Fahler Dunst verwusch die Straßenschluchten zu einem Geflecht aus zerfasernden Scherenschnitten. Aus der kaltgrauen Wolkendecke fielen die Schneeflocken. Die Stille drückte sich in ihre Gedanken. Die Monotonie ließ sie verzweifeln. Auf Hilfe brauchten sie nicht zu warten. Das entrückte Lächeln des Blinden erstarb. Bakerman hatte einen Weg gefunden, hinter die Zwei Horizonte zu blicken. Er musste den Fall der Zehn aufhalten. Mit oder ohne Steven Burns.
Da Steven Burns nicht parat ist, setzt Bakerman einen neuen Mann in sein Team. Schmidt soll alle vergangenen Ereignisse aufklären und Bakerman eine Zusammenfassung aller offenen Fragen liefern. Zusammen mit Joye und Larry macht sich Schmidt auf um das Geheimnis eines just aufgetauchten Schiffes mit seltsamen Merkmale zu untersuchen.
Seit Folge 25 hat sich eine Menge getan im Burns-Universum. Wir wissen wer „Gabriel“ ist und was er zu tun vermag. Auch hat man sich wohl entschieden den großen Plan der Storyline zwar noch weiter zu verfolgen, aber dennoch in kürzeren Abständen ein paar Fragen zu beantworten und die Abstände der Erzählstrecken nicht mehr über 24 Folgen hinweg auszuwalzen.
So hatte man dann nach Folge 30 auch das Gefühl die Serie könne hier enden. Zwar wäre nicht alles zufriedenstellend aufgelöst worden, doch ist zumindest die Storyline um Daniel und das Geheimnis um „Gabriel“ in den letzten sechs Folgen ausreichend ge- und erklärt worden. Wenn man dies nun so beibehält und alle 5 Folgen einen „Jump-On-Point“ für die Hörer setzen würde, könnte das sogar die Rufe wegen der zu großen Komplexität der Serie eventuell verstummen lassen.
Die neuste Folge soll wohl auch mit der Forderung von Bakerman, eine komplette Übersicht über alles gewesene der letzten Jahre zu erstellen, eine Art Ende implizieren, den die bisherige Kritik scheint auf offene Ohren gestoßen zu sein. Man kann hier problemlos in die Serie einsteigen, denn ich vermute das sich in den nächsten Folgen nichts mehr so dermaßen überhäuft aufbauen wird, wie man es von GB gewohnt ist und wie man es bisher kaum noch nachvollziehen konnte.
Auch fand ich es erstaunlich das ich „Stephen Burns“ nicht wirklich eine einzige Minuten vermisst habe. Er erschien mir eh immer als recht weinerlicher Charakter der sich mehr selbst behinderte in allen Aktionen denn das er wirklich in der Lage war etwas zu bewegen. Das hatte sich, meiner Meinung nach, in den letzten 5 Folgen ein wenig gebessert, doch wohl nicht genug als das die Serie nicht irgendwie ohne ihn auskommen könnte. Seltsam, aber diese Folge zeigte das es wohl doch geht.
Der akustisch kalte Grundtenor der Inszenierung ist geblieben und die Sprecher sind auch wieder genau so zu hören wie man es bisher gewohnt ist. Bis auf Bernd Vollbrecht sind alle mit dabei und der Neuzugang Andreas Ksienzyk kannja auch bereits über GB-Erfahrung sprechen. In Folge 2 (Die Brut) gab er den „Kindmann“ zum besten und mit drei weiteren Auftritten (Zela in „Diesseits der Kuppeln“, Kyionga in „Ohne Bewusstsein“ & „Infektiös“) darf er sich auch schmücken.
Auch das Frontcover zeichnet einen vermutlichen Neuanfang, denn der rote Rahmen um das Coverbild hat sich verabschiedet. Der Rücken und das restliche Layout sind jedoch identisch geblieben.
Alles wie gewohnt, aber doch auch irgendwie alles anders. Gabriel Burns schippert auf neuem Kurs der, mit etwas Geschick, in einen sinnvolleren Hafen führen kann als der bisherige. Kürze Storylines, schnellere Auflösung von Geheimnissen und etwas mehr Transparenz im Fortlauf der Geschichte sollten wahre Wunder wirken. Man wird hören…
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