Als Sante della Vigna einwilligt, eine weitere geheime Mission im Auftrag des Papstes zu übernehmen, ahnt er noch nicht, dass er damit sein eigenes Todesurteil besiegelt. Denn zunächst erscheint sein neuester Auftrag wenig aufsehenerregend: Der päpstliche Sonderermittler soll den mysteriösen Tod eines katholischen Bischofs aufklären, der während des Zweiten Weltkriegs unter nie geklärten Umständen ums Leben kam. Doch mit diesem Fall öffnet Sante della Vigna die Pforten zu einem der dunkelsten Kapitel der Kirchengeschichte… Bei seinen Ermittlungen stößt der Geistliche auf ein blutbeflecktes Geheimnis, das sich um die legendäre Lanze des Longinus und die deutsche Wewelsburg rankt. Und schon bald muss er begreifen, dass er seine Gegner im Vatikan diesmal unterschätzt hat – denn völlig unvorbereitet gerät Sante della Vigna in die Fänge des schwarzen Reichs…
Die dritte Begegnung mit Pater della Vigna beginnt sehr schmerzhaft für den klerikalen James Bond. In den Händen irgendwelcher Schergen wird er zusammengeschlagen und in einen Art Brunnerverlies geworfen. Dort lässt er die letzten Tage noch einmal, Revue passieren, was dem Zuhörer die Möglichkeit gibt mitzuerleben wie der Pater in solch ein missliche Lage gekommen ist.
Die anfängliche Euphorie, das sich della Vigna mit der Nazigeschichte der katholischen Kirche würde auseinander setzen müssen, ging bei mir doch recht schnell wieder verloren. Zwar ist die Figur des (realen) Kardinal Clemens August Graf von Galen mit Michael Habek sehr gut besetzt und die flammende Rede gegen den (erdachten) SS-Sturmbannführer Felix Lischka wohl ein der beeindruckendsten Hörspielszene die ich seit längerem gehört habe, doch wird die ganze Sache durch den Diebstahl der heiligen Lanze doch zu sehr verwässert und gerät zu sehr ins Hintertreffen. Doch macht die bereits erwähnte Szene ein Menge wett, auch wenn Habek stets vom „Sturmbandführer“ spricht.
So viel Action wie bisher wird zwar nicht geboten, doch irgendwie konnte mich diese Folge bisher am meisten beeindrucken. Doch wer nach Randale lechzt, der wird auch hier wieder bedient, wenn auch eher verhaltener als bisher. Zwar sind die Nazis ein wenig stereotyp angelegt, doch ist bei dieser Gruppierung auch nicht viel menschliche Tiefe vorhanden, so das dies auch voll und ganz dem erforderten Bild entspricht.
Die Sprecher leisten wieder hervorragende Arbeit. Dietmar Wunder beherrscht sein Fach und auch der Rest ist sich dessen was er da tut bewusst und füllt die Figuren mit Leben aus. Helmut Krauss, Bernd Vollbrecht, Peter Groeger, Torsten Münchow – als glaubhaft naiver SS-Mann, Gertie Honek – mal komplett gegen de Strich besetzt als miese Neo-Nazi-Tusse und ein au0ergewöhnich beeindruckender Michael Habek als Clemens August Graf von Galen, der hier wohl die beeindruckendste Leistung abgeliefert hat.
Regisseur Marc Chainiaux beweist hier zum dritten Mal das nicht immer ein Da-Vinci-Code, um in kirchlichen Rängen für Unterhaltung zu sorgen…
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