wunderbar im Radio funktionieren und würde beiden Medien gut tun. Seien wir doch mal ehrlich: wer sitzt denn heute noch vorm Radio und lauscht? Die Sender laufen entweder als Hintergrundberieselung während der Hausarbeit oder beim Auto fahren, meistens eben Musik. Es gibt doch am Radio nicht wirklich reizvolles und modernes was die Leute heute noch begeistern könnte.
Oder kennst du noch viele Leute die vom Radio schwärmen? Da wurde die Synergie mit den Hörspielen einfach mal verpennt. Genau deswegen werden sowohl Radio als auch das Hörspiel nicht wirklich wahrgenommen, zusammen hätte man neue Wege gehen können, aber so?
Was deine zweite Frage angeht, wegen dieser Foren-Diskussion bezüglich der Ankündigung des Hörplaneten muss ich mal eine kurze Pause machen und mir mal diese Beiträge gewissenhaft durchlesen….
(Pause)
So, habe nicht alle gelesen, aber mir langts schon jetzt… Bei solchen Kommentaren, wird mir aber mal so richtig schlecht und da hört für mich jegliches Verständnis auf:
Zitat von den Hörspiel-Freunden.de:
Max Mentalist:“…Echt traurig das wir hier in Deutschland nur noch eine geldgeile Unternehmerlobby haben, die Risiken und Verantwortlichkeiten am liebsten komplett auf den Kunden abwälzen möchte.Wenn du gesundheitliche Probleme durch deinen Job hast, denk mal drüber nach ob es der richtige Job für dich ist. Denn als Unternehmer muss man eines ganz Gewiß sein, Belastbar.“
Nur zur Erklärung: Dennis Rohling hatte von seinem gesundheitlichen Problemen erzählt und dann kommt diese Antwort! Wie dreist!
Dann noch folgende Beleidigungen (ausgewählt von Michael Eickhorst):
Beleidigung 1: „der dicke Rippert“ (gegen Thomas Rippert)
Beleidigung 2: „Heulsuse“ (gegen Dennis, vermute ich mal)
Beleidigung 4: „Glatze Eickhorst“ (okay, eher harmlos, was Schlimmeres ist ihm wohl nicht zu mir eingefallen)
Beleidigung 5: „dahergelaufener Hanswurst“ (hier schreib ich natürlich nicht gegen wen sich das richtet, um die entsprechende Person hier nicht auch noch mit reinzuziehen)
Beleidigung 6: „Heulsusen Duo“ (gegen Dennis und mich)
Beleidigung 7: „vereinigte Heulkraft und Sektentum“ (siehe oben)
Beleidigung 8: „die Glatze“ (siehe oben)
Beleidigung 9: „Patricks Neid gegenüber erfolgreicheren Labeln“ (gegen Captain Blitz)
Was für ein grandioses Niveau…
Das geht doch nicht, Luke. Doch nicht in dieser Form. Da kann man D. Rohling mögen oder auch nicht, er ist bestimmt kein Kind von Traurigkeit und kann auch schon mal gut austeilen, aber irgendwo ist da eine Grenze überschritten und genau DAS ist auch der Grund wieso ich mich auf keine Diskussionen mehr einlasse. Man postet in seinem labeleigenen Forum und gut ist. Fan-Foren und Produzenten, dass passt einfach nicht zusammen… Ich denke es wäre für den Hörplaneten besser gewesen, sich nicht auf diese Diskussion einzulassen, man kann als Produzent da nur verlieren. Menschlich kann ich die Situation aber nachvollziehen, besonders zu schwierigen Zeiten… Da liegen auch mal die Nerven blank, aber der eine „Hater“, Dieser User hat sich ja auch wirklich nur im Forum angemeldet um gegen den Hörplanten zu „bashen“… Die Anonymität der Internets lässt viele User die gute Hausstube vergessen. Traurig, aber wahr…
Wie würde es in der Realität aussehen? Wenn sich beide Parteien gegenüber stehen würden?
1. Man bügelt sich gegenseitig die Fressluken, dass es danach nur so klappert wie auf der Klaviertastatur
ODER
2. Man spricht sich vernünftig aus (was meistens der Fall wäre…)
Den Hörplaneten als Geldgeil und Unternehmerlobby zu titulieren ist ja wohl wirklich das Allerletzte. Was heißt die Risiken und Verantwortung abwälzen? Und dann das unqualifizierte Geschreibe von Belastbarkeit und ob es der richtige Job wäre? Hallo? Geht’s noch? Ja, was meinst du denn dazu, Luke?
Natürlich wurde vom Hörplaneten zu eilig reagiert, bzw. gehandelt, aber es ging doch darum das AMADEUS nach einigen Episoden enden soll und nicht mehr fortgesetzt wird. Soweit so gut. Dann haben dies viele Fans nicht wahrhaben wollen und der Hörplanet versuchte es mit einer hauseigenen Crowdfunding –Aktion die Serie zu retten (was übrigens auch andere Hörspielproduzenten gemacht haben…nur hat sich da niemand beschwert). Da fing es dann richtig mit der Kritik an und Hörplanet entschied sich AMADEUS für alle Fans mit der Folge 11 zum Abschluss zu bringen und dann im kleinen Kreis AMADEUS 2.0 auf limitierte 100 Exemplare fort zu setzen.
Mann, kann ja darüber denken was man will, aber es ist doch wohl die Entscheidung des Labels wie es weiterhin produzieren möchte. Wenn es nun mal 100 ausgewählte Fans sind, dann ist es eben so. Das ist doch nichts Neues. Haben schon Künstler und Musiker vorgemacht.
Die Essenz der Geschichte ist doch: AMADEUS wäre eh eingestellt worden, ohne wenn und aber. Eine Weiterführung der Serie auf dem Hörspielmarkt war nicht möglich und da die Produzenten viel Freude an der Serie haben, machen sie nun im exklusiven Kreis weiter. Für mich ist das nachvollziehbar und okay und vielleicht ist das auch die Zukunft des Hörspiels?
Die Kommentare von Max Mentalist sind nicht nur respektlos und unter der Gürtellinie, dass ist für mich nur einfach „Bashing“. Ich finde das schon fast krank…
Die Leute haben einfach wirklich NULLL…NULL Ahnung was hinter den Kulissen der Hörspiel-Branche abgeht. Da kämpft mittlerweile JEDES Label ums Überleben. So sieht es aus meine Damen und Herren! Natürlich können das die Fans auch nicht wissen, aber ich z.B. predige seit Jahren das es dem Markt nicht gut geht und scheine auf taube Ohren zu treffen. Ich möchte das nicht rumjammern, sondern einfach die Sensibilität der Hörer erhöhen. Ärgern tun mich nach wie vor die illegalen Downloads, die NATÜRLCH der Niedergang des Mediums sind. Das wird in Diskussionen ja auch von besserwissenden Fans abgestritten…aber ich schweife ab…Kommen wir zurück zum Thema:
Nix mit Unternehmerlobbys und Geld abschöpfen und etc. Da geht es um den verzweifelten Kampf seine Existenz nicht zu verlieren und wenn man in dieser Situation ist, liegen auch manchmal die Nerven blank… Das ist doch nur rein menschlich, oder etwa nicht?
Dennis Rohling war schon immer eine polarisierende Person, aber er ist eben durch und durch Künstler und das lebt er auch. Er hat in der Vergangenheit auch eine Menge für die Hörspielbranche und die Fans gemacht, noch vor einiger Zeit war der Hörplanet, dass Label mit der besten Öffentlichkeitsarbeit und nun ist alles Null und Nichtig?
Amadeus wäre eingestellt worden. Nun sollen weiterhin 100 Fans in den Genuss kommen. Ja, glaubt denn jemand ernsthaft, man würde 1000 Hörer ausschließen. Die Zahlen werden nicht weit weg von den 100 gewesen sein um diese Serie einzustellen und so haben noch die „Hardcore-Fans“ die Möglichkeit ihre Serie weiter zu hören.
Ich kann das als Produzent und auch als Autor verstehen und wie ich schon erwähnte: Vielleicht liegt die Zukunft in extremer Limitierung. Ich wünsche Dennis Rohling und Michael Eickhorst alles Gute und viel Erfolg.
Meiner Meinung nach, hätten die Administratoren diese Diskussion beenden müssen. Sie ist weder für Fans, noch für die Produzenten, noch für die Branche gut. Es ist beschämend und unwürdig. Eigentlich auf Kindergarten-Niveau… Sorry!
Ich denke wir werden in den nächsten 1-2 Jahren mehr von solchen Diskussionen mitbekommen. Ich bin mir sicher es wird mal so richtig beben in der Branche… da knallt es, dass ist sicher…Luke Danes: „Ja, was meinst du denn dazu, Luke?“
Ernsthaft? Ok, dann mal…
Persönliche Angriffe sind immer eine sehr unfaire und recht lobotomische Art der Diskussion. Doch ist es auch nicht ratsam, gerade als Labelbesitzer, seinen gesundheitlichen Zustand an die große Glocke zu hängen – was man auch immer damit erreichen möchte. Mehr Verkäufe durch Mitleid? Sympathiefans?
Das sich diese Diskussion (was sie ja eigentlich gar nicht ist) so hochgeschaukelt hat, ist irgendwie auf ihre kranke Art nachvollziehbar, denn ich kann nicht um Geld bitten und dann öffentlich posten wie oft ich nach London ins Musical fliege. Das ist sicher jedermanns eigene Sache, doch macht es beim Leser einen schlanken Fuß – ob es nun vom Gehalt, dem Erlös der letzten überfallenen Oma oder dem Verkauf der Seele finanziert wurde.
Das ich kein gutes Wort für Dennis Rohling übrig habe ist bekannt und daraus mache ich auch keinen Hehl. Ich gehe aber nicht sofort in Foren damit hausieren, das man mir eine Mail mit Bitte um Geld (Bedfort Hörbuch) geschickt hat, zwei Tage nachdem man eine Bestellung von mir (1x Amadeus komplett auf CD) in schroffsten Ton abgelehnt hat, weil ich ein für mich missverständliches Kästen fälschlicherweise angeklickt habe. Klar, mein Fehler… aber die sofortige unprofessionelle Reaktion aus Osnabrück war auch nicht ohne! Aber das wird sicher auch in Osnabrück wieder anders gesehen, denn jeder sieht es so wie er es sich zurecht legt.
Wenn man doch schon weiß, das man vom Kunden durch vorgefallene Auseinandersetzung nicht gemocht wird, ist es nicht verkaufsfördernd sich wie eine göttergleiche Lichtgestalt vom Berge zu bewegen um seine ausschließlich selbstempfundene Überlegenheit zu demonstrieren – Künstler hin oder her: Klaus Kinski hat man eher als cholerisches Arschloch in Erinnerung als durch seine Rollen. Das der Hörplanet gerade starken Gegenwind erfährt, liegt sicherlich auch mit am Verhalten von Dennis Rohling gegenüber diversen Kunden und Kritikern, welche das dann sofort an die große Glocke hängen. Am besten man hält sich aus den Foren heraus – es bringt nur Probleme.
Soweit dazu – Du hast gefragt!
Wie mag es denn weiter gehen mit „Hörspiel deutsch“? Mehr Frust als Lust und nur noch in gewohnten Bahnen? Wird es nochmal eine Renaissance des Mediums geben, wie im Jahr 2000?
Simeon Hrissomallis: Mit dem deutschen Hörspiel wird es weitergehen, aber ich denke in dezimierter Form und in noch kleineren Auflagen.
Ich denke solche Serien wie FAITH wird es in jetziger Form in 10 bis 15 Jahren nicht mehr geben. das liegt daran, dass sie Produktionen einfach zu aufwendig und zu kostenintensiv sind. Vielleicht geht es hin zu inszenierten Lesungen mit einer handvoll eher unbekannten Sprechern. Vielleicht ist das die Zukunft?
Aber um ehrlich zu sein, und dies spiegelt nur meine persönliche Meinung: Die Hörspiel-Vielfalt die wir zum jetzigen Zeitpunkt haben, wird in 2-3 Jahren weg sein. Serien werden eingestellt oder zu Ende geführt.
Das Medium ist überholt.
Um es ganz banal auszudrücken: es gibt einfach nicht genügend Konsumenten die für das Hörspiel auch noch Geld ausgeben wollen. Es wird immer schwieriger…immer enger…
Ich denke es wird sich auf Hobby/Amateurproduuktionen verlagern, die man dann als Download kostenlos erhält. Das wird wohl so geschehen. Ich sehe auf dem Markt keine Trendwende und sehe auch nicht wieder ein „Hörspiel-Revival“ wie in den 2000er.
Aber nicht nur das Hörspiel hat zu kämpfen. Die Kino-Besucherzahlen sind auch stark rückläufig, die Musikindustrie ächzt auch… Internet ist Fluch und Segen zugleich. Für unser Medium eher ein Fluch…
Luke Danes: Das möchte ich jetzt so als Schlusswort stehen lassen um das bisher hier gesagte zu verarbeiten und sacken zu lassen. Das sich etwas ändern muss, ist klar – besonders in der Akzeptanz des Mediums als Unterhaltungsform und nicht als Kunstform ohne Leben.
Simeon, vielen Dank für die ausführlichen und ehrlichen Antworten. Ich würde das gerne in 2015 wiederholen.
Simeon Hrissomallis: Das können wir gerne so machen. Vielen Dank für dein Interesse und deinen Zeitaufwand.
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