57 – Im Jenseits verurteilt

57Als die Monster erwachten, erfüllte sie augenblicklich ein ungeheures Verlangen nach Nahrung. Eine Menschenfrau hatte das Labyrinth betreten und sofort den zarten Duft einer Lebenden verbreitet. Die Ungeheuer nahmen die Witterung auf. Die Jagd begann! Die Jagd auf Glenda Perkins!

TrennstrichNadine Berger, Sinclairs sexueller Treueausrutscher, ist tot und die Hölle überlegt sich wie sie das Leiden des Geisterjägers für sich ausnutzen kann. So entschließt man sich auch die anderen Frauen in Johns Leben auf die Seite zu schaffen und auf unschöne Art und Weise zu entleiben. Glenda und Jane sollen in einem Todeslabyrinth um ihr Leben kämpfen und es dennoch verlieren.

Nett Idee, doch leidet diese akustische Inkarnation des Geisterjägers nicht so wirklich unter dem Verlust von Nadine Berger und so wirkt seine Sorge um Sekretärin Glenda Perkins zwischendrin doch ein wenig zu aufgesetzt um zu überzeugen.

Doch ganz so nebenbei wie bisher gewohnt geht die Geschichte dann doch nicht von statten. Es kommt tatsächlich so etwas wie Spannung auf als sich Sinclair mit einem seiner Erzfeinde Auge in Auge konfrontiert sieht. Zwar wird diese Spannung zu mehr als 75% aus der Instrumentalisierung von Effekten und Musik erzeugt, doch ist solch ein Feeling mittlerweile so selten in dieser Serie das man der Szenen kopfnickend stillen Beifall spenden muss. Es geht auch anders, doch…

Bedrohung hin oder her, der hier auftretende Spuk bleibt nach wie vor blass. Das liegt daran , das man die guten Romane mit ihm als Hauptgegner tunlichst übersprungen hat. So wirkt er genau so fade wie der schwarze Tod, welcher in der Angstskala auch nicht über ein leichtes Grau hinaus kam, weil man ihn ebenfalls nur auf die schnelle Tour eben herunter gerissen hat.

Die Sprecher sind nach wie vor so gut wie auch die Inszenierung. Perfekt auf einander abgestimmt erzeugen sie alles, nur keinen Grusel – den der wird hier wieder einmal nicht geboten. Die Grundbestzung von Glaubrecht, Pigulla, May, Tafel, Kerzel, Schepmann jr. und einer etwas ausführlicher agierenden Ilya Welter, als Glenda, brauchen nicht viel Kommentare, denn sie machen das was sie hier seit 10 Jahren machen: Ihren Job. Und auch die Nebenrollen sind wieder mit alt bekannten Stimmen besetzt – also auch in dieser Hölle keine neue Insassen.

Der Cliffhanger dieses ersten teils ist wie erwartet und das Ende der kommenden Folge wird sicher auch nicht anders werden als man vermuten mag. Leichte Tendenz nach oben, zum Ende der Folge hin, doch ansonsten alles beim alten: Perfekt Inszeniert, doch immer noch kein Grusel…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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