400 Jahre ist es her, dass eine aufgehetzte Meute Noah Kilrain und seine Schergen zum Galgenhügel außerhalb des irischen Dorfes Foynes schleppte – unter dem Befehl des Hexenjägers Horace Kennan. In der Gegenwart stolpert die Bibliothekarin Sarah Duffy über einen alten Brief. Das Vermächtnis Noah Kilrains? Es scheint, als hätte sich der unselige Fluch des Galgenhügels erfüllt, denn sowohl Kilrain als auch sein Widersacher Kennan sind zurückgekehrt, um Rache zu nehmen.
Etwas an Hörspielserien zu kritisieren ist zumeist ein sehr unbefriedigendes Unterfangen – es sei denn das Produktionsteam macht einen qualitativen Ausreißer, die Vorlagengeschichte gibt nichts umsetzbares her, oder die Sprecher geben Anlass zur Kritik.
Das die Geschichte einer Romanvorlage von 1975 nicht wirklich viel innovatives erwarten lässt, ist klar. Irgendwann im irgendwo wird ein Bösewicht gewaltsam von den Gutmenschen um ihn herum ums Leben gebracht und schwört Rache aus dem Grab oder hinterlässt einen Fluch. Dutzendware vom Dutzendschreiber Helmut Rellergerd alias Jason Dark.
Im Hörspiel hat man immerhin die Möglichkeit dies alles noch akustisch ansprechend umzusetzen, doch auch hier gibt es Grenzen und Stolpersteine, welche eine Wertung in die Tiefe reißen können.
In der Ära ND (nach Döring), versucht Frontmann Dennis Ehrhardt stets die Vorlagen gruseliger umzusetzen als sein Vorgänger, was eigentlich nicht wirklich schwer ist, da der Gruselfaktor vorher eher nebensächlich behandelt wurde. So sind dann die Momente des Grauens beim Horrorfest am Galgenhügel zwar vorhanden, werden für mich jedoch von zwei Faktoren ein wenig gedämpft…
…Michael von Rospatt und Linda Fölster.
Diese Betrachtung ist, logischerweise, extrem subjektiv, doch die Stimmen der beiden Sprecher erzeugen bei mir das Gefühl von kratzenden Fingernägeln auf einer Schultafel.
Das sich von Rospatt anhört wie ein Großvater auf Kicherdrogen, kann man dem Mann nicht verübeln. Immerhin weiß er das stolze Alter von 79 Jahren auf und ich werde mich glücklich schätzen in dem Alter überhaupt noch so artikulieren zu können, doch möchte ich das nicht als Gnadenwerteung gelten lassen und mich auch über den fannischen Kassettenkindbonus hinwegsetzen, welchen ich eh nicht geben kann, da ich keines bin.
Linda Fölster, mir bisher akustisch vollkommen unbekannt, ist eine der wenigen Stimmen, welche mich sofort nach dem ersten Satz zum Stoßgebet „Bitte, lass diesen Charakter das erste Opfer sein!“ veranlasste. Auch hier kann der Sprecher nichts dafür, denn dies ist ja nun einmal seine Stimme, doch für mich wirkte ihre Leistung wie eine Sechzehnjährige die nicht das Paar Schuhe bekommen hat, das sie unbedingt haben will und nun ihre Umwelt unter ihrem Unmut leiden lässt.
Trotz der beiden akustischen Ausrutscher sind die Geschichten um Sinclair, John Sinclair, gute Unterhaltung für zwischendurch. Dennis Ehrhardt versteht es recht gut leichte Kost zu präsentieren und den Unterhaltungsfaktor in fast jeder Episode der beiden Hörspielserien um den Geisterjäger in gleichbleibender Qualität zu halten.
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