67 – Die Gruft mit dem Höllenauge

67Yard für Yard näherte sich Frank dem großen Grabstein, der wie ein warnendes Denkmal aus dem Boden dieses vergessenen Friedhofs ragte. Zuerst dachte Frank, dass ein Totenlicht den Grabstein beleuchtete. Als er das Grab erreicht hatte, erkannte er, dass das Glimmen unter der Inschrift direkt aus dem Inneren des Steins zu kommen schien. Seltsam. Frank las den Namen des Toten: John Sinclair.

TrennstrichDietmar Wunder steckt fest. Also nicht in der Rolle, denn den jungen Geisterjäger gibt er ja erst 2012 und das hier ist noch 2011. Er steckt im Stein fest und der Vater des Geisterjägers Sinclair, namens Horace Sinclair, macht ihm auch noch Probleme mit der Hilfe welche er dem armen Eingeklemmten aufdrängt. Klingt nach Comedy? Ist es teilweise auch.

Wenn diese Folge einen Untertitel hätte, so könnte er „Family Business“ heißen. Der geneigte Hörer der letzten Folgen von Regisseur Oliver Döring (noch bis #70) bekommt hier ein wenig Einblick in die Geschichte der sinclairschen Ahnenreihe. Nicht alle Sinclairs waren nette Menschen und da gab es auch noch einen Namensvetter des guten John, welcher es recht bunt trieb.

Und an diesen Bad John gerät der gute Dietmar Wunder, in der Rolle des „Gordon Miller“, und macht mit dessen Grabstein unangenehme Bekanntschaft. Was sich dann ereignet ist recht belanglos an sich, wenn nicht der Umstand wäre das dieser 08/15-Fall dieses Extra des „Privatleben“ des Geisterjägers aufweisen würde.

Auch wenn der Gegner besiegt wird am Ende, was jetzt auch nicht wirklich ein Spoiler ist, so bleibt doch nicht der Nachgeschmack des „Das hätte man sich sparen können“ zurück. Der Geisterjäger wird hier ein wenig menschlicher gemacht als bisher. Reagierte er doch am „schwärzesten Tag in seinem Leben“ vollkommen cool auf den Tod seiner Lieblingsbettgenossin ,neben Jane Collins, so zeigt er hier fast schon so etwas wie ein Gefühlsleben.

Sein Vater nervt, die Mutter auch und Klein-John scheint eine Kindheit gehabt zu haben, die nicht wirklich angenehm genannt werden kann. Und genau dieser Part trat hier für mich in den Vordergrund und drängte den übernatürlichen Bösewicht aus dem Spielfeld. Beginnt Oliver Döring nun, kurz vor dem Ende seiner Ära, noch damit sich vom Bombastgedröhne abzuwenden? Man wird hören.

Sprecher as Sprecher can – wie immer. Glaubrecht, May und Kerzel sind wie immer mit Feuereifer bei der Sache und den „alten“ John kauft man Herrn Glaubrecht eher ab als den Classic-Jungspund. Neben dem Trio sind Dietmar Wunder, F.G. Beckhaus, E.A. Scheppman (als Horace Sinclair), Detlef Bierstedt, Reiner Schöne, Luise Lunow und Daniela Hoffmann am Werk – bekannte Namen, bekannte Stimmen.

In der Bewertung mal eine etwas andere Folge. Auch wenn der Gegner aus den Reihen der Sinclairs selber kommt, so ist er doch nur Kanonenfutter für den aktuellen John. Doch die Familienhistorie macht es aus, da ich doch noch gefallen an der Folge fand und angenehm überrascht wurde…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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