Geisterseher Aylmer Vance und der medial begabte Rechtsanwalt Dexter – das beliebte Ermittler-Duo, wenn es um Übersinnliches geht – untersuchen vier weitere mysteriöse Fälle. Diesmal werden die beiden mit Vampirismus, einem Poltergeist, einer rätselhaften Abhängigkeit und einem schier unbewohnbaren Schloss konfrontiert. Werden sie die Geheimnisse lösen und einen Blick in die andere Welt werfen können …?
Mit dem zweiten Teil der Abenteuer um den „Ghost-Seer Aylmer Vance“wurden nun auch die letzten vier Storys zu Hörspielen verarbeitet. Diesmal sind die Originaltitel der Geschichten auf der ersten CD „The Vampire“ und „The Boy of Blackstock“ sowie auf der zweiten CD „The Indissoluble Bond„ und letztendlich „The Fear“. Die Originalgeschichten wurden im Jahr 1914, also im edwardianischen England, im Magazin „The Weekly Tale-Teller“ veröffentlicht.
Diesmal wurde jedoch auf eine begleitende Rahmenhandlung verzichtet und die Geschichte stehen für sich allein, wie Tagebucheinträge. Dies wird durch den Umstand erklärt, das sich „Dexter“ nun im selben Haus wie sein selbsterwählter Mentor „Vance“ einquartiert hat und diesen nun auf seinen Geisterabenteuern wie ein Chronist begleitet.
Zahlreich sind die Inkarnationen des Übernatürlichen, denen sich die beiden Geisterseher gegenübergestellt sehen. Vom Vampir, über einen Rachegeist bis hin zur unheimlichen Macht der Musik und der Angst vor der Angst – wenn ich das richtig verstanden habe, reicht die Auswahl.
Dem „Vampir“ wird sehr viel Raum auf der ersten CD eingeräumt, obwohl ich zweite Geschichte, um einen Rachegeist, für interessanter gehalten habe – da dort nicht klar ist ob es nun mit übernatürlichen Dingen zu geht oder eher mit logisch erklärbaren Vorfällen. Auf der zweiten CD halten sich die Spielzeiten der Geschichten die Waage, wenn ich auch hier ebenfalls der zweiten Geschichte eine längere Spielzeit gewünscht hätte.
Wo Titania drauf steht, da sind auch Titanen drin, zumindest akustische. Neben Ekkehardt Belle als Dexter und Hans-Georg Panczak als Vance tummeln sich viele bekannte Stimmen, welche man nicht zum ersten Mal in einem Hörspiel von Titania Medien gehört hat. Regina Lemnitz, Simon Jäger, Schaukje Könning, Christian Stark, Detlef Bierstaedt, Sarah Riedel, Lutz Riedel, Marianne Groß und Michael Pan sind nur einige Sprechernamen von vielen welche ihre Rolle zur vollsten Zufriedenheit ausfüllen, wie erwartet.
Einzig Hannes Maurer wirkt ein wenig deplatziert in seiner Figur. Der ältlich-kränkliche „Cuthbert Ford“ sollte eigentlich, anhand der Beschreibungen, wie ein alter gebrochener Gnom wirken, doch die Stimme von Hannes Mauer erschafft eher ein zierliches Kunstwesen, welches der angekündigten Vorstellung in keinster Weise gerecht wird.
Musik und Soundeffekte sind wie immer – also gut und überzeugend.
Auch die weiteren Abenteuer des guten Aylmer wissen zu überzeugen und gerade in der letzten Geschichte – die Sache mit der Angst – ist der Grusel sehr stark zu spüren. Das war es dann auch, denn die Vorlagen sind verbraucht und das finde ich auch gut so, denn wenn man so eine hervorragende Leistung an Grusel produziert hat sollte man diese für sich sprechen lassen, ohne sie zu stark auszudehnen…
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