51 – Mannequins mit Mörderaugen

51Als Suko und ich durch die geschäftigen Straßen New Yorks fuhren, machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Das, was ich seit Monaten mit allen Mittel zu verhindern gesucht hatte, war nun eingetreten: Morasso hatte gesiegt. Seine Mordliga war vollzählig. Es stellte sich nicht mehr die Frage, ob er wieder zuschlagen würde, sondern wann, wo und in welchem Ausmaß. Mein Erzfeind war jetzt so mächtig wie nie zuvor, und zum ersten Mal beschlich mich ein leiser Zweifel – daß wir vielleicht nicht mehr in der Lage sein würden, unsere Gegner zu stoppen.

TrennstrichDer neuste Zweiteiler des Geisterjägers wartet nicht nur mit den wohl schrägsten Folgentiteln der Serie bisher auf, die Handlung ist auch diesmal so „gebaut“ worden das sie sich sehr nahe am Groschenheftunterhaltungsfaktor der Heftserie anlehnt.

Bereits nach ein paar Minuten hatte ich das Gefühl, welches mich damals beim lesen der Hefte stets beschlich – nicht wirklich gruselig, aber trotzdem unterhaltend. Ich kann mich irren, aber ich wurde den Verdacht nicht los als habe man versucht dieser Geschichte ein nicht zu stark aufgetragenes Update zu verpassen und sie ein wenig zeitlich unschlüssig zu präsentieren, so wie man die Aufmachung eines Tim Burton-Film fast nie in ein genaues Jahrzehnt pressen kann.

Die Serie ist immer noch auf Actionspuren und der Gruselfaktor ist hier wieder fast gen Null abgesunken. Die „Edi2000“, wenn man sie überhaupt noch so nennen kann, lebt eigentlich nur noch von der perfekten Inszenierung jeder Folge und dem gigantischen Anteil an bekannten Sprechern. Wer richtigen Grusel sucht, der wird hier nach wie vor nicht fündig. Die „Ausreißer“, wie zum Beispiel der „Todesnebel“, bleiben eher die Ausnahme.

Die Besetzungsliste liest sie wie das Who-Is-Who der Synchronszene. Neben den üblichen Verdächtigen Frank Glaubrecht, Franziska Pigulla, Martin May und Detlef Bierstedt kann man diesmal erneut viele bekannte Namen und Stimmen finden wie die von: Daniela Hoffmann, Anke Reitzenstein, Hans-Georg Panczak, Simon Jäger, Ulrich Pleitgen, Tobias Kluckert, Michael Pan, Dascha Lehman, Katrin Fröhlich und viele andere mehr.

Es ist müßig zum 1000sten Mal zu erwähnen das diese Vollprofis alle einen guten Job machen. Selbst wenn man einen Sprecher aus dieser Riege einmal unmotiviert in einer anderen Serie gehört haben sollte – hier ist Regisseur Oliver Döring am Werk und der weiß was er haben will und bekommt es von den Sprechern auch stest geliefert.

Eine Folge die sich dem Durchschnitt anpasst und nicht wirklich etwas besonderes bietet. Doch ist der Klassikfaktor diesmal irgendwie höher als man ihn sonst so kennt. Wenn man bedenkt das die ganze Sache eigentlich auf eine Gruselserie fußt und sich der Grusel in dieser Serie stets bedeckt hält, sollte man eigentlich einen Stern abziehen – aber bedingt durch die durchgehend perfekte Inszenierung…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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