Vier spannende Geschichten in Hörspielform über den sagenumwobenen Berggeist.
Liebe und Zuneigung kann man sich nicht kaufen oder gar erzwingen. Das muss der Herr der Berge und Herrscher der Zwerge, Rübezahl, in der ersten Episode feststellen. Die Prinzessin, welche er als seine Liebste ausersehen hat, ist nicht sehr erfreut über diese Wahl und versucht entfliehen. Das stelle damals die komplette erste Seite des Langspielplatte dar, welche ich als Kind besaß. Auf der zweiten Seite waren drei Kurzgeschichten zu hören. In der ersten bereitet Rübezahl einem Wanderer, welcher ihn verspottet, einen gehörigen Schrecken und hilft ihm dann wieder aus der Patsch. Die zweite Geschichte handelt von eine armen Glashändlerfamilie die Rübezahls Herz erweicht. Doch kommen da auch nicht alle Familienmitglieder ohne eine Lektion von Rübezahl weg. Und in der dritten Episode zeigt Rübezahl einer hochnäsigen Gräfin was er vom Standesdünkel hält.
Ist der erste Teil noch sehr düster und bedrohlich, ich gebe ohne Probleme zu das ich als Kind Ängste bei der Verfolgungsjagd zwischen Rübezahl und der Prinzessin ausgestanden habe, so sind die folgenden drei Kurzabenteuer eher humorig und zeigen den Herrn der Berge von seiner schelmischen Seite – wenn die auch teilweise sehr derbe ausfällt.
Tontechnisch ist es hier recht schlimm. Da scheint die Originalvorlage im Laufe ihres langen Lebens, sie ist aus de Jahre 1968, ein Menge unerfreuliche Dinge mitgemacht zu haben. Tonschwankungen sind dauernd zu hören und teilweise kreischt es einem regelrecht entgegen.
Doch wissen die Geschichten auch heute noch zu unterhalten. Sicherlich ist alles in sehr antiquiertem Jargon gehalten und die Figuren stelzen durch das Hörspiel ohne jede Leichtigkeit. So waren eben damals die Umsetzungen der Sagenstoffe, da versuchte man noch so nahe am Original zu bleiben wie möglich und das ging zum Teil doch recht steif und behäbig zu.
Diese Vertonung wird sicher kaum einen Neuhörer finden der ihr zugetan sein wird. Es sein der er ist Ü30 und auf dem Retro-Trip. Der Rest wird von der veralteten Umsetzung abgeschreckt werden und die Finger davon lassen. So steif und steril kamen nur wenige Hörspiele damals daher und Rübezahl gehört, meiner Meinung nach, leider dazu.
Die, welche dieses Hörspiel aus Kindertagen kennen und lieben wird diese Version sicher gefallen, es sei denn ihr Vinyl zu hause ist in besserer Qualität als die Vorlage dieser CD-Ausgabe.
Klassiker im Gewand des neuen Jahrtausends. Schlechter Ton doch eine Kindheitserinnerung allemal…
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