Eine Kurzgeschichtensammlung mit 3 Geschichten um den gehörnten Ermittler in Sachen Aufklärung und Abwehr paranormaler Erscheinungen.
Baba Jaga: Tief in den Wäldern der russischen Taiga wartet Hellboy auf ein Phänomen, dass immer zu Vollmond seine grausigen Blüten treibt. Hellboy ahnt nicht, dass diese Begegnung nicht nur für ihn schicksalshaft werden wird.
Köpfe: Japan während der Kirschblütenzeit. Was könnte es Schöneres geben, als zwischen all den Bäumen umherzuspazieren und…ein paar Dämonen so richtig die Hölle heiß zu machen?
Sarg in Ketten: Hellboy reist an den Ort des Geschehens, wo seine irdische Geschichte einen Anfang nahm, nach East Bromwich, England, um dort über seine Herkunft und den Sinn seiner Existenz zu meditieren. Die Visionen, die sich ihm dort aufdrängen entpuppen sich allerdings als sehr „handfest“.
Die gute alte Baba Yaga wurde mir schon als Kind in einer Sammlung russischer Märchen nahe gelegt und hat bis heute ihre Faszination nicht verloren. Doch da sich die Macher der Hellboy-Hörspiele an die Vorgaben aus den Comics halten müssen, oder zumindest gehe ich davon aus, so musste die alte Dame hier eine paar Modifikation hinnehmen und hat dadurch leider ein wenig ihrer interessanteren Seiten eingebüßt.
Auch kann man in der ersten Geschichte der Anthologie wieder merken das LAUSCH in den Nebenrollen ihrer Hörspielproduktionen immer wieder auf gute, wenn auch unbekannte, Stimmen setzt. Leider ist es hier eher negativ auffällig. Gwenyth Dimonye, in der Rolle der „Tonya“ und Aranka Marmero-Jaenke, als „alte Frau“, machen leider nicht wirklich eine gute Akustikfigur und wirken eher verspannt statt wie lauschgewohnt locker und flockig.
Die weiteren beiden Geschichten präsentieren das Dinge welche mir nicht als Mythen bekannt sind. Die japanischen „Köpfe“ sind dabei noch die interessantere Variante des Gruselwesens. In der Geschichte um ein paar Dämonen die ihren Denkapparat samt Hülle von der Fortbewegung abtrennen hat Hellboy ausgiebig die Möglichkeit eine seiner größten Stärken, neben dem „Samariter“, zu zeigen – den Krawallhumor. Der Sarg in Köpfen konnte mich nicht wirklich sehr begeistern, denn die Suche nach seinen Wurzeln steht Hellboy, meiner Meinung nach, nicht wirklich gut zu den abgefrästen Hörnchen.
Die Inszenierung hat sich wieder viel Mühe gegeben um die Abenteuer von Red so intensiv wie möglich zu gestalten. Doch gerade bei der Baba Yaga-Geschichte flutschen schon einmal diverse Dinge zu sehr in den Hintergrund. Unter anderem gibt es ein paar von Hellboys erklärenden Monologen, die fast schon zu stark von der sich im Vordergrund abspielenden Spielhandlung überrollt werden.
Im Sprecherbereich gibt es, neben den oben erwähnten beiden Damenausfällen, nichts zu bemängeln. Tilo Schmitz ist wie gewohnt cool und rotzig als Junge aus der Hölle. Ranja Bonalana ist erneut als Liz zu hören, doch ist der Auftritt – zusammen mit Joachim „Abe“ Tennstedt – viel zu kurz um großen Eindruck zu schinden. Ansonsten, lets call some Names: Jürgen Holdorf, Bernd Hölscher, Günter Merlau, Uwe Hügle, Wiolfgang Berger und ein paar mehr machen ihren Job wie lauschgewohnt gut.
Bedingt durch die Damenausfälle, die storybedingte Verdrehung der Baba Yaga – für welche die LAUSCCHER ja nichts können, und ein paar Wegrutscher des Hellboy-Erzählers zu sehr in den Hintergrund, hätte die Folge eigentlich eine 3 verdient. Doch haben mich die ersten beiden Folgen so diebisch gut unterhalten, da mir die Negativpunkte nicht zu stark im Gedächtnis geblieben sind…
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