Nach dem Tod ihres Oberhaupts nimmt die Schwarze Familie Dorian Hunters Mitstreiter ins Visier. Aus diesem Grund wird Lilian Hunter, die sich weiterhin in psychiatrischer Behandlung befindet, bei einem Ausflug in das idyllische Dorf Cruelymoe vom Secret-Service-Agenten Marvin Cohen begleitet. Die Vorsicht ist berechtigt, denn bald wird Cruelymoe heimgesucht: Die Toten stehen auf…
Mein Großvater hat mir niemals eine Gute Nacht Geschichte erzählt, aber wenn er es jemals getan hätte, so hätte ich mir keine solche gewünscht wie man sie zum Anfang diese Hörspiels geboten bekommt.
Das Hörspiel beginnt damit das Großvater Bloom seiner Enkelin zum einschlafen die Geschichte des irischen Dorfes Cruelymoe erzählt, oder zumindest die Passagen in denen er, zusammen mit seinen Söhnen, versucht hat einen Dämon zu töten, welcher seine Tochter tötete um sie zu verspeisen. Da Opa Bloom und Familie, sowie ein paar Kneipengäste, nicht in der Lagen waren das Biest zu killen – sondern es nur dem Gastwirt gelang dem Dämon mit einem Schwert ein Bein abzuschlagen – bekam der Dämon die Möglichkeit das Dorf zu verfluchen, welches er seitdem jedes Jahr erneut aufsucht um sich etwas zu essen zu besorgen.
Und genau in diesem Dorf macht die Wohngruppe von Dorian Hunters Frau Lilian eine netten kleinen Urlaub. Was dann geschieht ist klar und unvermeidlich…
Marvin Cohen darf hier ein Solo auf das akustische Parkett der Hörspielserie legen, ohne das er von Dorian Hunter und Co. die Schau gestohlen bekommt. Als Bewachung des Wohlergehens von Lilian Hunter ist er nicht nur vor die Aufgabe gestellt den Dämon unschädlich zu machen, sondern er hat auch noch das Vergnügen sich mit Pflegern und Herbergenpersonal herum schlagen zu müssen. Als Patient der Wohngruppe versucht Marvin dann auch alles um nicht aufzufallen, was ihm nicht wirklich gelingt, wie sich jeder Hörer der Serie sicher denken kann.
Frank Gustavus läuft hier zur Hochform auf. Die knurrenden Textpassagen des Secret Service-Agenten sind die tragende Kraft des Hörspiels und man beginnt so langsam den unfreundlichen Brutalo der Dämonenkiller-Spezialeinheit in sein Hörspielherz zu schließen. Gustavus pendelt zwischen debilem Gestammel und extrem bedrohlichem Knurren hin und her, ohne die zwar recht amüsanten Passagen ins lächerliche abrutschen zu lassen – was bei gewissen Dialogen nicht wirklich einfach gewesen sein muss. Der Rest des Sprechercast ist vorhanden und liefert eine gewohnt gute Vorstellung ab, doch irgendwie bleibt nur die Leistung von Frank Gustavus wirklich haften.
Erwähnen möchte ich trotzdem Thomas „Dorian Hunter“ Schmuckert – welcher diesmal nicht mehr als 10 Sätze hat, Johannes Steck – dessen Bass sich als sorgender Vater durch die Geschichte donnern darf sowie Hans Teuscher – als schleimigster Bürgermeister Irlands.
Die Geschichte ist erneut ein Stand Alone, da ich keine großen roten Faden bemerken konnte. Der Dämon ist einfach da und scheint nicht von der schwarzen Familie geschickt worden zu sein. Damit präsentiert sich das „Richtfest“ bereits als zweite Folge, nach „Kane“, welche eher wie eine Füllepisode wirkt und überwiegend zur Vertiefung von Einzelcharakteren der Serie dient.
Die Folge konnte mich von Anfang bis Ende komplett begeistern und auch eine nette Überraschung hatte sie am Ende für mich zu bieten. Der Sprecher, dessen Stimme ich am wenigsten hören kann, da ich sie als sehr unangenehm und eher wie ein zischendes Stammeln empfinde, scheidet aus der Serie aus, da seine Rolle gekillt wird. Wer das ist, hört man am Ende der Folge, denn ich möchte nicht spoilern.
Nach dem eher schwächeren „Kane“ konnte mich diese Folge wieder mit voller Wucht in die Huntersche Welt katapultieren. Auch wenn der rote Faden nicht zu sehen ist, Unterhaltung pur ist es allemal…
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