In den Südstaaten der USA, 1935: Der junge Wissenschaftler Joel Brill gerät durch ein einziges Telefongespräch zum Haus von Jim Reynolds, einem Experten für west-afrikanische Volksstämme, in eine haarsträubende Geschichte, die ihn mit Gefahren konfrontiert, von denen er nicht einmal in seinen kühnsten Träumen geahnt hatte, dass sie auf dem amerikanischen Kontinent existieren…
Der Nachname „Brill“ scheint es Robert E. Howard angetan zu haben. Schickte er schon Steve Brill in „Der Grabhügel“ in die Gefilde des Übernatürlichen, so ist es hier Joel Brill, welcher sich der Welt der Wesen der Nacht stellen muss.
Hat sich Buchautor Marc Gruppe bisher stets ein wenig Raum, gelassen, die Geschichten von Howard auszuschmücken oder ausschließlich als Grundgerüst für das Hörspiel zu verwenden, so wird hier die Geschichte zu 98% in Reinform umgesetzt. Howards Grundstory ist auch umfangreich genug und bietet ausreichend Charaktere um daraus ein lebendiges Hörspiel zu machen.
Die Atmosphäre des Hörspiels entwickelt sich recht schnell in eine recht dunkle Stimmung, welche bis zum Schluss ohne Abriss durchgehalten wird. Die Protagonisten sind zwar alle nicht wirklich vom Schicksal gezeichnete Menschen, doch ist das sie hier ereilende Geschehen alles andere als angenehm. Auch kann die Geschichte von dem Fakt zehren das es 1935 noch diverse weiße Flecken auf der Weltkarte gab, in denen man literarisch noch viele Legenden und Aberglauben ansiedeln konnte.
Die Inszenierung der Geschichte ist wie gewohnt perfekt und geht mit der etwas moderneren Erzählweise – trotz teilweise immer noch zu stark überzogener Sprachwahl – sehr positiv Hand in Hand einher. Der Spannungsbogen wird von der ersten Entdeckung des Grauens bis zum Schluss recht straff gespannt gehalten und man kann hier kaum von Schauer-Romantik sprechen, denn Liebesgesäusele mit einer/einem Toten sucht man hier erfreulicherweise vergebens.
Die Stimmen: Roland Nitschke als knurriger Cop Buckley, Konrad Böseherz als etwas zu viel klassisch sinnierender Joel Brill, Dirk Petrick als Yut Wuen, Sebastian Schulz als Ali, Martin Kautz als sehr seltsam artikulierender Inder Jura Singh, Hans-Jürgen Wolf als John Galt, Benjamin Kieswetter als Guya und Hasso Zorn als Ansage. Mehr Akteure braucht es nicht um Horror und düstere Stimmung zu verbreiten wie sie leider viel zu selten im Gruselkabinett geboten werden.
Perfekte Inszenierung, eine gruselige Geschichte und Sprecher die genau den Punkt treffen…
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