Dom Vincente da Lusto hat eine illustre und amüsierwillige Gesellschaft in sein Schloss an der Küste Afrikas geladen. Von den Eingeborenen werden die Fremden mit größtem Argwohn betrachtet. Mit dem Vollmond zieht das Grauen im Schloss und der gesamten Gegend ein …
Wen die Darstellung des „Die Schöne und das Biest“-Werwolfes vom hören abschrecken mag, dem sei der Name Robert E. Howard nahe gelegt, welcher für die Geschichte verantwortlich zeichnet und welcher sich nicht auf Romantik verstand.
Die Geschichte, welche das Hörspiel erzählt, verwendet Howards Kurzgeschichte „In the Forest of Villefére“ nur als Grundgerüst, um die Entstehungsgeschichte des vorhandenen Bösen zu erklären. Der Rest scheint von Marc Gruppe hinzu geschrieben worden zu sein, denn ich konnte keinerlei Entsprechung in Howards Werk finden, welche mir bekannt wäre. Doch muss man der dem Ganzen ein gutes Einfühlungsvermögen attestieren, denn der Stempel der Schauer-Romantik kann problemlos auf das Horror-Grundgerüst gedrückt werden, denn Schmonzetten-Liebeleien sind ebenfalls vorhanden – wenn auch erfreulicherweise nicht so dramatisch wie bisher aus Folgen wie „Die Liebenden Tote“ gewohnt.
Zwar spielt dies alles zu Zeiten in denen die Sprache noch umständlich und schwülstig gewesen ist, doch auch dies wird nicht bis zum Exzess ausgelebt. Ebenfalls ist die Inszenierung als ganzes eher moderner gehalten, denn die orchestralen Musikstücke halten sich in minimalen Grenzen und man hat wirklich das Feeling einer aktuelleren Produktion für ein Publikum welches noch nicht jenseits der Trivialschmalzgrenze ist.
Namen sind Schall und Rauch. So wenig wie ich die Namen der meisten Protagonisten auseinander halten konnte, so wenig sagten mir die Namen der jeweiligen Sprecher. Dies ist jedoch kein Negativpunkt, denn keiner der Schauspieler holpert durch seinen Part und jede Rolle wird glaubhaft herüber gebracht. Besonders fiel mir jedoch Alexander Turrek – in der Rolle des Sklaven Gola – auf, welchen ich als Mischung aus David Nathan und Claus Wilke empfand.
Das Cover erweckt falsche Hoffnungen/Befürchtungen, denn es wird der Geschichte nicht gerecht. Die Geschichte ist interessanter als ein „Schöne und das Biest“-Werwölfchen, denn die Bestie hier ist in vielen Punkten mehrschichtiger als der normale Werwolf, was der Phantasie von Marc Gruppe zuzuschreiben ist.
Erneut eine Folge in der die Titanier beweisen das nicht alles so nah am Original sein muss wie sie es manchmal zu sehr betreiben, sondern auch die Interpretation einer alten Geschichte viel Spaß machen kann…
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