10 – Der Folterknecht

Dorian Hunter-10.Seit Monaten wird Dorian Hunter von Albträumen verfolgt, in denen ihm ein geheimnisvoller französischer Baron aus dem 15. Jahrhundert begegnet. Eines Tages fällt Dorian das Tagebuch des Nicolas de Conde in die Hände. Der Baron hat also wirklich gelebt! Dorian beginnt zu lesen und das Schicksal nimmt seinen Lauf …

TrennstrichUm nicht zu viel zu verraten, denn hier gibt es die ein oder andere Offenbarung in der Geschichte um den Dämonen-Killer und sein Vergangenheit, gehe ich nicht zu genau auf die Story an sich ein.

Die Geschehnisse um den Baron Nicolas de Conde werden genauer ausgeleuchtet und die bisher so spärlich gestreuten Hinweise zu einem logischen Bild zusammen gefügt. Dorian und der Baron haben mehr gemeinsam als man vielleicht vermuten könnte und der aufmerksame Zuhörer entdeckt schon auf der ersten CD genug Hinweise auf die Auflösung der ganzen Geschichte.

Der erste Teil des „Folterknechts“ kommt fast schon wie eine inszenierte Lesung daher. David Nathan, in der Rolle des Baron de Conde, liefert hier wieder ganze Arbeit ab. Wenn diese Folge bereits vom Beginn der Serie so geplant war, hat man gut daran getan ihn für diesen Part auszuwählen. Mit Leichtigkeit bestreitet er mehr als ¾ des ersten Hörspielteils, welcher nur ab und an von wirklichen Spielszenen unterbrochen wird. Die Geschichte des Baron ist aber packend genug um auch in dieser Art und Weise zu unterhalten. Spannung ist vorhanden, doch ist das Tempo eher behäbig und eben einer Lesung angepasst. Diverse Anspielungen hab ich nicht verstanden, wie zum Beispiel der versteckte Hinweis auf „Faust“, durch die doppelte Unterlegung des Wortes im Dialog.

Der zweite Teil zieht hingegen die Spannungsschraube, zusammen mit dem Tempo, dann deutlich an. Dorian kommt seiner bestimmung wieder ein Stpück näher und sein Vergangenheit klärt sich weiter vor dem erstaunten Ohr des Nichtkenners der Romanheftserie. Dies wird auch durch technische Tricks so stark untermauert das man sich hier sicher sein kann zu verstehen was das Ganze denn nun darstellen soll.

Die Serie bewegt sich in gewohnt perfekten Bahnen wieder und es ist erschreckend wie viele neue Soundeffekte Marco Göllner noch so aus dem Ärmel zaubern kann. Kein rascheln, knacken oder schleifen ist vor im sicher und wird in die verstörende Musikuntermalung mit eingebaut.

Bei den Sprecher gibt es wohl nicht viel zu erwähnen, außer das alle wieder das machen wofür sie bezahlt werden: einen guten Job als Sprecher in einem Hörspiel. Neben einem herausragenden David Nathan (de Conde) und einem erneut genervt agierenden Thomas Schmuckert (Hunter) gibt es auch ein paar die nicht ganz so passend sind. Die beiden Inquisitoren sind sicher gut gedacht, denn die Kirchenmänner der damaligen Zeit strotzten sicher nicht vor Saft und Kraft sondern waren eher verhutzelte Opas die einfach nur Spaß am Morden hatten, doch irgendwie wirkten Utz Richter und Michael von Rospatt doch ein wenig zu kraftlos als das sie authentisch gewesen wären. Ansonsten wie gewohnt hohe Qualität.

Viel wird hier geboten und man muss erst den Grad des ersten Teils überschreiten um in den vollen Genus der Geschichte zu kommen. Die Steigerung im Tempo hätte auch definitv nicht später kommen können und Folge 10.1 ist die wohl bisher ruhigste der kompletten Serie. Auch hätte diese Folge separat veröffentlichst sicher kein so stimmiges Bild hinterlassen.

Düster, bedrückend und anders als die anderen. Hunter ist und bleibt die Referenz was den Mystery-Grusel angeht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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