Als John Sinclair das verlassene, halb verfallene Haus inmitten von London betritt, erwartet ihn eine Überraschung: Er öffnet die Tür – und stürzt in eine Welt, die 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung existierte. Inmitten des sagenumwobenen Atlantis trifft der Geisterjäger auf den einst mächtigsten Gegner. Der Schwarze Tod bereitet den Untergang von Atlantis vor, und er ist stärker als jemals zuvor…
Das Helmut Rellergerd seinen Tolkien gelesen hat und auch die Geschichte der DC-Comics kennt, merkt man dieser folge der Hörspielserie besonders an.
Das zu Grunde liegende Taschenbuch, aus dem Jahr 1981, schildert Johnnys Reise nach Atlantis, welches vom Schwarzen Tod belagert wird und in dem sich der „Spiegel“, welcher den Schwarzen Tod vernichten kann. Myxin, die damalige Version, mischt auch mit, genau so wie Kara, bevor sie einen Dornröschenschlaf absolvieren durfte.
Ein wenig erinnert dies alles an die Schlacht um Gondor und die anschließende Suche nach einem Palantir. Und wenn dann noch jemand mit dem Namen „Kandor“ auftaucht, erkennt man sofort wo Rellegerd seine Inspirationen hergenommen hat.
Im Gegensatz zur fünfzigsten Folge der Serie, fällt die Nummer 75 eher regulär und durchschnittlich aus. Keine Gimmiks, keine Specials – einfach nur ein nettes Hörspiel, mehr nicht. Den Grusel sucht man erneut vergebens denn der Fantasyfeffekt der Episode ist so hoch das man sich eher nach Mittelerde versetzt fühlt, denn in den siebten Kreis der Hölle. Doch stört dies den Unterhaltungsfaktor nicht im geringsten.
Auch wenn Frank Glaubrecht mittlerweile schon fast gelangweilt als „John Sinclair“ durch die Geschichte marschiert, so ist der Rest der akustischen Crew voll bei der Sache. Es scheint so, als habe Glaubrecht den Geisterjäger mittlerweile so oft gesprochen – immerhin gibt er diese Rolle jetzt seit 2000 – das er recht gleichgültig an die Texte heran geht und John so auch wirkt als wäre er der abgeklärteste Mensch auf dem Planeten Erde. Jede Regung scheint dem Geisterjäger abhanden gekommen zu sein und es scheint ihn nicht einmal wirklich zu interessieren wie er wieder in seine eigene Zeit zurück kehren kann.
Ausgeglichen wird dies jedoch durch einen majestätischen „Eisernen Engel“ Johannes Steck, einen eher verwirrten „Myxin“ Eberherd Prüter, eine hinreißende „Kara“ Susanna Bonaséwicz, einen urgewaltigen „Goran“ Raimund Krone und einen königlichen „Delios“ Claus-Dieter Clausnitzer.
Das hier Schmalhans Küchenchef sei, wie einige Stimmen lauthals brüllen, könnte ich nicht gerade behaupten. Die neue Inszenierung ist anders, aber in keiner Weise schlechter als die von Oli Döring und Company. Der Klangteppich ist nach wie vor dicht gewebt, so das man sich stets mitten in der Szenerie wieder findet. Auch die Musik ist, bis auf das gar fürchterliche Geschranze des gar fürchterlichen neuen Intros, nicht weniger hollwoodig als bisher gewohnt.
Nicht besser und nicht schlechter als bisher. Die Geschichte ist nicht gerade der Hammer, wird aber wohl benötigt um die Geschichte nach vorne zu treiben…
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