Der Tipp eines anonymen Informanten bringt John Sinclair und seinen Freund, den Reporter Bill Conolly, auf die Spur einer dämonischen Sekte. Die Mitglieder verstecken ihre Gesichter hinter Schlangenmasken und huldigen der indischen Todesgöttin Kali … Alles nur Mummenschanz und fauler Zauber …? Dann aber stirbt eine Frau – und taucht wenig später lebendig wieder auf … von Kalis Magie zu neuem, unheiligem Leben erweckt!
Johnnylein, mir grauts vor dir…
…und dies sogar mit Wonnen.
Schon die Anfangsszene entwickelt ein so recht angenehm gruseliges Eigenleben, das man sich erhofft von dieser Folge endlich einmal mit dem versorgt zu werden, was ein Gruselhörspiel ausmachen sollte.
Und versorgt wird man: mit Grusel, Action, aber leider auch mit seltsam anmutenden Gagsprüchen, welche bei mir nicht zünden wollten, denn Comedy und Grusel können sich bei mir nur in einer Serie hörbar vermischen, welche allerdings nicht „Sinclair“ im Titel hat.
Sieht man jedoch von den humorigen Betrachtungen Sinclairs und Conollys ab und stellt den Gemüsemann in die Ecke „Wäre nicht nötig gewesen“, so erhält man die wohl beste Folge der bisherigen Classics.
Dies mag vielleicht überwiegend daran liegen das Regisseur Dennis Ehrhardt hier auch für das Script erstmalig selbst verantwortlich zeichnet und somit die komplette Kontrolle über die Umsetzung hatte. Sollte sich der Meister dies so auch in Zukunft vorstellen, so wäre dies für die Classics ein qualitativer Gewinn in einer besonderen Größenordnung.
Auch wenn ich mich noch mit dem Gedanken anfreunden muss das Bill Conolly hier jünger sein soll als in der Edi 2000, so fällt es mir schwer dies zu bewerkstelligen. Detlef Bierstedt klingt zwar nicht so alt und verbraucht wie Frank Glaubrecht, doch hört er sich in beiden Serien vollkommen identisch an. Da hätte man eventuell auch die Verjüngungskur ansetzen können, welche dem Hauptcharakter ja bereits zu mehr Glaubwürdigkeit verholfen hat.
In der sehr dichten Atmosphäre der Inszenierung tummeln sich noch zusätzlich die Stimmen von: Achim Schülke als (neuer) Sir Powell, Dietmar Wunder als bondlastiger Geisterjäger Himself, Alexandra Lange als die „daran gewöhnte“ Erzählerin, Simona Brahmann in eine ihrer wenigen Hörspielrollen und Dirk Hardegen als Mandra Korab.
Gerade Dirk Hardegen ist für mich hier die „Entdeckung“ schlechthin. Ist er bisher eher weniger in den Massenproduktionen aus den Medienmärkten vertreten, so könnte sich dies hoffentlich bald ändern, denn dieser Sprecher hat mittlerweile eine Qualität erreicht, welche nur sehr wenige Sprecher aus der Freiszene bisher erreicht haben. Man merkt ihm die Arbeit an seiner Kunst deutlich an und gerade der Umstand, das Mandra Korab einen wiederkehrende Figur ist lässt hoffen Hardegen noch öfter im Sinclair hören zu dürfen.
In dieser Folge merkt man sehr anschaulich wie gut der Serie der Wechsel des Teams getan hat. Auch wenn die EDI 2000 noch an diversen Stellen – besonders am Hauptsprecher und dessen teilweise zu deutlicher Lustlosigkeit – kränkelt, so scheint sich hier alles in die für mich subjektiv richtige Richtung zu entwickeln…
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