Ein neues Abenteuer wartet auf die Meisterdiebin Alina Fox und ihren Partner Brisco Taylor: Das Manuskript von Sarteano, ein mittelalterliches Buch voller rätselhafter Zeichen und Symbole, liegt eingeschlossen im Safe einer Bibliothek. Alles läuft nach Plan, bis Alinas Auftraggeber vollbringt was niemandem gelungen ist … das unheilvolle Wesen des Buches zu ergründen.
Als zur Leipziger Buchmesse 2009 das erste Hörspielabenteuer der Meisterdiebin erschien, meinte ich dazu resümierend:
„Für weitere Abenteuer würde ich mir wünschen das die Charaktere lebendiger an den Zuhörer gebracht werden, das die allerdings durch sie selbst und nicht durch kalte Erklärungen des Erzählers geschieht. Auch ansonsten wäre viel weniger Erzähler viel mehr.“
Da nicht nur mir dieser Umstand negativ aufgefallen war, so scheint man sich die Kritik zu Herzen genommen zu haben, denn in dieser Folge, aus dem Jahr 2011, ist der Erzähler zwar noch immer sehr präsent, doch nicht mehr so überwältigend aktiv wie im ersten Teil.
Die Geschichte basiert lose auf einem wirklich existierenden Manuskript und baut die Rahmenhandlung um die Entschlüsselung dieses Werkes auf. Dabei gerät die Jagd nach dem Buch, wie auch die nachfolgende Entdeckung seines Geheimnisses recht interessant und gut hörbar.
Zwar erklären die Sprecher hinterher, in der Tresorszene besonders auffällig, was der Erzähler sowieso gerade eben vor einer Minute beschrieben hat, doch ist es nicht mehr so negativ zu bemerken wie noch im Vorgänger.
Alles baut sich mit einem langsamen Spannungsbogen ansprechend auf, die Sprecher liegen gut und gekonnt in den Rollen drin, die Soundkulisse und die Musik unterstreichen die Atmosphäre zusätzlich und dann…
…ja dann, kommt das Ende der Geschichte.
Hatte ich mir eine nette und vor allem interessantere Auflösung des Geschichtsknotens gewünscht, so wurde ich hier leider enttäuscht. Das Ende zieht sich hin wie Kaugummi und geht in den Fehlern, welche im ersten Teil gemacht wurden, komplett unter. Auch eine kurze Pause zwischen den beiden Tracks, welche das Ende intonieren, hat man gelassen, was die Spannung noch zusätzlich wieder auf Null herunter setzt. Zu viele unnötige Erklärungen des Geheimnisse und zu ausufernde Beschreibungen des Bösen stellen dem sich aufbauenden Tempo immer wieder eine Bein und das Ende ist unspektakulärer und blutloser als die Anrufbeantworterszene kurz vorher.
Die Leistungen von Karen Schulz-Vobach, Michael Tietz, Florian Lüdtke, Dirk Stollberg und „Alina Fox“ Gundi Eberhard sind vollkommen in Ordnung und lassen die Figuren auch als die gezeichneten Avatare im Booklet erscheinen, doch leider gehen diese Leistungen auch wieder im ungenügenden Ende der Vertonung unter.
Schade das dem Hörspiel nach ca. 40 Minuten der Atem ausgeht und die Spannung durch die zu genaue Teilhabe an der „optischen“ Darstellung der Geschehnisse ausgebremst wird. Das man es „besser“ kann als mit Folge 1, hat man diurch den Beginn und den Mittelteil des „Manuskript“ bewiesen, nun muss man dies nur noch bis zum Spielzeitende hin durchhalten…
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