An einer alten Grabstätte in der Stadt Kirn erschienen unerwartet Kelten Krieger aus einer Nebelwand. Als dabei mehrere Menschen getötet wurden, stand die Polizei vor einem Rätsel. Von meiner Ex-Kollegin Conny erfuhr ich von diesen Vorgängen und machte mich auf, das Rätsel zu lösen. Während meiner Nachforschungen geriet ich in die mysteriöse Nebelwand und fand mich plötzlich in der Vergangenheit wieder…
Schwanengesang, die Hörfabrik nimmt Abschied von der Produktion des schwarzen Christoph. Es hat sich einiges getan, zum positiven, und trotzdem ist es gleichzeitig die beste wenn auch die schlechteste Folge der bisherigen Serie.
Zuerst einmal muss man den Hut davor ziehen, das Horst Kurth und Mareike Möller es überhaupt geschafft haben diesen Roman gangbar zu machen. Die bisherigen Abenteuer waren gedruckt ja nun schon nicht gerade feinste Literatur, aber das „Keltengrab“ war eine Herausforderung zu lesen: langweilig sowie mit einer Menge Pathos und einem immer unsympatischer werdenden Helden versehen. Von dem ist her nichts zu spüren.
Dann zur Umsetzung. Die Musikstücke haben sich mehr als verändert, was sicher daran liegt das der Score nun von Dirk Hardegen übernommen und nicht mehr von Nils Jeners betreut wurde. Jeners Stücke wirkten bisher, genau wie bei der „Schatzjägerin“, sehr steril und nicht wirklich für eine Produktion der Romantruhe angebracht. Auch die Übernahme diverser Teile aus A.D.F. wirkte eher wie Füllmaterial und doch recht störend.
Dirk Hardegen mischt auch im Mastering mit, was sich ebenfalls positiv auf alles auswirkt. Die Sounds sind passend eingebracht und das akustische Debakel des Endkampfes gegen die „Brockenhexen“ – nur Stimme von Rotermund und Musik mit Geräuschen im tiefsten Hintergrund kaum zu hören – wiederholt sich erfreulicherweise nicht.
Bei den Sprechern ist alles beim alten geblieben und Profis mischen sich mit Hobbysprechern. Und genau wie vorher auch, geht diese Mischung nicht auf. Da knattert ein Christoph Tiemann, welcher nicht einmal im Booklet zu finden ist, krächzend durch eine Rolle welche man ihm ganz und gar nicht abkauft und Sprecher wie Mareike Möller, Marcus Görner, Johannes Osmond, Johannes Cassner und Co. können ihren Akzent und Nichtprofistatus nicht wirklich verbergen. Ronald Salert, Christopher Albrodt und Oliver Theile sind da bei den Nichtprofis die löbliche Ausnahmen, gehen aber Troztdem gegen Sachscha Rotermund, Karen Schulz-Vobach, Bert Stevens, Marion von Stengel und Co. kläglich unter. Einziger Lichtiblick in dieser Produktion war, für mich subjektiv, das Lea Kohns einen größeren Part als „Nadine Weyer“ zu bewältigen hatte – wobei das ewige „Ach Du Critter“ auch ein wenig zu nerven wusste.
So hat sich denn von der Ausführung – Musik und Abmischung – eine Menge getan, doch all dies kann die gähnend langweilige Story nicht retten. Es gibt keine Bedrohung und man fragt sich wieso die Gegner in der Jetztzeit mit einer Krümelgruselmonsterstimme sprechen müssen, wenn sie doch ganz normale Menschen sind. Der Roman diente sicher damals nur dazu, da sich der Autor ja selbst dort als „Chris Schwarz“ – zumindest vom Aussehen her die Einstellung kenne ich ja nicht – verarbeitete, um zu zeigen was für ein potenter und überaus cooler Hecht der Hauptheld doch ist. Dies war in den Vorgängebänden ja ebenfalls der Fall und erneut ist es den Scriptschreibern gelungen, diese Realsatire zu brechen und auf ein verträgliches Maß herunter zu reduzieren.
Langeweile pur biete sich hier dem Hörer dar und man kann gespannt sein was die neuen Produzenten mit der Serie anfangen werden, denn die gedruckten Geschichten bleiben auf dem bisherigen Niveau. Es wäre zu wünschen das weiter so gut an den Skurrilitäten der Printvorlage gestrichen wird und alles eine besser Inszenierung bekommt. Auch bliebe zu wünschen das Sascha Rotermund in der Hauptrolle verweilt.
Der angeblich „anders als andere“ Geisterjäger ist nicht wirklich anders, selbst in den Waffen nicht, und wenn man sich irgendwo auf dem Markt eine Ecke suchen möchte um dort zu verweilen, dann kann sie nur aus besseren Scripten als der Vorlage (wie ja bisher gemacht) und einer richtig brauchbaren Inszenierung (wie bisher vernachlässigt) bestehen…
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